Lüdenscheider Gespräche

Aktuelle Veranstaltung:
Die Auflösung des Konzentrationslagers Sachsenhausen 1945
- Vortrag und Buchvorstellung mit Janine Fubel, FernUniversität in Hagen
- Moderation: Prof. Dr. Felix Ackermann, FernUniversität in Hagen, beide Lehrgebiet Public History
Mittwoch, 07. Mai, 18:00 Uhr
Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
Flyer mit Zoom-Link (PDF 420 KB)
Seit 1993 gibt es die „Lüdenscheider Gespräche“, eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Geschichte und Biographie, bei der die subjektive, lebensgeschichtliche Perspektive auf Geschichte im Mittelpunkt steht. Die Referenten haben oft selbst „Geschichte gemacht“ und treten als Zeitzeugen auf. Oder Sie haben sich als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Biographinnen und Biographen, Publizistinnen und Publizisten oder Filmemacherinnen und Filmemacher mit ausgewählten Persönlichkeiten der Geschichte näher befasst bzw. sich mit dem Schicksal bestimmter Personengruppen auseinandergesetzt. Das Angebot reicht vom Kolloquium für wissenschaftlich Interessierte über Veranstaltungen mit Zeitzeugen bis hin zu Filmvorführungen und Vorträgen bekannter Persönlichkeiten. Nach den Vorträgen oder Gesprächen hat das Publikum die Gelegenheit, sich zu beteiligen.
Viele „Lüdenscheider Gespräche“ wurden und werden aufgezeichnet und sind jederzeit in der Mediathek abrufbar.
Zur Zeit veranstalten wir hybrid, also live im Kulturhaus und gleichzeitig digital in Zoom. Die aktuellen Zugangsdaten finden sie oben auf dieser Seite. Es ist keine vorherige Anmeldung erforderlich.
Wenn Sie in den Post- bzw. E-Mailverteiler für das Programm der „Lüdenscheider Gespräche“ aufgenommen werden möchten, schreiben Sie uns an
E-Mail: igb
Programm für 2025
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Pressebericht von Thomas Krumm in den Lüdenscheider Nachrichten (PDF 113 KB)
- Vortrag: Anzhela Beliak, FernUniversität in Hagen
- Moderation: Prof. Felix Ackermann, FernUniversität in Hagen, beide Lehrgebiet Public History
- Termin: 12.02.2025, 18:00 Uhr
- Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
Der russische Angriffskrieg am 24. Februar 2022 hat das Leben der Menschen in der Ukraine tiefgreifend verändert. Er teilte ihre Existenz in ein „Davor“ und ein „Währenddessen“ und beeinflusst alle Lebensbereiche. Der Krieg zerstört nicht nur den Alltag, sondern auch die Perspektive auf eine stabile und sichere Zukunft. Er zerschlägt gewachsene Bindungen und erzwingt plötzliche, oft unerwartete Entscheidungen, die das Leben der Betroffenen nachhaltig verändern.
Viele Frauen waren gezwungen, ihre Heimat zusammen mit ihren Kindern zu verlassen. Mehr als 1 Million ukrainischer Staatsbürger:innen entschieden sich dafür, in Deutschland Schutz zu suchen. Das Interviewprojekt „24.2.2024, 5 Uhr morgens“ dokumentiert die Erfahrungen dieser Frauen und stellt dabei die individuelle Perspektive in den Mittelpunkt: Wie wurden wichtige Entscheidungen in dieser Krisensituation getroffen? Welche Faktoren – Menschen, Ereignisse oder System – haben diese Entscheidungen beeinflusst?
Anzhela Beliak untersucht, wie ukrainische Frauen mit der Kriegssituation umgehen, welche Strategien sie wählen und wie sie ihr Leben in Deutschland aktiv gestalten. Mit welchen Herausforderungen wurden sie konfrontiert, wie gehen sie mit der Unsicherheit dieser Situation um? Ein Fokus liegt darauf, wie das deutsche Bildungssystem zur Integration beiträgt: Welche Unterstützung bietet es, und wie wird diese von den Frauen wahrgenommen?
Das Projekt dokumentiert die ganz persönlichen Geschichten der Frauen und gibt Einblicke in die komplexe Dynamik von Zwangsmigration, Entscheidungsprozessen und Anpassungsstrategien.
Anzhela Beliak ist seit Oktober 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet Public History tätig und erforscht, wie Zwangsmigration die Wahrnehmung der Frauenrolle beeinflusst. Zuvor war sie 15 Jahre als Projektleiterin bei Aktion Sühnezeichen in der Ukraine und Belarus im Bereich der politisch-historischen Bildung tätig. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf der Frage, welche Auswirkungen der Zweite Weltkrieg auf die persönlichen Lebensstrategien von Überlebenden hatte.
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Vortrag: Prof. Dr. Malte Thießen, Universität Münster
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Moderation: Dr. Dietmar Simon, Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid e.V.
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Termin: Donnerstag 27. März 2025, 17:30 Uhr
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Ort: Stadtbücherei Lüdenscheid, Graf-Engelbert-Platz 6, Studio im UG
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in Kooperation mit dem Geschichtlichen Forum des Geschichts- und Heimatvereins Lüdenscheid e.V.
Die Corona-Pandemie stellte unser Leben auf den Kopf: Lockdowns, Hamsterkäufe, Ängste vor dem Virus und vor Infizierten, aber auch Solidarität in der Nachbarschaft prägten lange Zeit den Alltag. Auch für den Politikbetrieb war Corona eine gewaltige Herausforderung: Vom Bund über die Länder bis in die Kommunen wurde um Wege aus der Krise gerungen. Umso lauter sind heute Forderung nach einer Aufarbeitung der Pandemie zu vernehmen. Es ist daher an der Zeit für eine Historisierung der Coronapandemie und für eine Auseinandersetzung mit der Frage, warum und wie wir diese noch sehr gegenwärtige Geschichte überhaupt untersuchen können. Malte Thießen stellt in seinem Vortrag Chancen und Schwierigkeiten einer Aufarbeitung der Coronapandemie vor und präsentiert erste Befunde einer Geschichte unserer Gegenwart, die noch lange nicht vergangen ist.
Prof. Dr. Malte Thießen, geb. 1974 in Hamburg, ist Historiker, Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte in Münster und als außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster tätig. Seine Forschungsgebiete sind Geschichte der Gesundheit, der Gesundheitsvorsorge und des Impfens, Erinnerungskultur und Geschichtspolitik zum Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg, "Volksgemeinschaft" im "Dritten Reich", Zeitzeugen und Oral History, Geschichte der Bundeswehr, Geschichte der Digitalisierung von 1960 bis heute sowie Geschichte der Städtepartnerschaften im 20. und 21. Jahrhundert.
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- Vortrag und Buchvorstellung mit Janine Fubel, FernUniversität in Hagen
- Moderation: Prof. Dr. Felix Ackermann, FernUniversität in Hagen, beide Lehrgebiet Public History
- Termin: 07. Mai 2025, 18:00 Uhr
- Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
Mit dem Vorrücken der Roten Armee im Januar 1945 über die Oder erreichte das Kriegsgeschehen das KZ Sachsenhausen, eines der zentralen Konzentrationslager auf deutschem Boden. Janine Fubel untersucht die letzten Monate dieses zentralen deutschen Konzentrationslagerkomplexes. Sie zeigt, wie die Lagerkommandantur bereits zu diesem Zeitpunkt Evakuierungsmaßnahmen ergriff, bevor im April mit den Todesmärschen die endgültige Räumung einsetzte. Auf der Basis umfangreichen Quellenmaterials werden Organisation, Personal und Praktiken der Lagerauflösung und der Gewaltmärsche in einer bislang einzigartigen Dichte beschrieben und in den Kontext des Kriegsgeschehens gestellt. Die im Vernichtungskrieg im Osten gelernte Gewalt wurde am Ende ins Innere des Deutschen Reichs übertragen. Lagerpersonal, SS, Polizei, aber auch lokale Bevölkerung setzten das Gewaltwissen gegen die Deportierten in die Tat um. Bis in die ersten Maitage dauerte die brutale Räumung an und forderte Tausende Opfer.
Janine Fubel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Public History des Historischen Instituts an der FernUniversität in Hagen. 2023 schloss sie ihre Dissertation im Fach Geschichtswissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin ab, für die sie u.a. in Großbritannien, Israel, Russland, Polen, Tschechien und den USA geforscht hat.
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Vortrag: Dr. Dietmar Simon, Lüdenscheid
Moderation: Dr. Almut Leh, FernUniversität in Hagen
Termin: 25. Juni 2025, 18:00 Uhr
Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
Wilhelm Ehmer (1896–1976) war eine der umstrittensten Persönlichkeiten der Lüdenscheider Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert. Er prägte als Chefredakteur und Verleger der größten Tageszeitung am Ort fünfzig Jahre lang das Bild der Stadt und überschritt dabei die Epochenschwellen 1933 und 1945 scheinbar bruchlos. Überregional wurde er auch durch literarische Werke bekannt, die fast alle in der Zeit des Nationalsozialismus erschienen.
Ausgehend von seiner umfangreichen Akte zur Entnazifizierung verfolgt der Vortrag erstmals seine wechselhafte Biographie. Sie führt von einer Kindheit in Hongkong über Stationen in der bürgerlichen Jugendbewegung in Hamburg zu einer bemerkenswert stabilen Karriere in der sauerländischen Provinz. Durchbrochen wurde sie von Zeiten als Soldat: Zunächst als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, dann als Presseoffizier ab 1939 in Frankreich, Norwegen und Berlin. Sein Leben nach 1945 war gezeichnet von persönlichen Verlusten und einem Bekenntnis zur westdeutschen Nachkriegsordnung.
Am Beispiel Ehmers kann verdeutlicht werden, wie ein „Schriftleiter“ im NS-Staat zu dem wurde, was er war, und wie er in der Folgezeit damit umging.
Dr. Dietmar Simon, geb. 1964, arbeitet als Studiendirektor am Bergstadt-Gymnasium Lüdenscheid. Als Historiker promovierte er 1994 an der Fernuniversität Hagen bei Prof. Dr. Peter Brandt über die Geschichte der Arbeiterbewegung in Lüdenscheid. Seine Forschungsgebiete sind die Stadt- und Regionalgeschichte, die Biographieforschung und die Geschichte der Jugendkultur. Im Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid ist er als stellvertretender Vorsitzender tätig und gibt dort die digitale Zeitschrift „Der Reidemeister“ heraus.
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Vortrag: Prof. Dr. Jörn Leonhard, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Moderation: Prof. Dr. Ewald Grothe, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Archiv des Liberalismus Gummersbach
Termin: 10. September, 18:00 Uhr
Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Archiv des Liberalismus Gummersbach statt.
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Vortrag: Dr. Cordia Schlegelmilch, Berlin
Moderation: Dr. Almut Leh
Termin: 29. Oktober 2025, 18:00 Uhr
Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
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Vortrag: Prof. Dr. Hiram Kümper, Universität Mannheim
Termin: 03. Dezember 2025, 18:00 Uhr
Ort: Kulturhaus Lüdenscheid
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