Übersetzen zwischen den Epochen

Thema:
Übersetzen zwischen den Epochen
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25202/G2; Modul 25203/G3; Modul 25204/G4; Modul 25205/G5; MA GeEu: Modul 26201/I; Modul 26202/II; Modul 26203/III; Modul 26204/IV; Modul 26205/V; Modul 26206/VI;
Ort:
Wolfenbüttel
Adresse:
Herzog August Bibliothek
Lessingplatz 1
38304 Wolfenbüttel
Termin:
02.06.2025 bis
06.06.2025
Zeitraum:
Mo, 02.06.2025, 9:00 Uhr bis
Fr, 06.06.2025, 16:00 Uhr
Leitung:
Prof. Dr. Felicitas Schmieder
apl. Prof. Dr. Sven Externbrink
Dr. Daniel Syrbe
Anmeldefrist:
14.03.2024 - 13.04.2024
Anmeldung:
Online-Anmeldung - nach Freischaltung unten möglich. Achtung: Teilnahmebeschränkung!
Auskunft erteilt:
Christiane Eilers B.A. Sekretariat Schmieder
E-Mail: sekretariat.schmieder
Telefon: +49 2331 987-4752

Übersetzen – zwischen den Epochen

„Übersetzen“ ist eine zentrale und gleichzeitig vielschichtige Kulturtechnik, die in der Regel eng mit dem Transfer von Wissen zwischen verschiedenen Wissenskulturen einher geht. Verschiedene Ebenen des „Übersetzens“ gehen dabei fließend ineinander über. Wenn es beispielsweise um das Übertragen eines Textes von einer Sprache in eine andere geht, handelt es sich auf den ersten Blick um eine scheinbar linguistische Aufgabe: Es geht darum, die Entsprechung eines Wortes der Ausgangssprache in der Zielsprache zu finden. Weil die semantischen Felder von Wörtern in verschiedenen Sprachen jedoch selten deckungsgleich sind, gerät die Entscheidungen des Übersetzers schnell zu einer ersten Interpretation des zu übersetzenden Textes, dies mitunter durchaus bewusst, um einen in einem spezifischen kulturellen Umfeld entstandenen Text seinen angedachten, in anderen Kulturen verhafteten Rezipienten verstehbar zu machen. Beispielsweise zielte Luthers Bibelübersetzung auf darauf, den Text der Heiligen Schrift breiten Leserkreisen zugänglich zu machen. Weitergedacht kann „übersetzen“ den beabsichtigten Transfer von Wissen von einer Kultur in eine andere meinen. Cicero rezipierte in seinen Schriften intensiv und auf vielfältige, durchaus kontroverse Weise die Philosophie der Stoa und wurde damit zum wichtigsten Vermittler griechischen philosophischen Denkens an eine gebildete römische und im 1. Jh. v. Chr. noch weitgehend lateinischsprachige Oberschicht, ohne dass er auch nur ein einziges griechisches Werk im Wortsinne übersetzte. Übersetzen kann aber auch in einem noch weiter gefassten Sinn die gezielte Aneignung von Vergangenheit durch spätere Zeitgenossen meinen. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel selbst, deren umfangreiche Bestände klassischer griechischer und römischer Literatur die Bedeutung spiegeln, die der Antike in der Frühen Neuzeit als kultureller Referenzpunkt beigemessen wurde.

Im Seminar wollen wir uns Fragen des „Übersetzens“ aus einer bewusst breiten kulturgeschichtlichen Perspektive annähern, in dem wir uns einerseits Techniken des Übersetzens im literalen Sinne anschauen, andererseits aber auch Phänomene des Übertragens, Re-Kontextualisierens und Aneignens von Wissen zwischen unterschiedlichen Kulturen ansehen. Wir wollen nicht nur fragen, wie „übersetzt“ wurde, sondern auch welche Wirkung „Übersetzungen“ in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten entfalteten. Nicht zuletzt geht es dabei auch um die Frage, welche Texte überhaupt übersetzt wurden.

Orientierung bieten werden uns dabei die einzigartigen Bestände der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts von Herzog Julius zu Braunschweig-Wolfenbüttel initiiert, galt die Bibliothek im 17. Jahrhundert nicht nur als die größte nördlich der Alpen, sondern es hing ihr auch der (vielleicht ein wenig hochgegriffene) Ruf an, ein achtes Weltwunder zu sein. Viel spannender ist für uns aber, dass die in der Bibliothek versammelten Bestände insbesondere an klassischen, aber auch an zeitgenössischen Texten einen Blick auf das erlauben, was man in der Frühen Neuzeit als Kanon des Wissens sah – einschließlich übersetzter Texte der antiken und mittelalterlichen Vergangenheit.

Organisatorisches:

Im Rahmen des Seminars ist es möglich, für Module im MA-Studiengang „Geschichte Europas“ sowie im Modul G3 des BA-Studiengangs „Kulturwissenschaften“ eine Portfolioprüfung zu absolvieren. Sollten Sie an dieser Prüfungsform interessiert sein, nehmen Sie bitte möglichst frühzeitig per E-Mail-Kontakt mit den für die betreffende Epoche zuständigen Betreuenden auf.

Literaturhinweise und Quellen stellen wir rechtzeitig auf der Moodle-Plattform zum Seminar zur Verfügung!

Online-Anmeldung

Bitte füllen Sie das Formular vollständig und möglichst mit Ihrem vorname.name@studium.fernuni-hagen.de Account aus. NACH Ablauf der Anmeldefrist werden Sie von uns per Mail benachrichtigt.

Ich melde mich für: Übersetzen zwischen den Epochen (02.06.2025 bis 06.06.2025 in Wolfenbüttel) verbindlich an.

Ich studiere im Studienabschnitt
Kontaktinformationen
Frau Herr ohne
/
weitere Angaben