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KI-Kompetenz für alle als Ziel

[25.08.2023]

Wie lässt sich Künstliche Intelligenz gewinnbringend in die Hochschullehre integrieren? Damit befasst sich CATALPA-Leitungsteam-Mitglied Claudia de Witt im Projekt "KI-Campus 2.0". Gemeinsam mit ihrem Team organisiert sie unter anderem sogenannte Open-Think-Tanks, in denen Interessierte an Lösungen für Fragen rund um KI in der Hochschulpraxis arbeiten.


Gruppenfoto Bettina Ötvös, Caroline Berger-Koenen, Jessica Felgentreu und Prof. Dr. Claudia de Witt Foto: CATALPA
Bettina Ötvös, Caroline Berger-Konen und Jessica Felgentreu aus dem Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik kamen gemeinsam mit CATALPA-Leitungsteam-Mitglied Prof. Dr. Claudia de Witt (v.l.) zum Interview.

Wie lässt sich Künstliche Intelligenz gewinnbringend in die Hochschullehre integrieren? Damit befasst sich CATALPA-Leitungsteam-Mitglied Claudia de Witt im Projekt "KI-Campus 2.0". Gemeinsam mit ihrem Team organisiert sie unter anderem sogenannte Open-Think-Tanks, in denen Interessierte an Lösungen für Fragen rund um KI in der Hochschulpraxis arbeiten. Der KI-Campus wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Im Interview mit Wissenschaftskommunikatorin Christina Lüdeke erklärt Prof. Dr. Claudia de Witt gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen Bettina Ötvös, Caroline Berger-Konen und Jessica Felgentreu, wie sich das im Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik angesiedelte Projekt letztlich auch positiv auf die CATALPA-Forschung auswirkt.

Christina Lüdeke: Worum geht es bei den Open-Think-Tanks, abgekürzt OTTs?

Claudia de Witt: Das ist eine ganz informelle Community, in der alle mitarbeiten können, die ihre Erfahrung mit KI in der Hochschullehre einbringen möchten oder Interesse an diesem Thema haben. Uns geht es darum, didaktische Impulse zu setzen und neue konkrete Einsatz-Szenarien für Lehre und Studiumzu entwickeln, in denen man sich Anwendungen mit KI vorstellen kann.

Dossier zu KI

Bunte Fäden vor GebäudeFoto: DALL-E 2
Mehr zur Rolle der FernUni im KI-Campus erläutert Claudia de Witt im #NewLearning-Blog.

Die OTTs treffen sich online. Was sind die thematischen Schwerpunkte?

Caroline Berger-Konen: Im Mittelpunkt stehen KI und Didaktik, dazu haben wir gleich zwei OTTs, weil das besonders viele Leute interessiert. Außerdem gibt es noch OTTs zu KI und Ethik, KI und Prüfungen und einen zu KI, Curriculum und Micro-Degrees.

Hm, unter dem letzten Thema kann ich mir nicht ganz so viel vorstellen…

Bettina Ötvös: Dabei geht es vor allem darum, die Vermittlung von KI-Kompetenzen für alle anzubieten – zum Beispiel als Lerneinheiten, die studiengangsübergreifend genutzt werden können. Aber auch als Angebote für das lebenslange Lernen, etwa für Berufstätige, die dann die Kompetenz mit Micro-Credentials nachweisen können.

Jessica Felgentreu: Im KI-Campus gibt es zum Beispiel schon zahlreiche solcher frei verfügbaren Lernangebote zu KI. Ich schaue aktuell, inwiefern sich das in die Studiengänge und Weiterbildungsangebote der FernUni in Hagen strukturiert integrieren lässt.

Best-Practice-Beispiele und Theorie verbinden

Die Verzahnung zwischen dem KI-Campus insgesamt und der FernUni ist also schon sehr eng. Aber worauf arbeiten die einzelnen OTTs denn hin?

Claudia de Witt: Unser Ziel ist z. B., didaktische Entwurfsmuster zu entwickeln, also konkret zu zeigen, wie man KI in der Lehre einsetzen kann. Wir wollen sie aus Best-Practice-Beispielen generieren, die wir mit Erkenntnissen aus der Bildungstheorie verknüpfen.

Das heißt, in den OTTs findet weit mehr statt als nur Austausch…

Bettina Ötvös: Ja genau, das sind schon richtige Arbeitstreffen. Austausch ist zwar ein wichtiges Element, aber es geht auch um konkrete Ergebnisse.

Und wer bringt sich da ein?

Caroline Berger-Konen: Das ist ganz unterschiedlich. Das reicht von Studierenden aus unterschiedlichen Fächern bis hin zu Personen mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Lehre oder Professor:innen. Entsprechend ist auch die Altersspanne sehr breit. Aber alle arbeiten auf Augenhöhe zusammen.

Jessica Felgentreu: Viele Kolleginnen und Kollegen von der FernUni selbst sind auch dabei. Das freut uns besonders, dass unsere Arbeit auch innerhalb der Hochschule so positiv wahrgenommen wird.

Claudia de Witt: Aber Diskurse zu KI finden ja auch an vielen anderen Hochschulen statt. Die Zusammenarbeit mit dem KI-Campus gibt uns die Möglichkeit, in einem viel größeren Kontext zu denken und in einer großen Community mitzuwirken. Das kommt letztlich auch der FernUni zugute.

Impulse und Vernetzung

Inwiefern passt das aktuelle Projekt denn zu Ihrer Forschung im Rahmen von CATALPA, Frau Prof. de Witt?

Claudia de Witt: Hier gibt es vielfältige Überschneidungen. Wir bringen unsere Expertise aus der Forschung in die OTTs ein und nehmen wiederum Praxis-Expertise aus den OTTs für unsere Forschung mit. Davon profitieren auch die Nachwuchsforschenden von CATALPA, die sich hier engagieren – zum Beispiel für die CATALPA-Projekte AI.EDU oder IMPACT, die sich ebenfalls mit KI in der Hochschullehre befassen. Sie können Fragen zu ihrer Forschung innerhalb der OTTs diskutieren. Das hilft für die aktuelle Arbeit. Aber man bekommt so natürlich auch neue Impulse für weitere Forschungsfragen und zukünftige Projekte. Und vielleicht findet man sogar Partner für Kooperationen, mit denen man in zukünftigen Projekten zusammenarbeiten kann. Auf jeden Fall hilft es enorm für die Vernetzung.