Geschichte Systemstellen

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Sämtliche Literaturbestände im Fach Geschichte sind nach inhaltlichen Gesichtspunkten, also systematisch, erschlossen. Jede einzelne Fachsystematik enthält zahlreiche Systemstellen oder Notationen, die jeweils für ein bestimmtes Thema, einen Sachverhalt, einen Unterpunkt des jeweiligen Wissenschaftsfaches stehen und aus unterschiedlichen Buchstabenkombinationen bestehen, meistens aus drei Großbuchstaben.

In den Systematiken sind diese Kombinationen einzeln verlinkt. Mit einem Klick erhalten Sie eine thematische Trefferliste im Katalog der Bibliothek.

Online-Systematik aller Fächer

  • Systemstelle KYB

    Die Paläographie, auch Schriftkunde oder Lehre von den alten Schriften, umfasst die Lehre von der Entwicklung und den Formen von Schrift und reicht vom Altertum bis in die Neuzeit hinein. Es geht dabei um einzelne Entwicklungsphasen ebenso wie sprachspezifische Entwicklungen von Schrift und um die Untersuchung von handschriftlich verfassten Quellen. Untersucht werden neben der Schrift selbst auch die Schreibwerkzeuge, Schreib- und Beschreibstoffe, wobei das Ziel die Erschließung des handschriftlichen Textes und dessen historische Kontextalisierung ist. Im Fokus stehen dabei die gestalterischen Veränderungen, die die Handschriften durch die jeweiligen Schriftformen aufzeigen.

    Literaturauswahl:

    • Bischoff, Bernhard: Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. 2., überarb. Aufl. Berlin: Schmidt 1986 (Grundlagen der Germanistik; Bd. 24).
      Signatur UB: KYB/BIS
    • Dülfer, Kurt/Korn, Hans-Enno: Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16. - 20. Jahrhunderts. Bearb. von Karsten Uhde. 13., [veränd.] Aufl. Marburg: Archivschule Marburg 2013 (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg, Hochschule für Archivwissenschaft; Bd. 2).
      Signatur UB: KYB/DUKO
    • Eckardt, Hans Wilhelm: Paläographie, Aktenkunde, archivalische Textsorten : "Thun kund und zu wissen jedermänniglich". Von Hans Wilhelm Eckardt, Gabriele Stüber und Thomas Trumpp. Unter Mitarbeit von Andreas Kuhn. Neustadt an der Aisch: Degener 2005 (Historische Hilfswissenschaften bei Degener & Co.; Bd. 1).
      Signatur UB: KYB/ECKA
    • Gäbler, Christel: Paläographie-Unterricht zwischen Tradition und Innovation. Berlin: BibSpider 2015 (Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit; Bd. 3).
      Signatur UB: KYB/GAEB

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  • Systemstelle KYC

    Die Urkunden- und Aktenlehre, auch generalisierend als Aktenkunde bezeichnet, beschäftigt sich mit Schriftstücken, die urkundlichen und nicht-urkundlichen Charakter haben und hauptsächlich Verwaltungsschriftstücken umfassen. Speziell die Urkundenlehre, auch als Diplomatik bezeichnet, untersucht Urkunden als beglaubigte Schriftstücke, die mit ihrem rechtlichen Charakter als zentrale Quelle z.B. der Erforschung mittelalterlicher Geschichte dienen. Sowohl die Aktenkunde allgemein als auch die Diplomatik im Speziellen untersuchen sowohl innere als auch äußere Merkmale der Schriftstücke, also z.B. Beschreibstoffe (äußeres Merkmal) oder Wortlaut, Sprache und Inhalt (innere Merkmale). Die Aktenkunde rekonstruiert durch Sichtung der Schriftstücke Geschäftsgänge ebenso wie die Entstehung der Schriftstücke selbst und systematisiert den (amtlichen) Schriftverkehr. Daneben spielen auch die Aufbewahrungsmethoden eine Rolle.

    Literaturauswahl:

    • Bischoff, Frank M.: Urkundenformate im Mittelalter. Größe, Format und Proportionen von Papsturkunden in Zeiten expandierender Schriftlichkeit (11.-13. Jahrhundert). Marburg a.d. Lahn: Institut für Historische Hilfswissenschaften 1996 (Elementa diplomatica; 5).
      Signatur UB: KYC/BIS
    • Frenz, Thomas: Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit. 2., aktual. Aufl. Stuttgart: Steiner 2000 (Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen; Bd. 2).
      Signatur UB: KYC/FRE
    • Härtel, Reinhard: Notarielle und kirchliche Urkunden im frühen und hohen Mittelalter. Wien: Böhlau u.a. 2011 (Historische Hilfswissenschaften).
      Signatur UB: KYC/HAE
    • Hochedlinger, Michael: Aktenkunde. Urkunden- und Aktenlehre der Neuzeit. Wien/München: Böhlau/Oldenbourg 2009 (Historische Hilfswissenschaften).
      Signatur UB: KYC/HOC
    • Vogeler, Georg (Hrsg.): Digitale Diplomatik. Neue Technologien in der historischen Arbeit mit Urkunden. Köln u.a.: Böhlau 2009 (Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde; Beiheft; 12).
      Signatur UB: KYC/VOG
    • Vogtherr, Thomas: Einführung in die Aktenkunde. 2., überarb. Aufl. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2017. (Die Erstauflage erschien 2008 im Verlag Hahnsche Buchhandlung in Hannover unter dem Titel Urkundenlehre – Basiswissen.)
      Signatur UB: KYC/VOGT

    Weiterführende (externe) Links:

  • Systemstelle KYD

    Als wichtigstes Quellenreservoir, wie Franz/Lux (2018) formulieren, sind Archive aus der Arbeit für Historiker nicht wegzudenken. Die Archivkunde macht Historiker und Interessierte daher mit der Geschichte des Archivs und deren unterschiedlichen Ausgestaltungen vertraut und gibt zudem eine Einführung in die unterschiedlichen Dokumente und Archivalien (analoge sowie digitale Dokumente und Medien), die in einem Archiv unter unterschiedlichen Bedingungen archiviert werden. Die Archivkunde macht somit nicht nur mit der Geschichte des Archivs, den Arbeitsbedingungen sowie Arbeitstechniken und der systematischen Erschließung und Lagerung unterschiedlichster Archivalien in einem Archiv vertraut, sondern z.B. auch mit Aspekten des Datenschutzes. Unter den Signaturen ANU-ANY (v.a. unter ANV) finden sich zahlreiche Hand- und Lehrbücher.

    Katalog

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    Literaturauswahl:

    • Beck, Friedrich: Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die historischen Hilfswissenschaften. 4., durchges. Aufl. Köln u.a.: Böhlau 2004.
      Signatur: KYD/BEC
    • Brenner-Wilczek, Sabine/Cepl-Kaufmann, Gertrude/Plassmann, Max: Einführung in die moderne Archivarbeit. Darmstadt: WBG 2006.
      Signatur: ANV/BREA
    • Burkhardt, Martin: Arbeiten im Archiv. Praktischer Leitfaden für Historiker und andere Nutzer. Paderborn u.a.: Schöningh 2006 (utb 2803).
      Signatur: KYD/BUR
    • Franz, Eckhart G./Lux, Thomas: Einführung in die Archivkunde. 9., vollst. überarb. u. erw. Aufl. Darmstadt: WBG 2018.
      Signatur: ANV/FRA
    • Lepper, Marcel/Raulff, Ulrich: Handbuch Archiv. Geschichte, Aufgaben, Perspektiven. Stuttgart: Metzler 2016.
      Signatur: ANV/LERA

    Weiterführende externe Links:

    (kommentierte Auswahl)

  • Systemstelle KYE

    Die Siegelkunde, auch Sphragistik genannt, beschäftigt sich mit der öffentlichen und privaten Verwendung und motivlichen Gestaltung sowie materiellen Form von Siegeln. Gabriela Signori führt aus, dass Siegel repräsentative Funktionen hatten/haben und als Medium der Selbstdarstellung genutzt wurden, somit also auch identitätsstiftende Funktionen innehaben. Gleichzeitig drücken Siegel Machtverhältnisse aus, dienen aber zugleich auch wiederum der Authentifizierung und Authentizitätskotrolle und haben ihren Platz vor allem „im mittelalterlichen Wahrheits- und Rechtsverständnis“ (Signori 2007, 5) gefunden. Was heute die Unterschrift unter einem Dokument ist, war früher ein Siegel (vgl. ebd., 9).

    Literaturauswahl:

    • Diederich, Toni: Siegelkunde. Beiträge zu ihrer Vertiefung und Weiterführung. Köln: Böhlau 2012.
      Signatur UB: KYE/DIE
    • Ewald, Wilhelm: Siegelkunde. 4., unveränd. reprograf. Nachdr. d. Ausg. München u. Berlin 1914. Darmstadt: WBG 1978.
      Signatur UB: KYE/EWA
    • Signori, Gabriela (Hrsg.): Das Siegel. Gebrauch und Bedeutung. Unter Mitarbeit von Gabriel Stoukalov-Pogodin. Darmstadt: WBG 2007.
      Signatur UB: KYE/SIG

    Weiterführende externe Links:

    (kommentierte Auswahl)

  • Systemstelle KYF

    Gegenstand der Heraldik, auch Wappenkunde, sind Wappen und ihre bildnerischen Darstellungen, die seit dem Mittelalter (12. Jahrhundert) auf Schilden und Helmen zunehmend von Personen geführt werden. Dementsprechend untersucht die Heraldik (die Geschichte der) Wappen und ihre Darstellung im Hinblick auf äußere Erscheinungen, Bestandteile und Formen und ordnet sie historisch ein, indem strenge Normen und Regeln verwendet werden und eine spezialisierte Fachsprache angewandt wird – eine Tätigkeit, die als Blasonieren bezeichnet wird. Gleichzeitig ermöglicht die Heraldik dadurch auch weitere historischer Erkenntnisse, die Rückschlüsse zulassen auf das soziale und kulturelle Leben, auf die Sozial- und Besitzgeschichte, und interpretiert zudem auch Farben und Figuren. Dadurch steht die Heraldik u.a. in enger Verbindung zur Genealogie, also der Abstammung und Erbfolge bestimmter Familien, da diese oft ein Wappen als Familienabzeichnen gewählt haben, das sich auszeichnet durch bestimmte Farben und Formen und deren Anordnungen auf Schilden und Helmen.

    Literaturauswahl

    • Biewer, Ludwig/Henning, Eckart (bearb.): Wappen. Handbuch der Heraldik. Als „Wappenfibel“ begründet von Adolf Matthias Hildebrandt, zuletzt weitergeführt von Jürgen Arndt. 20., aktual. u. neugest. Aufl. Hrsg. vom HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte LiteraturauswahlWissenschaften zu Berlin (gegr. 1869). Köln u.a.: Böhlau 2017.
      Signatur UB: KYF/BIEW
    • Scheibelreiter, Georg: Heraldik. Wien/München: R. Oldenbourg Verlag 2006 (Oldenbourg Historische Hilfswissenschaften).
      Signatur UB: KYF/SCE
  • Systemstellen

    Die Genealogie, auch als Familien- bzw. Ahnenforschung bezeichnet, beschäftigt sich mit der Erforschung familiärer Strukturen und Verhältnisse und umfasst sowohl innerfamiliäre Aspekte als auch äußere (sozilogische und historische) Faktoren, die Einfluss genommen haben auf die Entwicklung von Familie. Die Verwandtschaftsforschung als Teilbereich hat sich aus der Familienforschung heraus entwickelt und nimmt nicht nur die enge Kernfamilie in den Fokus, sondern richtet ihren Blick auch auf die zur Familie gehörende Verwandtschaft, so dass es zu einer deutlich differenzierteren Betrachtung von Haushaltsfamilie und Verwandtschaftsfamilie gekommen ist. Die Genealogie insgesamt stützt sich dabei sowohl auf allgemeine Personenstandslisten als auch auf lebensgeschichtliche Quellen in Form von sogenannten Oral-History-Interviews oder auch schriftliche autobiografische Notizen und bezieht auch (über-)regionale Entwicklungen mit ein.

    Literaturauswahl:

    • Mitterauer, Michael: Historische Verwandtschaftsforschung. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2013.
  • Systemstelle KYJ

    Die Chronologie, auch Zeitrechnung, beschäftigt sich mit dem Umgang und der Wahrnehmung von Zeit. Darunter fallen sowohl Betrachtungen von Zeitmessgeräten selbst als auch Zeitrechnungen oder Kalendersysteme, deren Entschlüsselung oftmals relevant für das Verständnis historischer Quellen ist.

    Literaturauswahl:

    • Grotefend, Hermann: Taschenbuch des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. 1. Aufl., unveränd. Fotomechan. Nachdruck der 5. Aufl., Hannover, Hahn 1922. Berlin: Transpress, Verlag für Verkehrswesen 1984 (Transpress-Reprint).
      Signatur UB: KYJ/GRO
      Auch bezeichnet als das Hilfsmittel zur Chronologie.
    • Grotefend, Hermann: Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. 2 Bde. Neudruck der Ausgabe Hannover 1891-1898. Aalen: Scientia-Verlag 1970. Signatur UB: KYJ/GRO
    • Vogtherr, Thomas, Zeitrechnung. Von den Sumerern bis zur Swatch, 3. Aufl., München 2012.
      Signatur UB: KYJ/VOG
    • von den Bringen, Anne-Dorothee, Historische Chronologie des Abendlandes. Kalenderreformen und Jahrtausendrechnungen, Stuttgart/Berlin/Köln 2000.
      Signatur UB: KYJ/BRI

    Weiterführende (externe) Links und Tipps

    https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/geschichtswissenschaft/seminareinstitute/mittelalterliche-geschichte/studium/online-tutorium/chronologie/

    Die Homepage des Fachs Mittelalterliche Geschichte der Eberhard Karl Universität Tübingen bietet umfangreiche Informationen zur Chronologie.

  • Systemstelle KYK

    Die Historische Ikonographie, auch als Historische Bildkunde bezeichnet und mittlerweile auch unter Visual History formierend, ist eine Methodik, die Historiker bei der Untersuchung von Bildmaterial bzw. visuellen Materialien im weitesten Sinn unterstützen soll. Vermittelt werden hier Kenntnisse und Fertigkeiten kunstgeschichtlicher Art, z.B. Wissen über Epochen, kunstgeschichtliche Stile, Bildtheorien etc., um Historiker, die sich mit Bildern als Quellen beschäftigen, in ihrer Arbeit zu unterstützen. Im Fokus steht dabei die Überlegung, dass Historiker ein Bild als historische Quelle erschließen können. Damit rückt die historische Bildwissenschaft in die Nähe zur Kunstgeschichte, von der sie zahlreiche Fragestellungen übernehmen kann.

    Literaturauswahl:

    • Hamann, Christoph: Visual History und Geschichtsdidaktik. Bildkompetenz in der historisch-politischen Bildung. Wiesbaden: Springer Fachmedien 2017.
      Als E-Book vorhanden.
    • Mietzner, Ulrike/Myers, Kevin/Peim, Nick (Hgg.): Visual History. Images of Education. Berlin u.a.: Peter Lang 2005.
      Signatur UB:
    • Tolkemitt, Brigitte/Wohlfeil, Rainer (Hgg.): Historische Bildkunde. Probleme – Wege – Beispiele. Berlin: Duncker & Humblot 1991 (Zeitschrift für historische Forschung. Vierteljahresschrift zur Erforschung des Spätmittelalters u. der frühen Neuzeit; Beiheft 12).
      Signatur UB: KYK/TOL

    Weiterführende (externe) Links und Tipps:

  • Systemstellen KYL bis KYM

    Die Numismatik beschäftigt sich mit der Münz- und Geldgeschichte und erforscht die Entstehung (im 7. Jh. v.Chr.) und Entwicklung des Geldwesens, aber auch die Betrachtung von münzverwandten Objekten kann unter die Numismatik fallen. Neben ihrer Funktion als Zahlungsmittel, anhand dessen sich auch sozialpolitische Entwicklungen ablesen lassen, wurde Münzen auch zu begehrtem Sammlergut, was im 14. Jahrhundert seine Anfänge nahm. Zugleich entwickelt sich im 16. Jahrhundert das Anliegen einiger Wissenschaftler, Münzen als Einzelobjekte zu erfassen und für weitere Forschungen zugänglich zu machen, um so systematische Ordnungen zu entwickeln und schließlich eine spezielle Münz-Ikonographie zu etablieren. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Numismatik wissenschaftlicher, Gesellschaften entstanden, oft mit eigenen Publikationsorganen, die wissenschaftlichen Betrachtungen richteten ihren Blick nun auch auf Münzen, die im Zuge von Kolonialisierungen ihren Weg nach Europa fanden. Hier zeigt sich, dass auch die Numismatik mit anderen (Hilfs-)Wissenschaften eng verknüpft ist, zum Beispiel der historischen Geographie oder auch der Archäologie. Notwendig ist u.a. auch die Kenntnis bestimmter Gewichte und Metallarten, um Münzen korrekt erfassen und einordnen zu können.

    Literaturauswahl:

    • R.-Alföldi, Maria: Methoden der antiken Numismatik. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft 1989 (Wege der Forschung; Bd. 529).
      Signatur UB: KYM/ALF
    • Trapp, Wolfgang/Fried, Torsten: Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland. Mit 60 Abb. 2., aktual. Aufl. Stuttgart: Reclam 2006.
      Signatur UB: KYL/TRA

    Darüber hinaus führt die Suche im Bibliothekskatalog der Bibliothek mit dem Stichwort „Numismatik“ zu zahlreichen Online- und Elektronischen Ressourcen.

    Weiterführende externe Links (kommentierte Auswahl):

  • Systemstelle KYN

    Die Epigraphik beschäftigt sich ebenso wie die Paläographie mit Schrift. Während die Paläographie vorrangig die Entwicklung der Schrift untersucht (s.o.), wendet sich die Epigraphik den Inschriften zu, die auf unterschiedlichen Schreibgründen festgehalten worden oder an Bauwerken zu finden sind, weshalb sie auch als Inschriftenkunde bezeichnet wird. Aufgrund dieser Tatsache, dass Inschriften immer objektbezogen sind, ist die Epigrafik ihrerseits verknüpft mit zahlreichen anderen (Hilfs-)Wissenschaften, zum Beispiel der Kunstgeschichte und der Paläographie. Exkludiert sind von dieser Definition diejenigen Hilfswissenschaften, die ihrerseits besondere Forschungsmethoden bieten, um sich ihrem Gegenstand anzunähern (wie z.B. die Numismatik oder Siegelkunde). Die Epigraphik selbst lässt sich einteilen in unterschiedliche Epochen, die entsprechend erforscht werden und auch sprachliche Unterscheidungen aufweisen. So existiert die lateinische Epigraphik (manchmal auch als römische Epigraphik bezeichnet) neben der griechischen Epigrafik, die sich dem Bereich der Altertumswissenschaft zurechnen lassen und insgesamt auch als alt- oder frühchristliche Epigraphik bezeichnet wird. Daran schließt sich die mittelalterliche Epigraphik an, die abgelöst wird durch die neuzeitliche Epigraphik.

    Literaturauswahl:

    • Schmidt, Manfred G.: Einführung in die lateinische Epigraphik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2004 (Einführungen Altertumswissenschaften)
    • Signatur UB: KYN/SCM
    • Kloos, Rudolf M.: Einführung in die Epigraphik des Mittelalters und der frühen Neuzeit. 2., ergänzte Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1992 (Die Kunstwissenschaft).
    • Signatur UB: KYN/KLO

    Weiterführende externe Links (kommentierte Auswahl):

    Auch: www.epigraphica-europea.uni-muenchen.de/

  • Systemstelle KYO

    Die Papyrologie, auch Papyruskunde, erforscht als noch recht junge Disziplin vornehmlich griechische und lateinische Texte des Altertums. Hans-Albert Rupprecht notiert präziser: „Heute zeichnet sich eine Tendenz dahin ab, Papyrologie zu fassen als die wissenschaftliche Beschäftigung mit den griechischen und lateinischen Texten Ägyptens als Ausdruck der hellenistisch-römischen Gesellschaft und Kultur im Niltal“ (Rupprecht 1994, 1), die den Zeitraum von ca. 332 v.Chr. bis 641 n.Chr. umfasst (ebd., 10). Dabei hängt die Papyrologie – wie auch die anderen Hilfswissenschaften – ihrerseits wiederum von anderen Fach- und Hilfswissenschaften ab, da sich viele Texte erst im Kontext verstehen und interpretieren lassen. So gehören zum Beispiel auch Inschriften zum Repertoire der Texte, die hier untersucht werden, obwohl sie strenggenommen in den Bereich der Epigrafik fallen.

    Die Texte, die es zu untersuchen gilt – vornehmlich Urkunden aus der o.g. Zeit –, finden sich jedoch nicht nur ausschließlich auf Papyrus, einem mitunter teuren Beschreibstoff, sondern auch auf anderen Textträgern, z.B. auf Scherben (sogenannte Ostraka) oder auch auf Pergament (wird allerdings vornehmlich für literarische Texte benutzt) oder Holz und Wachs.

    Literaturauswahl:

    • Rupprecht, Hans-Albert: Kleine Einführung in die Papyruskunde. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1994 (Die Altertumswissenschaft. Einführungen in Gegenstand, Methoden und Ergebnisse ihrer Teildisziplinen und Hilfswissenschaften).
      Signatur UB: KYO/RUP

    Elektronische-/Online-Ressourcen im Katalog der UB (Auswahl):

  • Systemstelle KYP

    Das deutsch Internationale Büro für Maß und Gewicht,
    Bureau International des Poids et Mesures,
    definiert auf seiner Homepage die Metrologie als „science of measurement, embracing both experimental and theoretical determinations at any level of uncertainty in any field of science and technology.” Es geht also um die Einheitlichkeit und damit einhergehend Überprüfbarkeit von Maßen und Gewichten, die v.a. im Rahmen von Handelsbeziehungen eine Rolle spielen können, aber auch in anderen Bereichen, z.B. in den Naturwissenschaften, eine Rolle spielen. Die historische Metrologie als historische Hilfswissenschaft beschäftigt und erforscht dementsprechend deren Entwicklungen und Einflüsse auf historische Ereignisse.

    Literaturauswahl:

    • Haustein, Heinz-Dieter: Weltchronik des Messens. Universalgeschichte von Maß und Zahl, Geld und Gewicht. Berlin: de Gruyter 2001.
      Signatur UB: KYP/HAU
    • Witthöft, Harald/International Committee for Historical Metrology: Metrologische Strukturen und die Entwicklung der alten Mass-Systeme. Handel und Transport, Landmaß und Landwirtschaften, Territorium/Staat und die Politik der Maßvereinheitlichung. Symposion des Comité International pour la Métrologie Historique auf dem 16. Internationalen Kongreß der Geschichtswissenschaften 29./30. August 1985. St. Katharinen: Scripta-Mercaturae-Verlag 1988 (Sachüberlieferung und Geschichte; Bd. 4).
      Signatur UB: KYP/WIT

    Weiterführende (externe) Links (Auswahl):

  • Systemstelle

    KYQ

10.05.2024