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Symposium: Prüfen trotz und mit KI
[11.04.2025]Wie kann Prüfen an Hochschulen im KI-Zeitalter gelingen? Das war Thema eines Symposiums, vor Ort maßgeblich organisiert von FernUni-Prorektorin und CATALPA-Leitungsteam-Mitglied Prof. Dr. Claudia de Witt.

Bereits zum zweiten Mal fand ein gemeinsames KI-Symposium von KI-Campus Hub NRW, KI:edu.nrw und Stifterverband an der FernUniversität in Hagen statt. Aus Sicht von Rektor Prof. Dr. Stefan Stürmer ein besonders geeigneter Ort für dieses Thema: „Unsere über 70.000 digital Studierenden hinterlassen zahlreiche Datenspuren. Das macht die FernUni zu einer Datenuniversität“, so Stürmer. „Wir können Möglichkeiten zum Einsatz der disruptiven Technologien von KI und Learning Analytics ausloten, die den Studienerfolg erhöhen. Und wir können diese Erkenntnisse für alle Hochschulen nutzbar machen.“
Suchen und Ratlosigkeit in der Community
Zum Thema Prüfen im KI-Zeitalter herrsche in der Hochschul-Community immer noch Suchen und Ratlosigkeit, so Co-Veranstalter Dr. Peter Salden von KI:edu.nrw. „Wir stehen vor der Herausforderung, wie Prüfung mit hybrider Intelligenz neu gestaltet werden kann“, fasste Prof. Dr. Claudia de Witt, seit kurzem Prorektorin für Lehre, Studium und Künstliche Intelligenz (KI) in Bildungsprozessen, den Ausgangspunkt für das Symposium zusammen.
Mit Täuschungsversuchen umgehen

Vorträge und Sessions boten Einblicke aus soziologisch-theoretischer und praktisch-fachspezifischer Sicht oder in fokussierten Perspektiven, etwa hinsichtlich didaktischer Einbindung oder rechtlicher Rahmenbedingungen. Eine Fischbowldiskussion zum Thema „Mit Täuschungsversuchen umgehen – Vertrauen in die Eigenleistung oder Regeln mit technischer Kontrolle?“ rundete die Veranstaltung ab. Mit dabei war CATALPA-Mitglied Dr. Niels Seidel: „Wir müssen unsere Studierenden sprachfähig machen gegenüber einer Fachcommunity und der Gesellschaft“, sagte er. „Das lässt sich in einem Kolloquium ohnehin besser prüfen als in einer schriftlichen Arbeit, unabhängig davon, ob diese mit KI-Unterstützung entstanden ist oder nicht.“
Anknüpfungspunkte für die Forschung

Die Veranstaltung mit einem Mix aus theoretischen und praktischen Perspektiven bot zahlreiche Anknüpfungspunkte, auch die CATALPA-Forschung zum Thema KI und Prüfungen noch einmal weiterzudenken. „Prüfen und Erfolgskontrolle sind ein zentrales Element von Lehren und Lernen“, so Prof. Dr. Marcus Specht, der die CATALPA-Forschungsprofessur Learning Sciences innehat. „Das Verständnis, wie KI zu neuem Lernen beitragen kann, ist eine zentrale Forschungsfrage. Beispiele für neue Modelle von KI gestütztem formativem Assessment werden weltweit pilotiert. Forschung kann hier bei der Suche nach skalierbaren, effizienten und validen Ansätzen helfen und eine Diskussion hin zum Lernen als Kern menschlicher Entwicklung gangbarer machen.“