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Mit Forschung einen Unterschied machen für die Hochschullehre

[14.12.2022]

Ob ausgezeichnete Paper oder Abschlussarbeiten, besondere Vorträge oder einfach spannende neue Erkenntnisse – wir freuen uns mit unseren Mitgliedern über ihre Erfolge. Slavisa Radovic (PhD) zeigte zum Beispiel mit seiner Dissertation, wie digitale Lehre in der Praxis besser unterstützt werden kann. Sein Ziel: einen Unterschied machen für besseres Studieren.


Foto: Open Universiteit
Gruppenfoto Promotion Slavisa Radovic

Ob ausgezeichnete Paper oder Abschlussarbeiten, besondere Vorträge oder einfach spannende neue Erkenntnisse – wir freuen uns mit unseren Mitgliedern über ihre Erfolge. Slavisa Radovic (PhD) zeigte zum Beispiel mit seiner Dissertation, wie digitale Lehre in der Praxis besser unterstützt werden kann. Sein Ziel: Einen Unterschied machen für besseres Studieren.

Eigentlich studierte er Mathematik. Durch sein Engagement in Projekten, die sich darum drehten, wie mit digitalen Plattformen Lehre und Studium verbessert werden können, erkannte Slavisa Radovic aber, dass er für Lehre und Studium etwas Positives bewirken kann. So wechselte er das Fach und beschäftigte sich in seiner Dissertation mit Bildungswissenschaften.

Internationale Erfahrungen, ausgezeichnete Dissertation


Mit einem Forschungsstipendium konnte er in England, Griechenland, Frankreich und Amsterdam forschen. An der Freien Universität in Amsterdam absolvierte er seinen PhD in Bildungswissenschaften – und das sogar als einer der besten acht in der Geschichte der Universität. Sein Thema? Ein Modell, das "Instructional Design Model”, das Tipps und Leitfäden für Lehrende bereithält, mit dem Ziel digitale Lernumgebungen so zu designen, dass sie Studierenden bestmöglich entgegenkommen.

„Für Lehrende in der Hochschullandschaft gibt es immer noch sehr wenig anwendbare wissenschaftliche Erkenntnisse, die aufzeigen könnten, wie Kurse spannender und effektiver gestaltet werden können. Wir sind also hingegangen und haben aus bestehender Theorie und Wissenschaft mögliche Tipps zusammengetragen, kategorisiert in einer zweijährigen Feldstudie ausprobiert und evaluiert. Herausgekommen ist dann unser Modell, das nun nicht nur in Amsterdam für einen Kurs genutzt wird, sondern aktuell auch von Professor*innen in England und den USA implementiert wird. Wichtige Säulen sind unter anderem: Authentizität, Kollaboration und Reflexion."

Diese Kombination aus neuem theoretischem Modell und der direkten Umsetzung in der Lehre, überzeugte und Slavisa erhielt eine Bewertung unter den Top zwei Prozent.

Reflexion als Schlüsselkompetenz


Hier an der FernUniversität bei CATALPA arbeitet Slavisa nun mit Dr. Niels Seidel im Projekt APLE weiter an digitalen Lernplattformen – genauer, daran die Lernplattformen adaptiv und personalisiert Studierenden anzupassen, sodass sie besser selbstreguliert lernen können.

„Reflexion ist dabei eine wichtige Säule, die wir immer wieder ermutigen sollten. Lehrende denken oft, dass Studierende ohnehin über Aufgaben oder ihren Lernerfolg reflektieren. In Wahrheit ist dies aber eine komplexe kognitive Fähigkeit und Studierenden fällt Reflexion nicht immer leicht. Wir wissen mittlerweile, wie wir Reflexion anstoßen können, wie sie aussehen sollte und wann und wie sie stattfinden sollte“, erklärt unser Wissenschaftler.

„Dazu muss man auch wissen: Es gibt verschiedene Level von Reflexion, je höher, desto besser“, führt Slavisa Radovic weiter aus. Fragen die Studierenden hier helfen, seien zum Beispiel:

  • Wie haben sich ihre Ansichten nach dem Lernen verändert?

  • Wie können sie das Gelernte mit vorigen praktischen Erfahrungen überein bringen?

„Reflexion sollte außerdem immer wichtigen Lernereignissen folgen, also zum Beispiel einer praktischen Session. Nur über eine Aufgabe nachzudenken, ist deutlich weniger effektiv, als die Gedanken aufzuschreiben. Das Teilen der Reflexionsaufgabe mit den anderen Kursteilnehmenden hilft zudem durch das Wahrnehmen anderer Perspektiven“, so Slavisa Radovic.

Innerhalb von CATALPA bringt Slavisa Radovic jetzt seine internationale Erfahrung ein. „Für mich ist die Arbeit hier an der FernUni besonders spannend, weil alle Projekte mit Implikationen für die Praxis durchgeführt werden – um Studieren besser und effizienter zu machen. Die Verbindung von Bildungswissenschaft und Analytics sind meiner Meinung nach das ‚Next big thing‘.“