Auswahl verfügbarer Filme

Zwei Welten - Elternhaus und Schule in der DDR

1995, 25 min
Am Beispiel dreier Familien thematisiert der Film das Verhältnis von staatlicher und familiärer Erziehungsgewalt in der DDR. Probleme, die durch die Berufstätigkeit beider Elternteile entstanden, glaubte man vor allem durch Krippen, Kindergärten und Horte lösen zu können, so dass die DDR mit solchen Einrichtungen gut versorgt war. Wie sah es aber mit deren Akzeptanz aus? Über die Folgen dieser ausgedehnten staatlichen Betreuung und der zum Teil damit verbundenen Versuche der ideologischen Beeinflussung ist wenig bekannt. In dem Film sprechen Eltern und heute bereits erwachsene Kinder über ihre Erfahrungen und Einstellungen mit bzw. zum staatlichen Erziehungssystem der DDR.
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„Es gab auch wunderschöne andere Farben“ - Erfahrungen von Lehrerinnen und Lehrern in der DDR

1994, 25 min
War die Schule in der DDR wirklich so, wie es das offizielle Bild glauben machen wollte? Fünf Lehrerinnen und Lehrer erzählen in Form lebensgeschichtlicher Interviews über ihre Berufserfahrungen. Die Interviewpartner kommen aus unterschiedlichen Generationen, vertreten unterschiedliche politische Orientierungen und haben im Laufe der 45jährigen DDR-Schulgeschichte ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Die jeweiligen subjektiven Perspektiven der Lehrerinnen und Lehrer bilden den Hintergrund ihrer exemplarischen Erzählungen über die Entwicklung, Ambivalenzen und Widersprüche der DDR-Schule.
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„In der Erinnerung nicht mehr so schlimm“ - Betrachtungen zur DDR-Schule fünf Jahre nach der Wende

1995, 25 min
Lehrerinnen und Lehrer aus Brandenburg – z.T. die gleichen wie im Film „Es gab auch wunderschöne andere Farben“ – nehmen die gegenwärtige Situation an Brandenburger Schulen zum Anlass, ihre Erfahrungen aus den beiden Schulsystem vor und nach 1989 in Ostdeutschland zu vergleichen. Welche Elemente der DDR-Schule - gute und schlechte - werden erinnert? Wie werden diese im Vergleich zu heute (neu) bewertet? Und welche heutigen Erfahrungen haben das Bild von der früheren Schule verändert?
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Kalter Frühling in Kleinmachnow. Die DDR und ihre letzte Jugend

1994, 25 min
Vier ehemalige Schülerinnen und Schüler, die 1968 die Erweiterte Oberschule in Kleinmachnow besuchten, erinnern sich an die Zeit des „Prager Frühlings“ in der DDR. Inspiriert von den Ideen eines reformierten Sozialismus, waren sie als Mitglieder einer Schülergruppe in Form einer Wandzeitung an die Schulöffentlichkeit gegangen. In dem Film beschreiben sie ihre Motive, die Reaktionen von Mitschülern und Lehrern, Schulbürokratie und Staatsmacht. Der Film verfolgt den weiteren Lebensweg dieser vier Personen und die unterschiedlichen Strategien im Umgang mit der politischen Realität in der DDR bis 1989.
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Das Haus am Waldrand. Geschichte erleben im Projektunterricht

1994, 25 min
Die vierte Klasse einer Potsdamer Schule erforscht die Geschichte einer mittlerweile verschwundenen Schule auf dem alten Mauerstreifen zu West-Berlin. Anhand unterschiedlicher Quellen, vom Archivbesuch bis zur Zeitzeugenbefragung ehemaliger Schülerinnen, Lehrer und dem Hausmeister, erforschen die Kinder die Geschichte ihrer Lebenswelt und erfahren an diesem Beispiel gleichzeitig die Realität der Mauer. Der Film dokumentiert anschaulich die verschiedenen Phasen des Projektunterrichts und die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit dem Thema.
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Wiedergutmachung in Ost und West

Die folgenden Filme sind biographische Porträts mit überlebenden Opfern des Nationalsozialismus aus dem Westen und Osten Deutschlands. Die Porträts basieren auf ausführlichen lebensgeschichtlichen Interviews und behandeln Aspekte der Kindheit und familiären Herkunft, die Verfolgung im Nationalsozialismus bzw. Flucht oder Emigration, die Rückkehr und den Neuanfang nach 1945 bis hin zu wesentlichen Erfahrungen in den beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften und der Problematik der Wiedergutmachung.

Hans Frankenthal. Ein Jude aus dem Sauerland

1994, 20 min
Hans Frankenthal, Jg. 1926, entstammt einer jüdischen Familie aus Schmallenberg im Sauerland und wurde im März 1943 mit seiner gesamten Familie nach Auschwitz deportiert. Zusammen mit seinem Bruder überlebte er mehr als zwei Jahre härtester Arbeit in den IG-Farben Buna-Werken in Auschwitz-Monowitz und einige Monate Schwerstarbeit in den unterirdischen Stollen des Lagers Dora-Mittelbau. Die Brüder kehrten 1945 nach Schmallenberg zurück, wo sie unter großen Schwierigkeiten versuchten, das ehemals „arisierte“ väterliche Geschäft wiederzueröffnen. Hans Frankenthal ist heute zweiter Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Hagen.
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Ilse Stephan. Eine Zwangsarbeiterin aus Sachsen

1994, 20 min
Ilse Stephan wurde 1920 als Tochter eines Bahnarbeiters und einer ungelernten Handschuhmacherin in einem Dorf nach Chemnitz in Sachsen geboren. Im Januar 1944 sollte sie zur Arbeit in der Rüstungsindustrie dienstverpflichtet werden, wogegen ihr Vater Beschwerde einlegte. Darauf wurden Vater und Tochter verhaftet. Während der Vater nach sechs Tagen wieder freikam, wurde Ilse Stephan im Juli 1944 nach Ravensbrück verbracht. Sie überlebte 15 Monate Haft und Schwerstarbeit im Gefängnis und zwei Konzentrationslagern und wurde im April 1945 in Bergen-Belsen befreit.
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Kurt Goldstein. Ein Kommunist aus Berlin

1994, 20 min
Kurt Goldstein, Jg. 1914, wuchs als Sohn eines Kaufmannes in Dortmund auf. Als Mitglied der KPD emigrierte er 1933 nach Frankreich, kämpfte im spanischen Bürgerkrieg und wurde anschließend in Frankreich interniert. 1942 wurde er an die Gestapo ausgeliefert und kam nach Auschwitz. 1945 nahm er am Todesmarsch in das Konzentrationslager Buchenwald teil und erlebte dort im April die Befreiung. Anschließend war er zunächst in Thüringen, seit 1946 wieder im Ruhrgebiet für die kommunistische Partei tätig. 1951 übersiedelte er in die DDR, wo er führende Funktionen in verschiedenen Verfolgtenorganisationen übernahm. In den 70er Jahren war Kurt Goldstein Intendant des Senders "Stimme der DDR".
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Günther Fabian. Eine Jude aus Berlin

1994, 20 min
Günther Fabian, Jg. 1920, wuchs als Kind jüdischer Eltern in Berlin-Karlshorst auf. Der Vater war Mitinhaber einer kleinen Kartonfabrik, die Mutter Verkäuferin in einer zu ihrem Elternhaus gehörenden Schlachterei. Nach dem frühen Tod der Mutter heiratete der Vater eine orthodoxe Jüdin. Günther Fabian schildert die Repressionen, denen er als Jude ausgesetzt war, und die Zeit der Illegalität, in der von 1941 bis zum Ende des Krieges lebte. In der DDR wurde er als „Verfolgter des Naziregimes“ anerkannt, was mit verschiedenen Vergünstigungen verbunden war.
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Alfred Hauser. Ein Kommunist und Zwangsarbeiter aus Stuttgart

1994, 20 min
Alfred Hausser (Jg.1912) trat 1930 in den Kommunistischen Jugendverband (KJVD), 1932 in die KPD ein und agitierte gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Nach der Machtergreifung arbeitete er im Untergrund weiter, bis er im Dezember 1934 von der Gestapo verhaftet wurde. Verurteilt wegen Vorbereitung zum Hochverrat, folgten mehr als zehn Jahre Polizei-, Untersuchungs- und Strafhaft, davon sieben Jahre in Einzelhaft und während der gesamten Kriegszeit mit Zwangsarbeit. Nach 1945 wurde Alfred Hausser hauptamtlich tätig in der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes).
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Rosa Mettbach. Eine Sintezza aus München

1994, 20 min
Rosa Mettbach wurde 1924 in eine Wiener Sintifamilie geboren. Der Vater war Musiker, die Mutter Marktfahrerin. 1940 wurde Rosa Mettbach zusammen mit ihrer Familie verhaftet und in das Zigeunerlager Lackenbach bei Wien eingeliefert. Bis zum Ende des Krieges durchlitt sie die Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück und Dachau. Viermal gelang ihr die Flucht, dreimal wurde sie wieder aufgegriffen. Ihre Anträge auf Entschädigung wurden bis in die 60er Jahre hinein abgelehnt, weil sie nicht aus rassischen Gründen verfolgt worden sei. Nur für die Zeit in Auschwitz bekam sie schließlich DM 1 500,- als Haftentschädigung.
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Fritz Niemand. Ein Zwangssterilisierter aus Schleswig-Holstein

1994, 20 min
Fritz Niemand wurde 1915 als Sohn eines Marineoffiziers in Kiel geboren. Der Vater blieb 1918 auf See, so daß Fritz Niemand und zwei jüngere Schwestern von der Mutter allein erzogen wurden. Durch verschiedene Umstände geriet er 1935 in die Mühlen der Psychiatrie und wurde 1936 zwangssterilisiert. Bis 1945 war er zwangsweise in verschiedenen Anstalten untergebracht, wo er Zeuge von Selektionen und Patiententötungen wurde. Um seine Anerkennung als Verfolgter des Naziregimes hat Fritz Niemand in der Bundesrepublik vergeblich gekämpft.
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Vera Mitteldorf. Eine jüdische Kommunistin aus Berlin

1994, 20 min
Vera Mitteldorf wurde 1927 als Kind jüdischer Eltern in Berlin geboren. Im Rahmen der so genannten „Fabrikaktion“ wurde Vera Mitteldorf 1943 mit ihrer ganzen Familie erst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte als einzige von 27 Mitgliedern ihrer Familie die Verfolgung. Vera Mitteldorf kehrte nach (Ost-)Berlin zurück, trat in die KPD, später SED ein und absolvierte eine Ausbildung als Lehrerin. In der DDR bekam sie die Anerkennung als „Opfer des Faschismus“.
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Aus dem sowjetischen Speziallager Nr. 2 Buchenwald 1945-1950

1997, 33 min
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der sowjetischen Besatzungszone, wie auch in den westlichen Zonen, Lager zur Internierung ehemaliger nationalsozialistischer Funktionäre, Angehöriger der SS, Werwölfe und Gegner der Besatzungsmacht eingerichtet. Im Falle Buchenwalds wurde dafür das frühere Konzentrationslager genutzt. In dem Film berichten ehemalige Internierte des Speziallagers Nr. 2 über ihre Verhaftung, die Lebensbedingungen im Lager und die Verarbeitung ihrer Erfahrungen im Osten oder Westen Deutschlands.
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Ceija Stoika. Berichte aus Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen

1997, 15 min
Ceija Stoika, geboren 1933 in eine Wiener Roma-Familie, berichtet bei einem Besuch der Gedenkstätte Ravensbrück über die Verfolgung ihrer Familie durch die Nationalsozialisten. 80 Verwandte sind in Konzentrationslager gestorben. Eindrücklich schildert sie Erlebnisse aus Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen, wo sie kurz vor ihrem zwölften Geburtstag durch englische Soldaten befreit wurde.
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Szczurowa. Ein Beispiel für den Völkermord an Sinti und Roma im besetzten Polen

1997, 17 min
Am 3. Juli 1943 wurden in Szczurowa in der Nähe von Krakau im damaligen Generalgouvernement 94 Roma, Männer, Frauen und Kinder, von einem Polizeikommando unter deutschem Befehl umgebracht. Der Film recherchiert den Massenmord, der unter der Zeugenschaft des Dorfes stattfand, mit Hilfe zeitgenössischer Berichte und heutiger Zeitzeugen, unter anderem einer damals 11jährigen Überlebenden. Szczurowa ist ein Beispiel. Schätzungen gehen davon aus, daß etwa 500 000 europäische Sinti und Roma Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik wurden.
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08.04.2024