Erfahrungsberichte Studierender zum Seminar
Christoph Trué
„Es liegt in der Natur eines Fernstudiums, dass persönliche Kontakte mit Kommilitonen oder dem Lehrkörper eher die Ausnahme sind. Präsenzseminare, wie das Rhetorikseminar, bieten dabei die Chance, seine Mitstreiter und Professoren einmal (besser) kennen zu lernen. Entsprechend neugierig und gespannt fuhr ich nach Hagen.
Ohne auf die einzelnen Übungen konkret eingehen zu wollen, das ganze Seminar stellt hohe Anforderungen an die Aufmerksamkeit und den Intellekt. Die Aufgaben rangieren von Einzelübungen bis zu Gruppenspielen, die auch für im Berufsleben stehende geübte Rhetoriker noch Überraschungen oder Herausforderungen bereithalten. Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, unbedingt die Rhetorikteile des Skriptes zu lesen.
Unter Einbeziehung meines ersten Studiums: Ich halte dieses Seminar für eines der besten, an denen ich im Laufe meiner Ausbildung teilgenommen habe. Das Seminar ist didaktisch gut konzipiert, zeitlich straff gestaltet mit ausreichenden Pausen; der Teilnehmer wird so in das Seminar einbezogen, dass es nie langweilig wird; die Betreuung durch die Assistenten des Lehrstuhls ist vorbildlich und ich hatte – auch aufgrund einer herrlich heterogenen Gruppe – noch nie bei einem Seminar oder einer Weiterbildung so viel Spaß!“
Verena Menzel
„Das Rhetorik-Seminar habe ich im fünften Semester (Vollzeitstudium) besucht. Nach einer Reihe unruhiger Nächte fuhr ich mit sehr gemischten Gefühlen zum Seminar.
Allerdings stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass alle Befürchtungen umsonst gewesen waren. Wir wurden in kleine Gruppen von zwölf Studenten mit jeweils zwei Gruppenleitern aufgeteilt. Schnell wurde klar, dass dieses Seminar für jeden eine Herausforderung darstellte und auch eine nicht zu kleine Portion Überwindung kostete – wir saßen also alle im selben Boot. Schrittweise wurden wir durch eine Vielzahl kleinerer Übungen (wie bspw. Assessment-Center-Situationen) oder Rollenspiele auf den Abschlussvortrag vorbereitet. Die Gruppenleiter haben uns bei allem sehr unterstützt und haben uns viele praktische Tipps und kleine Kniffe verraten. Zudem haben sie jeden Teilnehmer dort abgeholt, wo dieser stand: Es gelang ihnen bspw. mehr aus mir herauszukitzeln als ich es mir selbst zutraute, zwar gelang ich dabei durchaus an meine Grenzen, aber nie fühlte ich mich überfordert oder überrumpelt. Ähnlich ging es auch den anderen. Dies schlug sich auch in der Atmosphäre nieder. Sie war entspannt und kameradschaftlich – wir haben sogar viel gelacht, doch vor allem sehr viel gelernt.
Einig waren wir uns darüber, dass wir gerne noch ein oder zwei Tage länger geblieben wären. Ich habe sehr viel über mich und meine (teilweise ungeahnten) Fähigkeiten gelernt. Insgesamt war es eine der besten Erfahrungen meines Lebens.“
Torben Zülsdorf
„Die vielfältigen theoretischen Inhalte der Skripte wurden in dem Seminar gut umgesetzt. Ich war überrascht wie lehrreich eine Verhandlungssituation sein kein. Wenn ich mir jetzt die Kursunterlagen ansehe, dann erinnere ich mich an passende Beispiele aus dem Seminar. Dadurch fällt es mir nun leichter, die Theorie zu verstehen und anzuwenden.
Vom Schwierigkeitsgrad bietet das Seminar etwas für Einsteiger sowie für geübte Rhetoriker gleichermaßen. Einsteiger bekommen in dem Seminar die Möglichkeit, sich in einem netten Umfeld mal auszuprobieren. Und selbst für Kommilitonen, die bereits Erfahrung mit Rhetorikübungen gesammelt haben, war bei der Vielfalt der Übungen etwas Neues dabei.
Durch das Seminar wurde mein Interesse an dem Thema Rhetorik erneut geweckt, so dass ich während der Heimreise vom Seminar die Kursunterlagen nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es hat viel Spaß gemacht, schade, dass es schon vorüber ist.“
Ricarda Schlemmer
"Es gibt zwei gute Gründe, warum ich jetzt diesen Erfahrungsbericht schreibe.
Einerseits möchte ich all meinen Mitstudenten die Angst, möglicherweise auch die Bauchschmerzen vor diesem Seminar nehmen und andererseits dem Lehrstuhl und seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern ein ganz großes Lob für ihre Bemühungen aussprechen.
Liebe Mitstudenten,
es ist ganz normal, dass ihr vor dieser Präsenzveranstaltung wahnsinnig aufgeregt sein werdet, schon deshalb, weil ihr nicht wisst, was auf euch zukommt und ihr auch niemanden kennt.
Ich war vor einigen Tagen in Hagen und kann euch nur sagen: Es war eine supertolle Zeit!
Nach einer herzlichen Begrüßung wurden wir in zwei Gruppen mit jeweils zwölf Teilnehmern eingeteilt. Um schon zu Beginn eine lockere Atmosphäre zu schaffen, haben wir uns nach einer kurzen Besprechung gegenseitig vorgestellt. Somit war die erste Hürde genommen...keine Berührungsängste mehr! Es folgten einige Rollenspiele und Einzelübungen. Im Laufe des ersten Tages sind wir immer näher zusammengerückt und ein richtig tolles Team geworden.
Natürlich stellt dieses Seminar hohe Anforderungen an jeden Einzelnen, aber gemeinsam haben wir es geschafft. Keiner hat den anderen „belacht“ oder unangemessen beurteilt. Ganz im Gegenteil, wir haben uns immer mit Respekt behandelt und konstruktive Kritik geübt, ja, sogar auch einmal an die Hand genommen, motiviert und Mut zugesprochen, wenn die Angst mal etwas größer war.
Für mich persönlich war es das größte Glück, in der Gruppe gewesen zu sein, die von Dr. Lewis Johnston und Miriam Schubert betreut wurde. Die Leistung jedes Einzelnen von uns wurde ausführlich analysiert. Es wurden Verbesserungsvorschläge und Tipps für die Zukunft gegeben. Nicht eine Sekunde hatte ich das Gefühl, dass pauschalisiert wurde…die Feedbackgespräche waren immer sehr individuell. Der zweite Tag war dann umso schöner. Wir waren wie eine kleine Familie und haben deshalb die Aufgaben schon mit viel weniger Herzklopfen bewältigt.
Auch wenn das Seminar zeitlich sehr straff gestaltet war, hatte ich nie das Gefühl, von Informationen überflutet zu werden. Ganz im Gegenteil! Durch die unglaubliche Kompetenz von Dr. Johnston und seine Fähigkeit, sein Wissen zu vermitteln, habe ich sehr viel für mich persönlich mitnehmen können. Auch in Bezug auf die Prüfungsvorbereitung waren diese beiden Tage sehr effektiv.
Zusammenfassend kann ich nur sagen: Habt keine Angst vor dem Seminar! Genießt die Zeit miteinander und bedenkt: Wann bekommt man schon mal von einer Gruppe „fremder“ Menschen ehrlich gesagt, wie man persönlich auf sie wirkt? Wenn ihr mit diesem Bewusstsein nach Hagen fahrt, dann werdet ihr dieses Seminar nie vergessen!
Ach so, noch eine Sache: Befasst euch vor dem Seminar unbedingt mit den Skripten ;-)
Ich wünsche euch allen viel Spaß und im Studium weiterhin viel Erfolg!"
Frau Ricarda Schlemmer hat im Sommersemester 2016 am Rhetorikseminar teilgenommen.
Michael Godenau
Angereist bin ich mit gemischten Gefühlen und der Angst, nicht ausreichend auf den Stoff vorbereitet zu sein. Diese Bedenken haben sich bereits innerhalb der ersten halben Stunde des Seminars in Luft aufgelöst. Herr Dr. Johnston und Herr Pinsdorf haben durch ihre kommunikative Art eine angenehme Einstiegssituation geschaffen.
Der erste Seminartag beinhaltete unterschiedliche Rollenspiele, Kurzvorträge und Überzeugungsspiele, die den Teilnehmern einen ersten praktischen Einblick in die Materie geben sollten. Unschlagbar hilfreich ist dabei das direkte und ausführliche Feedback der Seminarleiter, das den Vortragenden im Anschluss gegeben wird. Durch Auswertungsbögen sind jedoch auch die übrigen Teilnehmer in der Pflicht, aufmerksam zuzuhören und die Arbeit der anderen auf rhetorische Wirkweisen zu untersuchen. Das hilft ebenfalls ungemein beim Verständnis der Materie, denn die Kurseinheiten vermitteln den Stoff lediglich auf einer abstrakten Ebene.
Ich habe selten ein ganztägiges Seminar besucht, das sich derart kurzweilig anfühlte. Dies ist nicht zuletzt der herausragenden Kompetenz der Betreuer und auch der angenehmen Gruppendynamik geschuldet.
Der zweite Seminartag diente der Vorbereitung einer dreiminütigen Rede, wozu den Teilnehmern 60 Minuten Vorbereitungszeit gegeben wurde. Hier konnte ein eigenes Thema oder ein vorgegebenes Thema ausgewählt werden. Der jeweilige Vortrag wurde aufgezeichnet und im Anschluss durch eine stetig wechselnde Jury im Hinblick auf nonverbale und verbale Rhetorik sowie auf die Argumentation und Struktur analysiert.
Das Rhetorikseminar ist meiner Meinung nach nicht umsonst Pflichtbestandteil des Moduls, denn durch diesen tiefgehenden praktischen Einblick erlangt man ein gutes Gefühl für den Umgang mit den Wirkweisen der Rhetorik, das Bewusstsein für den allgemeinen Sprachgebrauch wird geschärft und es dient nicht zuletzt auch als Teil der Klausurvorbereitung