Schwäbisch Hall - Salz-, Kloster und Reichsstadt im schwäbisch fränkischen Territorium
- Thema:
- Schwäbisch Hall - Salz-, Kloster und Reichsstadt im schwäbisch fränkischen Territorium
- Veranstaltungstyp:
- Präsenzveranstaltung
- Zielgruppe:
- BA KW: Modul 25203
- Ort:
- Comburg
- Adresse:
-
Comburg 5 C
74523 Schwäbisch Hall - Termin:
- 14.06.2024
bis
16.06.2024 - Zeitraum:
- Wird noch bekannt gegeben
- Leitung:
-
Dr. rer. nat. Andrea Clemens
Prof. Dr. Michael Goer (Lehrbeauftragter des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart) - Anmeldefrist:
- 12.03.2024 - 03.05.2024
- Anmeldung:
- Online-Anmeldung - nach Freischaltung unten möglich
- Auskunft erteilt:
- Dr. rer. nat. Andrea Clemens , E-Mail: atclemens
Schwäbisch Hall ist eine Kleinstadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Oberhalb der Stadt liegt das ehemalige Benediktinerkloster Großcomburg. Durch Salzgewinnung erlangte Schwäbisch Hall in Mittelalter und Früher Neuzeit eine bedeutende Position in Politik und Wirtschaft. Mit diesem Wirtschaftszweig war die Stadt im Umkreis konkurrenzlos. Die Saline, deren Ursprünge schon in keltische Zeit zurückreichen, war auch Grund für die Entstehung der mittelalterlichen Ansiedlung im verteidigungstechnisch ungünstigen Tal. Zunächst im Besitz der Grafen von Comburg-Rothenburg ging sie um 1116 an die Staufer über. Münzprägung, Handel und eben Saline bescherten der Stadt wirtschaftliche Blüte. Vom Glanz dieser Zeit zeugt auch ein 1190 abgehaltener Hoftag. Nach einem langen Konflikt um die Stadtherrschaft konnte Schwäbisch Hall den Status einer Reichsstadt erlangen. Vom 14. bis 16. Jahrhundert erweiterte die Stadt sukzessive ihr Territorium, so dass sie am Ende des Alten Reiches über ein Herrschaftsgebiet von 330 Quadratkilometern mit circa 21.000 Einwohner in drei Städten, 21 Pfarrdörfern, 90 Dörfern und Weilern verfügte.
In der Reformationszeit wirkte hier der Reformator Johannes Brenz. Danach sah man sich den Dingen, die von anderswo ausgingen, mehr und mehr ausgesetzt. Im Bauernkrieg konnte sich die Stadt zwar noch gegen die aufständischen Bauern behaupten, fand sich aber am Ende des Schmalkaldischen Krieges auf der Verliererseite wieder und musste Bußgelder entrichten. Der 30-jährige Krieg und Feuersbrünste wie zuletzt 1728 sorgten für Zerstörungen. Der Wiederaufbau nach 1728 prägt bis heute mit seinem Barockstil das Bild der Stadt.
Mit dem Ende des Alten Reiches endete für Schwäbisch Hall 1802 die reichsstädtische Eigenständigkeit, und die Stadt gelangte unter Württembergische Herrschaft. Eine Phase der Stagnation und Rückschritts folgte. Traditionell befanden sich Märkte der Kaufleute und Handwerker in Franken, dieses lag aber nun jenseits einer territorialen Grenze in Bayern. Auch die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert konnte den Verlust an Arbeitsplätzen nur unzureichend wettmachen. In den 1920er und 1930er Jahren wurden mit einem starken Anwachsen des Tourismus ein neuer Wirtschaftszweig belebt. Heute ist Schwäbisch Hall Bildungs-, Dienstleistungs-, und kulturelles Zentrum der Region und Standort einiger mittelständischer Unternehmen.
Themenvorschläge für Referate (auch eigene Ideen und Vorschläge sind herzlich willkommen)
- der Reformator Johannes Brenz
- Salzstadt Schwäbisch Hall
- Drei Schwäbisch Haller Frauen der Reformationszeit: Sibilla Egen, Anna Büschler, Margarethe Brenz
- Salzgewinnung
- Die Grafen vom Comburg
- Der Rat von Schwäbisch Hall
- Benediktiner
- das Kloster Großcomburg
- Stadtpfarrkirche St. Michael, Architektur
- Stadtpfarrkirche St. Michael, Ausstattung
- das Rathaus von Schwäbisch Hall
- das Hospital zum Heiligen Geist
- sog. Neubau, das Büchsen- und Zeughaus der Stadt
- die Stadtbefestigung von Schwäbisch Hall
- Juden in Schwäbisch Hall
- Handwerk und Handel in Schwäbisch Hall
Einführende Literatur (es handelt es sich um Vorschläge, die je nach Verfügbarkeit und Interessenlage einen Einblick in Schwäbisch Halls Stadt- und Stadtbaugeschichte bieten)
- Albrecht Bedal, Haller Häuser Buch, Künzelsau 2014.
- Hanna Hien, Das Kloster Comburg im Mittelalter. Monastisches Leben am Rande der fränkischen Klosterlandschaft, in: Württembergisch Franken. Jahrbuch des Historischen Vereins für Württembergisch Franken 95 (2011), S. 7-24. https://journals.wlb-stuttgart.de/ojs/index.php/wfr/article/view/4200/4165
- Alexandra Kaiser, Jens Witschorke, kulturgeschichtliches Stadtlexikon Schwäbisch Hall, Künzelsau 2006.
- Kloster Großcomburg. Neue Forschungen. Hrsg. von Staatliche Schlössern und Gärten Baden-Württemberg und Klaus Gereon Beuckers, Regensburg 2019.
- Eva Maria Kraiss, Schwäbisch Hall. Ein Stadtführer, Künzelsau 2002.
- Thomas Lau, Bürgerunruhen und Bürgerprozesse in den Reichsstädten Mühlhausen und Schwäbisch Hall in der Frühen Neuzeit (Freiburger Studien zur Frühen Neuzeit, Band 4), Bern 1999.
- Hans-Dieter Lehmann, Die Grafen von Comburg und die Haller Anfänge nach dem Öhringer Stiftungsbrief, Württembergisch Franken. Jahrbuch des Historischen Vereins für Württembergisch Franken 81 (1997), S. 29-50. https://journals.wlb-stuttgart.de/ojs/index.php/wfr/article/view/926/1013
- Gerhard Lubich, Geschichte der Stadt Schwäbisch Hall. Von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters (Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte Reihe IX, Band 52), Würzburg 2006.
- Orte der Reformation: Journal 10: Schwäbisch Hall, Leipzig 2013.
- Wilhelm Rausch (Hrsg.), Stadt und Salz (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas X), Linz 1988.
- Andrea Reidt, Schwäbisch Hall an einem Tag. Ein Stadtrundgang, Leipzig 2019.
- Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch. Die Stadt um 1300, Zürich und Stuttgart 1992-1993.
- Helga Steiger, St. Michael in Schwäbisch Hall. Untersuchungen zur Geschichte und Baugeschichte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit (Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 16) Stuttgart 2016.
- Kuno Ulshöfer, Herta Beutter (Hrsg.), Hall und das Salz. Beiträge zur hällischen Stadt- und Salinengeschichte, Sigmaringen, 1983.
- Gerd Wunder, Die Bürger von Hall. Sozialgeschichte einer Reichsstadt 1216-1802, Sigmaringen 1980.
Übernachtungen
ZENTRUM FÜR SCHULQUALITÄT UND LEHRERBILDUNG BADEN-WÜRTTEMBERG AUSSENSTELLE COMBURG,
Comburg 5 C 74523 Schwäbisch Hall
Die Einrichtung berechnet für 2 Übernachtungen (á €49,-), 1 Frühstück (à €8,-), 1 Abendessen (á €10,-), 1 Mittagessen (á €12,-) sowie 1 mal Kaffee und Kuchen (€4,50) insgesamt €132,50.
Anmeldung für Übernachtungen:
Dr. Manfred Bossow, Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL), bossow@fernstudium-historische-stadt.de, Schüsselbuden 30-32 (Posthof), 23552 Lübeck, telefonisch erreichbar unter 01577 7823024.