Veranstaltung
Ein Karlsruher „Lustgärtner“ auf Forschungsreise in Nordafrika – Christian Thrans (1701–1778) Beitrag für die Hofkultur und das wissenschaftliche Leben in der jungen Residenzstadt
Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur
Hybridveranstaltung (online und in Präsenz)
Termin(e) | Leitung | Ort/Raum |
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Mi, 21.05.2025
18:00 - 20:00 |
Dr. Peter Knötzele | Campus Karlsruhe der FernUniversität, Kriegsstr. 100 (2. OG), 76133 Karlsruhe, Seminarraum ELSASS Online-Zugang: siehe unten. |
Vortrag von Dr. Peter Knötzele
Archäologe und wissenschaftlicher Grabungsexperte, Karlsruhe
Zum 310. Stadtgeburtstag Karlsruhes wirft die Veranstaltung neues Licht auf Leben und Werk einer illustren Persönlichkeit der Stadtgeschichte: Christian Thran (1701–1778) – Hof- und „Lustgärtner“ in der Karlsruher Residenz, Migrant aus Dänemark, Expeditionsteilnehmer, Unternehmer in Durlach. Im Fokus steht die Teilnahme Thrans an einer inzwischen nahezu vergessenen Expedition von 1731–1733, die ursprünglich von Dresden bis zum Kap der Guten Hoffnung führen sollte. Vergegenwärtigen wir uns die Rahmenbedingungen: Piraten im Mittelmeer! Und auch der Sextant sollte erst in den 1730er Jahren getestet werden.
Nur 16 Jahre nach der Stadtgründung bricht man von Karlsruhe zu einer Forschungsreise nach Nordafrika auf, die nicht nur eine beachtliche Leistung für jene Epoche darstellte. Vielmehr verspricht die genauere Betrachtung ihres Verlaufs auch eine bessere Beurteilung von Christian Thrans Beitrag für Hofkultur und Wissenschaft im jungen Karlsruhe – und damit seiner historischen Bedeutung für die Entwicklung und Zukunft der Stadt.
Die abenteuerliche Expedition verdankte sich der Initiative des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen, August der Starke (1670–1733), der dabei von dem Wunsch getrieben wurde, sich exotische Artefakte aus fernen Ländern anzueignen. Der sächsische Herrscher initiierte nicht nur die Unternehmung, er begleitete sie auch diplomatisch und deckte nicht zuletzt ihre Kosten. Doch auch der badische Hof beteiligte sich an der Expedition, in der Person eben jenes Christian Thran, den es hier näher vorzustellen gilt. Dabei erlag der Stadtgründer Karlsruhes, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738), derselben zeittypischen Begeisterung für Exotika wie der sächsische Kurfürst! Oder hegte man dabei auch Hintergedanken? Und was hat all dies mit dem „Polizeiruf“ 110 zu tun?
Peter Knötzele, geb. 1965, Studium der Provinzialrömischen Archäologie in Freiburg/Brsg. und London, mit Promotion über eine Kleinsiedlung in der Region (Der vicus von Stettfeld). Nach dem Studium bis 2010 Teilnahme an mehreren Ausgrabungen im Libanon und in Syrien. Im Zeitraum 2007–2013 städtischer Archäologe und wissenschaftlicher Grabungsleiter in Heidenheim; anschließend verantwortlich für die Aufarbeitung eines römischen Gräberfeldes. Seit 2016 Fortführung der Ausgrabungen als wissenschaftlicher Grabungsleiter im Bereich der privatwirtschaftlichen Archäologie.
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:
- Für die Online-Teilnahme:
Zoom-Zugangslink: https://e.feu.de/gespraeche-in-zoom
Meeting-ID: 852 7280 4600
Kenncode: 80696338. - Für die Teilnahme in Präsenz kommen Sie bitte auf dem Campus Karlsruhe der FernUniversität in den Seminarraum ELSASS (Adresse siehe oben).
Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.