Veranstaltung

„Aufruhr mörderischer Rotten“ oder „Revolution des gemeinen Mannes“? Historischer Stellenwert und aktuelle Bedeutung des Bauernkriegs von 1525

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Hybridveranstaltung (online und in Präsenz)

Termin(e) Leitung
Ort/Raum
Mi, 14.05.2025
18:00 - 20:00
Prof. Dr. Thomas Sokoll
Campus Karlsruhe der FernUniversität,
Kriegsstr. 100 (2. OG),
76133 Karlsruhe,
Seminarraum ELSASS
Online-Zugang: siehe unten.

Vortrag von Prof. Dr. Thomas Sokoll
Professor i.R. für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit), Lehrgebiet „Geschichte und Gegenwart Alteuropas“, Historisches Institut, FernUniversität in Hagen

Aus Anlass des 500. Jahrestags des Deutschen Bauernkriegs erinnert die Veranstaltung an die damit verbundenen Ereignisse, die 1525 auch im deutschen Südwesten manchen Höhepunkt fanden. Im Fokus stehen zunächst Verlauf und programmatisches Profil des Bauernkriegs (insbesondere am Oberrhein und in Oberschwaben), die dann in den sozialgeschichtlichen Kontext (Krise des Feudalismus, Reformation, moderne Staatsbildung) einzuordnen sind. Abschließend gilt es die historisch-politische Bedeutung des Bauernkriegs im größeren Zusammenhang abzuwägen: Hierbei werden etwa die deutsche Obrigkeitsgläubigkeit und das Syndrom der verpassten Revolutionen zu thematisieren sein.

Die Veranstaltung möchte dabei auch eine grundsätzliche methodische Reflexion über die Frage nach den erinnerungskulturellen Verwerfungen im Zusammenhang mit der Geschichte des Deutschen Bauernkriegs ermöglichen: Wie kommt es, dass der Bauernkrieg im politischen Selbstverständnis der Deutschen bis heute keine Rolle spielt? War die Zahl der Opfer (über 70.000 Tote) zu klein und deren sozialer Status (es waren Bauern) zu niedrig? Warum ist der Bauernkrieg auch von der deutschen Historikerzunft so lange verdrängt worden? Und: Wie erklärt es sich, dass die markantesten Meilensteine der historischen Bauernkriegsforschung in den Jahren 1933 und 1975 liegen?

Thomas Sokoll, geb. 1954, war bis 2019 außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit) an der FernUniversität in Hagen und ist seitdem im Ruhestand. Seine aktuellen Forschungsinteressen: vergleichende Strukturgeschichte Alteuropas, Geschichte der sozialen Ungleichheit, Geschichte der Industrialisierung, Theoriegeschichte des modernen Kapitalismus.

Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:

  • Für die Online-Teilnahme:
    Zoom-Zugangslink: https://e.feu.de/gespraeche-in-zoom
    Meeting-ID: 852 7280 4600
    Kenncode: 80696338.
  • Für die Teilnahme in Präsenz kommen Sie bitte auf dem Campus Karlsruhe der FernUniversität in den Seminarraum ELSASS (Adresse siehe oben).

Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.

Weitere Informationen

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Werner Daum | 05.08.2024