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CATALPA-Nachwuchsgruppe „Stereotype Threat“ überzeugt Gutachterinnen
[20.12.2023]Die Nachwuchsgruppe „Stereotype Threat“ unter ihrer Leitung überzeugte in der Zwischenevaluation die externen Gutachterinnen. Und: heute erhielt Laura Froehlich ihre Habilitationsurkunde im Rahmen der Fakultätsratssitzung Psychologie.
20.12.2023 | Halbzeit für Dr. Laura Froehlich und ihre Nachwuchsgruppe „Stereotype Threat“. Das heißt für CATALPA: Die erste Zwischenevaluation einer Nachwuchsgruppe steht an. Diese ist Teil der Qualitätssicherung im Forschungszentrum. Die externen Gutachterinnen Prof. Dr. Tamara van Gog und Prof. Dr. Halszka Jarodzka kamen zu einem sehr positiven Ergebnis.
Glückwunsch zur Habilitation
Dr. Laura Froehlich hat heute (20.12.2023) nach erfolgreichem Vortrag am 5. Dezember ihre Habilitationsurkunde im Rahmen der Fakultätsratssitzung Psychologie überreicht bekommen. Das CATALPA-Team gratuliert ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg!
Wer Laura Froehlich und ihre Arbeit kennt, weiß: Wir können es hier eigentlich gar nicht spannend machen mit Bezug auf die Empfehlung der Gutachterinnen. Prof. Dr. Tamara van Gog von der Universiteit Utrecht und Prof. Dr. Halszka Jarodzka von der Open Universiteit Nederland verbrachten eineinhalb Tage in Hagen und haben einen ganz genauen Blick auf die Forschung der Nachwuchsgruppe geworfen. Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats kennt Tamara van Gog CATALPA inklusive der Qualitätskriterien und Maßnahmen zur Qualitätssicherung gut.
„Wir haben als Gutachterinnen auf verschiedene Kriterien geachtet: die strategische Passung und die Beiträge zu CATALPA als rahmengebender Einrichtung, natürlich auf die wissenschaftliche Qualität und die bisherigen Leistungen der Nachwuchsgruppe, aber auch auf die Meilensteine und Pläne für die verbleibende Zeit und Faktoren wie Positionierung im internationalen Forschungsumfeld, persönliche Entwicklungsziele der Gruppenmitglieder und Chancengerechtigkeit. In allen Bereichen konnten uns Laura Froehlich und ihre Mitarbeiter*innen voll überzeugen“, sagt Tamara van Gog. „Wir empfehlen CATALPA ohne jede Einschränkung die Weiterführung der Nachwuchsgruppe und können die Relevanz des Themas nur unterstreichen“, so van Gog weiter. Das Leitungsteam bestätigte Mitte Dezember auf Grundlage des externen Gutachtens das positive Ergebnis der Zwischenevaluation und beschloss somit die Verlängerung der Nachwuchsgruppe.
Wer ist im Fernstudium von Stereotypen betroffen?
Die Nachwuchsgruppe Stereotype Threat startete vor zweieinhalb Jahren. Seitdem arbeiteten Laura Froehlich und Doktorandin Natalie Bick vor allem zu Fragen wie: Welche Gruppen sind in welchem Maße in der Fernlehre von Stereotypisierungen betroffen? Denn gerade in einer digitalen Lernumgebung sind individuierende Informationen über Personen rar. Oft bleiben nur Name und Profilbild, sodass Stereotype über Gruppenzugehörigkeiten (z.B. Geschlecht, kultureller Hintergrund) leichter aktiviert werden. Die Nachwuchsgruppe war in der Lage zu zeigen, dass im Fernlehrkontext Studierende mit Migrationshintergrund, Nichtmuttersprachler*innen sowie Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung ein höheres Risiko haben, in Bereichen wie Gewissenhaftigkeit, Können, Vertrauenswürdigkeit und Freundlichkeit negativ stereotypisiert zu werden. Die Auswirkungen: weniger Interaktion mit anderen Studierenden und ein geringeres Zugehörigkeitsgefühl mit Konsequenzen für die Leistung und Zusammenarbeit in virtuellen Lerngruppen.
Volles akademisches Potenzial ausschöpfen
Die Relevanz für effektive Interventionen, denen sich Laura Froehlich und ihr Team die kommenden zwei Jahre in verschiedenen Studien widmen werden, ist damit klar. „Wir sehen das Potenzial, Lücken zu schließen zwischen traditionellen und nicht-traditionellen Studierenden. Sie könnten ihr volles akademisches Potenzial besser ausschöpfen und Interaktionen zwischen Studierenden mit diversen persönlichen Hintergründen ließen sich in virtuellen Studierendengruppen deutlich verbessern“, erklärt Laura Froehlich.
Adaptive Maßnahmen
„Das langfristige Ziel ist es, einen Algorithmus zu entwickeln, der adaptiv nur denjenigen Studierenden Interventionen anzeigt, die ein Risiko für schädliche Stereotypisierungen haben“, so die Wissenschaftlerin. Forschungsprojekte dafür laufen derzeit an. So warb die Nachwuchsgruppe in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stefan Stürmer zum Beispiel eine DFG-Förderung für das Projekt MULTIDIVERSE-CSCL ein, welches im Januar 2024 beginnt. In Rahmen des Projektes untersuchen die Forschenden, wie genau die Stereotypisierungen die Zusammenarbeit in virtuellen Lerngruppen beeinflussen, und entwickeln Präventions- und Interventionsmaßnahmen zur digitalen Unterstützung der Lerngruppen. Die Daten dafür kommen aus einem Modul der Psychologie im Bachelor-Studiengang. Im Frühjahr 2024 wird Nathalie Bick zudem einen 8-wöchigen Forschungsaufenthalt in der Forschungsgruppe „Future of Learning Lab“ geleitet durch Prof. René Kizilcec an der Cornell University verbringen, um mit den dortigen Expert*innen Interventionen zur Verminderung von Stereotypisierungen zu finalisieren und anschließend an der FernUniversität in Hagen in einem Kurs zu testen. Die Studie wird auch Teil des neuen DECIDE-Projektes, über das auf den CATALPA-Seiten demnächst noch genauer informiert wird.