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Marie Bexte zum Forschungsaufenthalt in Cambridge
[25.03.2025]Neue Impulse, neue Forschungsansätze und neue Datensätze – CATALPA-Mitglied Marie Bexte forscht derzeit in Cambridge am Institute for Automated Language Teaching and Assessment (ALTA). Was sie dort untersucht, für sich mitnimmt und was Cambridge für Überraschungen bietet, davon hat sie im CATALPA-Kolloquium berichtet.

Für Marie Bexte stand schon lange fest: „Einen Auslandsaufenthalt wollte ich erst angehen, wenn ich schon etwas gefestigt in meiner PhD-Phase bin, sodass ich etwas einbringen und auch Konkretes mit zurückbringen kann.“ Nun war es soweit: Zusammen mit Prof. Dr. Torsten Zesch, in dessen Forschungsprofessur Marie Bexte arbeitet, fand sie inhaltliche Anknüpfungspunkte bei der Arbeitsgruppe von Prof. Paula Buttery und ihrem direkten Vorgesetzten Dr. Andrew Caines am ALTA. „Wir wollen herausfinden, inwiefern man automatisch, also mit Hilfe von KI-Modellen, erfassen kann, wie gut eine gegebene Antwort zu einem gezeigten Bild passt. Es geht also auch um Content Scoring. Dafür arbeiten wir mit Daten von Sprachlernern, die eine Bildreihe sehen und die darin dargestellte Geschichte erzählen sollen“, erklärt die Forscherin. Die Daten kommen aus der britischen Arbeitsgruppe.
Ziel für den zweimonatigen Aufenthalt von Marie Bexte ist ein gemeinsames Paper, das sich genau um diese Forschungsfrage dreht. „Es ist schön zu merken, wie man direkt eine gemeinsame Ebene hat, einfach weil man aus dem gleichen Feld kommt. Darüber hinaus ist es aber natürlich auch spannend zu sehen, wie andere Gruppen arbeiten. Wie wird kommuniziert und betreut? Welche regelmäßigen Meetings gibt es. Sehr hilfreich fand ich zum Beispiel ein freiwilliges internes Paper Reviewing vor einer wichtigen Deadline“, berichtet Marie von den Abläufen.
Leben wie Harry Potter

Neben der eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit bringt ein Auslandsaufenthalt natürlich weitere Eindrücke mit sich. In Großbritannien sind die akademischen Jahre in Trimester unterteilt. Marie Bexte ist im Frühjahrstrimester vor Ort, also ‚nur‘ zwei Monate. Dadurch ist sie keinem College zugewiesen. Dies hätte erfordert, dass sie mindestens ein halbes Jahr vor Ort ist. „So entgeht mir leider ein Teil der ‚Harry-Potter-Experience‘“, so Marie Bexte. „Man kann sich das Studium so vorstellen, wie die verschiedenen Häuser in den Harry Potter-Filmen – es gibt Colleges, die jeweils ihr eigenes Wappen haben“, erklärt sie. „Und oft auch tatsächlich in solchen altehrwürdigen, beeindruckenden Gebäuden, die eher nach Filmkulisse anmuten als nach Studierendenwohnheim.“
Geduld und Denkanstöße
Insgesamt berichtet die Forscherin von einem guten Austausch mit den internationalen Kolleg*innen. Doch anfangs stellte sich dieser nicht ganz so schnell ein, wie sie sich das vorgestellt hatte: „Ich musste mich erst einmal ein wenig in Geduld üben. Am liebsten wollte ich gleich loslegen, schnell Ergebnisse produzieren. Es hat aber logischerweise etwas gedauert, bis ich auf alles Zugriff hatte oder die passenden Leute kannte.“ Und sonst? „Es ist macht immer Spaß zu sehen, wie andere Menschen genauso viel Spaß an Forschung haben wie ich. Eine tolle Möglichkeit, Denkanstöße mitzunehmen, sind auch regelmäßige Vorträge von externen Wissenschaftler*innen. Und: Ich werde als Expertin für Probealarme zurückkehren – die gibt es hier nämlich wöchentlich!“