Antikenrezeption im Mittelalter – Bewahrung oder Aneignung?

Thema:
Antikenrezeption im Mittelalter – Bewahrung oder Aneignung?
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KW: Module 25202, 25205
MA GeEu: Module 26201, 26202, 26203, 26206
Ort:
Paderborn
Adresse:
Haus Maria Immaculata
Mallinckrodtstr. 1
33098 Paderborn
Termin:
16.01.2025 bis
18.01.2025
Zeitraum:
16.01.2025 ab 16 Uhr bis 18.01.2025 um 16 Uhr


Leitung:
Prof. Dr. Felicitas Schmieder
Barbara Burger-von Blohn B.A.
Anmeldefrist:
16.09.2024 - 10.11.2024
Anmeldung:
Online-Anmeldung nach Freischaltung unten möglich
Auskunft erteilt:
Christiane Eilers B.A., Sekretariat Schmieder
E-Mail: sekretariat.schmieder
Telefon: +49 2331 987-4752

Antikenrezeption im Mittelalter - Bewahrung oder Aneignung?

In den Wirren der Spätantike/ des Frühmittelalters gingen bis auf wenige die kulturellen Zentren der römischen Antike unter und mit ihnen ein großer Teil antiker schriftkultureller Kompetenzen. Das wurde zeitgenössisch wahrgenommen: Berühmt ist das Kloster Vivarium des Cassiodor aus dem 6. Jh., das explizit antrat, antikes Wissen zu retten. Doch bald schon begann eine neue Klosterkultur, in deren Rahmen geschrieben und nicht zuletzt abgeschrieben wurde. Iren und Angelsachsen trieben diese Bewegung nördlich der Alpen voran; die karolingischen Könige Pippin der Jüngere (+ 768) und vor allem Karl der Große (+ 814) und seine Erben sind berühmt dafür, neben biblischem und volkssprachigem Wissen auch das lateinische rezipiert zu haben. Dies ging im gesamten christlichen Mittelalter weiter auch und gerade für „heidnische“ Texte – Bernhard von Chartres (+ nach 1124) wird der Ausspruch zugeschrieben, die Zeitgenossen seien bloß Zwerge auf den Schultern von Riesen (die dadurch jedoch höher standen und – durch ihr Christentum – weiter blicken konnten). Während allerdings diese „Rezeption“ von der modernen Geschichtswissenschaft lange als exaktes Abschreiben und genaues Lesen verstanden wurde, wissen wir inzwischen aus vielen Beispielen, dass es auch um eine Aneignung zu eigenen Zwecken ging, die Auswahlen traf und neue Kontexte schuf. Das Seminar greift die Ausstellung „Corvey und das Erbe der Antike. Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter“ im Diözesanmuseum Paderborn auf, um anhand von Beispielen diesen Entwicklungen nachzuspüren.

Kloster Corvey entstand, ausgehend von und benannt nach dem Mutterkloster Corbie im nordfranzösischen Tal der Somme, 822 an der Weser im Rahmen der karolingischen Expansion nach und Mission in Sachsen. Tief in gerade erst für die christliche Schriftkultur erschlossenem Gebiet wurde eine Bibliothek aufgebaut und Corvey wurde damit Teil des klösterlichen Netzwerkes, das seit der Karolingerzeit das Erbe der Antike vor dem Untergang zu bewahren bemüht war.

Übernachtungen sind im Tagungshaus möglich. Bitte melden Sie sich bis zum 19.11.2024 nach Zusage der Teilnahme bei sekretariat.schmieder, wenn Sie ein Zimmer im Tagungshaus beziehen möchten.

Voraussichtliche Übernachtungskosten pro Nacht:
Einzelzimmer mit Du/WC 44,00 €
Zweibettzimmer mit Du/WC 38,50 €
Zweibettzimmer ohne Du/WC 35,00 €

(zur Ausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ nähere Informationen)