Seminar Compliance und Unternehmenssteuerung (Wintersemester 2008/2009)
Termine
16.06.2008 | Seminarvorbesprechung (FernUniversität in Hagen) |
---|---|
12.09.2008 | Abgabe Seminararbeit |
09.-10.12.2008 | Präsenzveranstaltung (Katholische Akademie Schwerte) |
Leitung
- Univ.-Prof. Dr. Jörn Littkemann
- Univ.-Prof. Dr. Ulrike Baumöl
Betreuer
- Dipl.-Kfm. Carsten Baums
- Dipl.-Kfm. Henrik Ickler
- Dipl.-Kff. Martina Meschke
- Dipl.-Kff. Annett Nagel
- Dipl.-Kff. Christine Stockey
Abstract
Die Steuerung von Unternehmen beruht auf mehreren in der (deutschen) Forschung vielfach separat behandelten und betrachteten Systemen: Erstens liefern internes und externes Rechnungswesen wichtige steuerungsrelevante Informationen sowie das Instrumentarium zu deren Ermittlung und Strukturierung. Zweitens führen die Regelungen der organisatorischen Gestaltung zu bestimmten Prozessabläufen im Rahmen der Unternehmenssteuerung, indem z. B. Weisungs- und Entscheidungskompetenzen delegiert und formalisiert werden. Diese Regelungen bilden die Infrastruktur für die Aufgaben und Prozesse in der Organisation (vgl. v. Werder/Grundei, 2006, S. 17). Drittens existieren Informationssysteme, wie z. B. Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme, welche die Informationsströme und Organisationsstrukturen abbilden und gleichzeitig auch kanalisieren. Die getrennte Betrachtung dieser Systeme in unterschiedlichen Forschungsbereichen führt jedoch dazu, dass wesentliche Tatbestände eines Bereiches in den anderen nicht wahrgenommen werden und damit letztlich zumindest teilweise unvollständige Handlungsvorschläge abgeleitet werden können.
In der letzten Zeit haben sich, nicht zuletzt ausgelöst durch viele Skandale, zahlreiche, vor allem auch gesetzliche Änderungen für die einzelnen genannten Systeme ergeben, zu nennen sind hier z.B. der Deutsche Corporate Governance Kodex, das KonTraG oder der Sarbanes-Oxley-Act. Die Einhaltung zumindest einiger dieser Regelungen ist für viele Unternehmen zwingend. In diesem Zusammenhang spricht die Literatur von Corporate Compliance als der Sicherstellung dieser Normenkonformität (vgl. z. B. v. Werder/Grundei, 2006, S. 26). Vordergründig sind jedoch nicht alle der oben genannten Steuerungssysteme gleichermaßen berührt. So betrifft z. B. der Corporate Governance Kodex anscheinend eher die Organisationsgestaltung als das interne Rechnungswesen. Weiter gedacht betreffen die Compliance-Anforderungen aber auch Controlling und Informationsmanagement.
Im Rahmen des Seminars soll in diesem Zusammenhang der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Compliance wesentliche Auswirkungen insbesondere auf das Controlling hat und wie sich diese in den Informationssystemen niederschlagen. Dazu werden ausgewählte Aspekte der Corporate Compliance sowohl aus Controlling- wie auch aus Informationsmanagementsicht betrachtet.
Einstiegsliteratur
- von Werder, A./Grundei, J. (2006): Konzeptionelle Grundlagen des Organisations-Controllings, in: von Werder, A./Stöber, H./Grundei, J. (Hrsg.), Organisations-Controlling, Konzepte und Praxisbeispiele, Wiesbaden, S. 15-50.
- Littkemann, J. (2006): Konzeption des Controlling, in: Littkemann, J. (Hrsg.), Unternehmenscontrolling, Konzepte, Instrumente, praktische Anwendungen mit durchgängiger Fallstudie, Herne, Berlin, S. 1-128.