Aktuelles
Doktorandenseminar 2023 an der Universität des Saarlandes
[14.06.2023]Am 31. Mai und am 1. Juni 2023 fand auf dem weitläufigen Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken in den Räumlichkeiten des „August-Wilhelm Scheer Graduate Centre“ das „13. Universitäts- und fachübergreifende Doktoranden-, Habilitanden- und Forschungsseminar“ statt. Das ursprünglich von Herrn Univ.-Prof. Dr. Manfred J. Matschke, von 1995 bis 2008 Inhaber des Lehrstuhls für ABWL und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung, an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, begründete Seminar feierte in diesem Jahr seinen 20. Jahrestag.
Das Seminar wurde vom Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes ausgerichtet. Herr Univ.-Prof. Dr. Michael Olbrich, Direktor des Instituts, eröffnete das Seminar und begrüßte alle Teilnehmer. Vertreten waren, neben der gastgebenden Universität des Saarlandes, auch die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die FernUniversität in Hagen, das ISG Institute Supérieur de Gestion in Paris, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Technischen Universitäten Freiberg und Kaiserslautern, die Universität Trier, die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes sowie das Bistum Limburg. Daneben haben zwei Praxisvertreter der Calandi GmbH sowie ein Vertreter des Hauptsponsors der Veranstaltung, die Moore Treuhand Kurpfalz GmbH, mit Vorträgen das Seminar bereichert.
Nach der Vorstellung aller Teilnehmer starteten die Vorträge der Fachteilnehmer. Den Auftakt machte Herr M. Sc. Daniel Leyendecker, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes, mit der Vorstellung seines Forschungsprojektes zu den International Valuation Standards aus bewertungstheoretischer Sicht. Erste Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die vorgegebene Zielsetzung des erlassenden IVSC, einheitliche Bewertungsstandards im Dienste des öffentlichen Interesses schaffen zu wollen, nicht erreicht wird, weil die Bewertungsstandards den aktuellen Forschungsstand der Bewertungstheorie nicht berücksichtigen. Herr M. Sc. Marcus Kalwa, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes, fuhr mit einem Vortrag zur Bilanzierung von dezentralen autonomen Organisationen (DAO) nach HGB fort. Für die Bilanzierung bedeutend ist die Struktur der DAO, auf deren Ausgestaltungsmöglichkeiten Herr Kalwa ausführlich einging. Nach dem Mittagessen auf dem Campus stellten Frau Dr. Isabell Ofer und Herr Kevin Gwozdz, beide Vertreter der Calandi GmbH, zwei von ihnen kürzlich betreute Unternehmensverkäufe vor. Interessiert waren alle Teilnehmer, insbesondere die mit dem Forschungsschwerpunkt zur Unternehmensbewertung, wie die Preisfindung in beiden Fällen vonstattenging. Mit einem Beitrag von Herrn M. Sc. Christian Bongers, ebenso Mitarbeiter der Universität des Saarlandes, ging der erste Seminartag zu Ende. Herr Bongers referierte über die Bilanzierung von Kryptokunst. Eine der vielen Fragen, welche sich in diesem Zusammenhang stellen, ist: Handelt es sich bei Kryptokunst überhaupt um Kunst? Hierzu wurde ausgiebig, kontrovers und stellenweise auch scherzhaft diskutiert.
Das diesjährige Rahmenprogramm führte die Runde in die „Unterirdische Burg“ – eine Führung im Historischen Museum Saar und ein Stück Geschichte des Saarlandes. Im Anschluss daran traf man sich im Brauhaus „Zum Stiefel“ im Saarbrückener Ausgeh-Viertel.
Zu Beginn des zweiten Seminartages trug Herr Dr. Mattias Oppold, Technische Universität Kaiserslautern, zu seiner Einordnung von Riegers Privatwirtschaftslehre als Praxeologie vor. Dieser Einblick in das Wirken von Rieger erlaubte einen befruchtenden Blick über den eigenen Tellerrand der Betriebswirtschaftslehre. Die Vorträge des forschenden Nachwuchses beendete Herr M. Sc. Moritz Uttscheid, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, mit seinem hochaktuellen Vortrag zur „Methodik und empirischen Untersuchung steuergetriebener Cum/Ex-Transaktionen in Deutschland“. Letztlich referierte Herr WP/StB Prof. Dr. Christoph Freichel, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und Vertreter der Moore Treuhand Kurpfalz GmbH, zum Thema „Nomen est omen oder nur Schall und Rauch? Wirtschaftsprüfer – Rahmenbedingungen, Normen, Genese“. Sehr anschaulich erläuterte Herr Prof. Freichel, ehemaliger Doktorand von Herrn Professor Brösel, die Einflussfaktoren zur Entstehung des Berufstandes der Wirtschaftsprüfer, seine normativen Elemente und schließlich zur Berufsbezeichnung „Wirtschaftsprüfer“.
Das Seminar war geprägt durch rege Diskussionsrunden, in denen den Referenden Fragen gestellt und Anregungen im Hinblick auf deren Forschungsvorhaben gegeben werden konnten oder auch „laut gedacht“ wurde. Das Seminar fand wieder einmal sehr großen Anklang bei den Teilnehmern. Herr Prof. Olbrich schloss mit guten Wünschen und einer Danksagung an sein Team für die Unterstützung bei den Vorbereitungen zum Seminar die Veranstaltung. Dem schließen wir uns gerne an!