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IMPACT: Verbundtreffen und neuer KI-Leitfaden

[18.12.2023]

Fünf Universitäten, vier Bundesländer, ein gemeinsames Ziel: die Hochschulbildung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Trusted Learning Analytics zu verbessern. In Hagen trafen sich die Projektpartner*innen aus Frankfurt, Berlin und Bremen jetzt zur Halbzeit des Projekts IMPACT zu einem hybriden Austausch.


Gruppenbild IMPACT-Verbundtreffen Foto: CATALPA
Vertreter*innen von fünf Universitäten kamen beim hybriden Verbundtreffen in Hagen zusammen.

Fünf Universitäten, vier Bundesländer, ein gemeinsames Ziel: die Hochschulbildung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Trusted Learning Analytics zu verbessern. In Hagen trafen sich die Projektpartner*innen aus Frankfurt, Berlin und Bremen jetzt zur Halbzeit des Projekts IMPACT zu einem hybriden Austausch.

Im Verbundtreffen brachten die Projektleiter*innen Prof. Dr. Claudia de Witt (FernUniversität in Hagen), Prof. Dr. Hendrik Drachsler (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Andreas Breiter (Universität Bremen), Prof. Dr. Niels Pinkwart (Humboldt-Universität zu Berlin) und Alexander Schulz (Freie Universität Berlin) ihre Teams zusammen. Sie tauschten sich über den jeweils aktuellen Entwicklungsstand an ihrer Institution aus und stimmten sich zum kommenden Projektjahr ab.

Prototyp ab Wintersemester in Studie getestet

In drei Entwicklungslinien stellen die beteiligten Hochschulen Software und Anwendungen für die spätere Implementierung an Hochschulen her. Diese Linien teilen sich auf in: Chatbots, Anwendungen zu formativen Feedbacks – also kontinuierliche Information über Lernstand und -entwicklung, sowie summativen Feedbacks – also die Einschätzung von Lernergebnissen am Ende eines Kurses oder Moduls.

An der FernUniversität in Hagen geht es im Projekt IMPACT vor allem um formatives Feedback. Es unterstützt Studierende darin, über ihren eignen Lernprozess zu reflektieren und begleitet sie in der Lernumgebung Moodle entlang der Lerneinheiten. Außerdem unterstützt das Hagener Projektteam institutionelle Rahmenbedingungen und eine ethisch reflektierte Entwicklung und Umsetzung der didaktisch geleiteten KI-Anwendungen. Mit dieser Expertise hat sich das Team auch in den KI-Leitfaden der FernUniversität eingebracht, der Grundsätze und Orientierungshilfen für die Nutzung von KI in Lehre und Studium enthält.

Zum Wintersemester 2023/24 launchte das Hagener Team den Prototypen eines Feedbackzentrums im Rahmen eines Moduls im B.A. Bildungswissenschaft, der sich im Semester über den Verlauf des Kurses anpasst. Ein Fokus liegt auf der sogenannten Feedback Literacy, also der Fähigkeit, Feedbackinformationen zu verstehen und diese zur Verbesserung für die eigenen Lernprozesse zu nutzen. „Die Ergebnisse hierzu sehen wir nach der Evaluation im Sommer 2024“, so CATALPA-Mitglied Heike Karolyi. „Während des Verbundtreffens haben Michael Hanses und Lars van Rijn diesen Prototyp vorgestellt und diskutiert. So konnten wir Synergien entdecken und uns für die nun anstehenden Studien noch einmal abstimmen“, berichtet sie.

Fokus auf institutionelle Rahmenbedingungen, Datenschutz und Ethik

In gleich zwei Arbeitspaketen lag der Schwerpunkt beim IMPACT-Treffen bei Datenschutz, Ethik und den institutionellen Rahmenbedingungen zur Implementierung an Hochschulen. Dabei nahmen die Forschenden auch Prozesse an Hochschulen in den Blick und diskutierten zum Beispiel welche Bedeutung der AI-ACT, der einen europäischen Rechtsrahmen für KI setzen soll, für die Arbeit in den Anwendungsentwicklungen hat. „In den Bereichen Datenschutz und Datennutzung haben wir im IMPACT-Projekt an der FernUni ohnehin sehr hohe Standards. Neben der Orientierung an dem antizipierten AI-Act bei unserer KI-Tool-Entwicklung sind wir an der FernUni auch mit unserem Pseudonymisierungskonzept und der datenethischen Sensibilisierung in der Entwicklungsarbeit weit vorn mit dabei“, erklärt Claudia de Witt.

KI-Leitfaden

Aufgrund ihrer wissenschaftlichen, aber auch ganz praktischen Expertise im Bereich KI mit den Implikationen für Lehren und Lernen waren die CATALPA-Forscherinnen Claudia de Witt und Heike Karolyi zuletzt auch an der FernUniversität in Hagen inhaltlich maßgeblich an der Erarbeitung eines Rahmens für den Umgang mit KI beteiligt: Der „KI-Leitfaden der FernUniversität in Hagen“ wurde unter Leitung des ZLI erarbeitet und kürzlich im Rektorat verabschiedet. Das Papier bietet Lehrenden und Lernenden eine Orientierung für die Nutzung von KI in ihrem Lehr- und Studiumsalltag.

„Damit wird für Studierende und Lehrende deutlich klarer: Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, wie zum Beispiel ChatGPT oder Elicit, ist prinzipiell erlaubt, wenn gewisse Grundsätze berücksichtigt werden“, so Heike Karolyi. Denn die FernUni möchte „eine Ermöglichungskultur zur technologieoffenen Nutzung von KI für die Hochschule verantwortungsvoll rahmen und umsetzen“, so die Forscherin weiter. Wichtig bei der Nutzung von KI sei zum Beispiel, dass die Technologie dazu beiträgt, dass Lernen, Lehren, Forschen und Arbeiten für alle besser werden. Damit ist auch klar, dass Weiterbildungsangebote, Technologieoffenheit, aber auch der kritische und wissenschaftliche Blick auf die Auswirkungen wichtig bleiben. „Kontrolle und Verantwortung sollte immer bei den menschlichen Akteuren bleiben, dabei sind Transparenz und Wissen über KI essentiell. Dies betrifft grundsätzlich alle Bereiche einer Hochschule, die ein zentraler Akteur in Wissenschaft und Gesellschaft ist. Seien es Studierende, die KI-Tools für Seminararbeiten nutzen, oder Lehrende, die die Technologie für Vorlesungen einsetzen, ebenso Forschende, die KI-Tools entwickeln, so sind sie alle für die Qualität ihrer jeweiligen Arbeit verantwortlich“, erklärt Heike Karolyi.

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