10 Jahre Campus Karlsruhe – Rückschau und Perspektiven
Am 2. Januar 2013 öffnete das damalige Regionalzentrum Karlsruhe seine Pforten in attraktiver Lage in der Karlsruher Innenstadt – als Schlussstein eines Regionalisierungsprojekts, das die FernUniversität 2009 mit der Eröffnung des Berliner Standortes gestartet hatte. Zur Zehn-Jahres-Feier lud nun das Karlsruher Team Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Mentoren auf den Campus.
Auch die kürzlich für den Campusstandort gewonnenen Wissenschaftlichen Berater brachten sich mit Grußworten ein: Prof. Dr. Andreas Haratsch (Rechtwissenschaftliche Fakultät) und Prof. Dr. Jürgen Nagel (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften) würdigten vor dem Hintergrund der bisherigen Zusammenarbeit die Leistungen des Campus Karlsruhe und eröffneten einen spannenden Ausblick auf künftige gemeinsame Initiativen in Lehre, Forschung und Transfer.
Als AStA-Referentin für Studium und Betreuung, die die Aktivitäten des Campus Karlsruhe seit langen Jahren begleitet und unterstützt, plädierte Dr. Gudrun Baumgartner für eine Belebung der Campusstandorte, um nach der Pandemie den für den Studienerfolg nötigen Anteil an Präsenzlehre und -betreuung wiederherzustellen.
Die Entwicklung des Karlsruher Standortes verweist zunächst auf Kontinuität: So hat die Präsenz der FernUniversität in der badischen Metropole eine längere Vorgeschichte, die in Gestalt des vormaligen Fernstudienzentrums am KIT (Karlsruher Institut für Technologie, ehemals TU Karlsruhe) bis ins Jahr 1990 zurückreicht. Und auch das zur Neueröffnung 2013 zusammengefundene Team ist seither fast unverändert geblieben. „Doch ist in den vergangenen zehn Jahren substantiell einiges an und mit diesem Standort passiert, das über die eher formale Umtaufe des Regionalzentrums in Campus Karlsruhe weit hinausgeht“, betonte Dr. Werner Daum, der Leiter des Campus.
Dies veranschaulicht schon allein die räumliche Ausdehnung des Einzugsbereichs, mit dem sich der neue Standort 2013 konfrontiert sah: Er umfasst nicht nur ganz Baden, sondern greift auch auf die linksrheinischen Territorien der südlichen Pfalz, des Saarlandes sowie des Elsasses und Lothringens aus. Im letzten Jahrzehnt ist es dem Karlsruher Team gelungen, diesen weit gefassten Einzugsbereich durch regelmäßige dezentrale Beratungsangebote, Messe-Auftritte und Info-Veranstaltungen für die FernUniversität zu erschließen. Bei hochschulweit sinkenden Studierendenzahlen betreut der Campus Karlsruhe von Mannheim bis Basel, von Pforzheim bis Pirmasens, von Strasbourg bis Saarbrücken derzeit rund 3.500 Studierende. Überdies besorgt er zusammen mit dem Campus Stuttgart die Betreuung der Schweizer Studierenden am Standort Zürich (Service Schweiz). Und seit kurzem nimmt er sogar ganz Frankreich in den Blick, um die dort ansässigen Fernstudierenden besser zu betreuen (etwa durch den Frankreich-Stammtisch Bienvenue au Club!) und die FernUniversität im Nachbarland bekannt zu machen (so durch Messe-Auftritte auf dem Deutsch-Französischen Forum in Strasbourg).
Worauf fokussiert nun aber die vom Campus Karlsruhe in der beschriebenen Großregion vorangetriebene strategische Repräsentation der FernUniversität? Auf der Feier identifizierte Werner Daum drei Schwerpunktfelder der regionalen Verortung: den Forschungs- und Wissenstransfer in die breitere Öffentlichkeit, der seit 2014 auch unter Mitwirkung Hagener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlicher über die öffentliche Veranstaltungsreihe der Karlsruher Gespräche am Tor erfolgt; die Unterstützung der Internationalisierungsstrategie der FernUniversität durch die bereits angesprochenen Initiativen für Studierendenbetreuung und Marketing in der Schweiz und in Frankreich; schließlich in enger Zusammenarbeit mit dem Campus Stuttgart die Stärkung der Wissenschaftlichen Weiterbildung und der Idee des Lebenslangen Lernens durch gezielte Ansprache an Wirtschaftsverbände, Unternehmen und Alumni in der Region.
Neben diesen strategischen Überlegungen kam auf der Feier die gesellige Dynamik nicht zu kurz. Vielmehr nutzten die Studierenden, Absolventinnen, Absolventen und Mentoren die Gelegenheit für einen regen wechselseitigen Erfahrungs- und Ideen-Austausch. Erst zu später Stunde ging man mit guten Wünschen für die nächsten zehn Jahre auseinander.