Europäische Alphabete. Schriftkultur in West und Ost
- Thema:
- Europäische Alphabete. Schriftkultur in West und Ost
- Veranstaltungstyp:
- Onlineveranstaltung
- Zielgruppe:
-
BA KW: Modul 25202
MA GeEu: Module 26201; 26202; 26204; 26206
Weitere Interessenten auf Anfrage - Ort:
- Online
- Adresse:
-
Zoom
- Termin:
- 23.10.2024
bis
18.12.2024 - Zeitraum:
- 23.10/ 06.11./ 13.11./ 20.11./ 4.12. und 18.12.2024 jeweils von 18 - 21 Uhr
zusätzlich Gastvortrag DIENSTAG, 12. 11. 18-20 Uhr Julia Verkholantsev
(von den sechs regulären Terminen müssen Sie bei mindestens vier anwesend sein, damit Ihnen eine Seminarveranstaltung im Sinne der Studienordnung bescheinigt werden kann) - Leitung:
- Prof. Dr. Felicitas Schmieder
- Anmeldefrist:
- 15.07.2024 - 22.09.2024 - Nachmeldefrist bis 13.10.2024 möglich
- Anmeldung:
- Online-Anmeldung - nach Freischaltung unten möglich
- Auskunft erteilt:
-
Christiane Eilers B.A., Sekretariat Schmieder
E-Mail: sekretariat.schmieder
Telefon: +49 2331 987-4752
Denkt man an Schrift in Europa, so kommt einem zunächst die weltweit verbreitete Kommunikationsschrift der Moderne in den Sinn, das lateinische Alphabet (in Übersee auch gerne als englisches Alphabet bezeichnet). Man denkt möglicherweise, aber wohl erst in zweiter Linie und als höchstens randständig, auch an die beiden weiteren Schriften, das griechische und das kyrillische Alphabet im Osten des Kontinents, die sich auch in der EU zunehmend verbreiten. Doch wie stehen diese Alphabete zueinander in Beziehung, von ihren Ursprüngen ebenso wie ihren Interaktionen her? Hat die vom phönizischen, dann vom griechischen Alphabet ausgehende Entwicklung, die sich in das Lateinische und das Kyrillische weiterverzweigte, von diesem einen Ursprung aus Europa erobert (und von da aus die Welt)? Oder hat es in Europa wie ja auch in der Welt noch mehr Möglichkeiten zu schreiben gegeben, die überholt, zur Seite gedrängt wurden und/ oder in den „überlebenden“ Alphabeten ihre Spuren hinterlassen haben? Welche Wandlungen haben überhaupt die „siegreichen“ Alphabete durchmachen müssen, um Sprachen zu schreiben, für die sie ursprünglich nicht geschaffen waren? Diesem grundsätzlichen Problemzusammenhang will sich das Seminar widmen und dabei Beispiele alter Schriften auf dem europäischen Kontinent (Ogham und andere keltische Schriften, skandinavische und türkische Runen, Gotisch, Glagolica) ebenso thematisieren wie Theorien über Entstehung und Wandlung von europäischen Schriftsystemen (Neuerfindung versus Adaptation von bestehenden Alphabeten, Ergänzung durch Buchstaben und/ oder Diakritika) im Spannungsfeld von Oralität und pragmatischer wie Buch-Schriftlichkeit von der Antike bis in die Frühe Neuzeit.
Zur Einführung empfohlene Literatur:
Verkholantsev, Julia, The Slavic Letters of St. Jerome: The History of the Legend and its Legacy or, How the Translator of the Vulgate Became an Apostle of the Slavs, Ithaka 2014.