Veranstaltung

Apartheid in Namibia 1960–1990: Zeitzeugen sagen aus. Ein Gespräch aus der Forschungswerkstatt

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Hybridveranstaltung (online und in Präsenz) im Rahmen der 50-Jahr-Feier der FernUniversität in Hagen und in Kooperation mit dem Förderverein FORUM RECHT e.V., Karlsruhe-Leipzig und dem Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften an der FernUniversität in Hagen

Termin(e) Leitung
Ort/Raum
Mi, 09.04.2025
18:00 - 20:00
Prof. Dr. Jürgen Nagel und Tabea U. Buddeberg, M.A.
Campus Karlsruhe der FernUniversität,
Kriegsstr. 100 (2. OG),
76133 Karlsruhe,
Seminarraum ELSASS
Online-Zugang: siehe unten.

Werkstattgespräch mit Prof. Dr. Jürgen Nagel und Tabea U. Buddeberg, M.A.
Lehrgebiet „Geschichte Europas in der Welt“, Historisches Institut, FernUniversität in Hagen

Am 21. März 2025 jährt sich zum 35. Mal die Unabhängigkeit der Republik Namibia. Das Land gehört damit zu den jüngsten selbstständigen Staaten auf dem afrikanischen Kontinent, wodurch die Prägungen aus der kolonialen Vergangenheit bis heute noch besonders deutlich zu spüren sind. Die ehemalige deutsche Kolonie stand zwischen 1915 und 1990 unter südafrikanischer Verwaltung; in den letzte drei Jahrzehnten wurde der gezielte Versuch unternommen, das System der Apartheid aus seinem Ursprungsland nach Namibia zu transferieren. Es entstanden Homelands und Townships, unter denen Katutura in der Hauptstadt Windhoek die bekannteste, geschichtsträchtigste und größte Siedlung bildet. Und es entstand eine Alltagskultur der „Rassentrennung“, die massive gesellschaftliche Auswirkungen bis heute zeitigte, im Gegensatz zu Südafrika aber nach wie vor nur wenig aufgearbeitet ist.

Anlässlich des Jahrestags der Unabhängigkeit Namibias thematisiert das Werkstattgespräch erste Erkenntnisse eines Forschungsschwerpunkts, der im Lehrgebiet „Geschichte Europas in der Welt“ an der FernUniversität in Hagen seit geraumer Zeit unter Federführung von Jürgen G. Nagel und Tabea U. Buddeberg aufgebaut wird – mit dem Ziel, genau diese Apartheidsepoche im Namibia unter südafrikanischer Verwaltung (1960–1990) sowie ihre gesellschaftsgeschichtliche Bedeutung erstmals näher zu untersuchen. Da die Geschichte der Apartheid nicht nur eine Frage von Gesetzestexten ist, sondern erst im Erfahren-Werden durch die Betroffenen zur sozialen Realität wird, stehen die Erfahrungen von Zeitzeug*innen im Mittelpunkt des Interesses. Die Sammlung ihrer Erinnerungen in Form von narrativen Interviews soll die Grundlage dafür werden, sich dieser sozialen Realität historisch zu nähern und die Menschen in Namibia selbst in den Mittelpunkt der Erforschung ihrer Gesellschaftsgeschichte zu stellen. Über die Möglichkeiten, die sich in diesem Zusammenhang eröffnen, gibt die Projektleitung im Gespräch mit Werner Daum Auskunft, wobei auch erste Zeitzeugenaussagen in Ton und Bild präsentiert werden.

Jürgen G. Nagel, Prof. Dr., geb. 1966, ist Leiter des Lehrgebiets „Geschichte Europas in der Welt“ an der FernUniversität in Hagen. Zu den Schwerpunkten seiner Forschung gehören die Gesellschaftsgeschichte des südlichen Afrikas, die Beziehungen zwischen muslimischen Gesellschaften und Imperialmächten sowie die Verflechtungsgeschichte des Indischen Ozeans. Seit 2021 leitet er zudem den Forschungsverbund CoVio zur interdisziplinären Gewaltforschung (Collective Violence, www.fernuni-hagen.de/forschung/schwerpunkte/gruppen/kollektive-gewalt-covio).

Tabea U. Buddeberg, M.A., geb. 1981, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet „Geschichte Europas in der Welt“ und geschäftsführende Mitarbeiterin des Forschungsverbunds CoVio (Collective Violence, www.fernuni-hagen.de/forschung/schwerpunkte/gruppen/kollektive-gewalt-covio). Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Gesellschaftsgeschichte des südlichen Afrikas, die Missionsgeschichte sowie die Geschichte der Unabhängigkeitsbewegungen und der Dekolonisation in Afrika.

Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:

  • Für die Online-Teilnahme:
    Zoom-Zugangslink: https://e.feu.de/gespraeche-in-zoom
    Meeting-ID: 852 7280 4600
    Kenncode: 80696338.
  • Für die Teilnahme in Präsenz kommen Sie bitte auf dem Campus Karlsruhe der FernUniversität in den Seminarraum ELSASS (Adresse siehe oben).

Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.

Weitere Informationen

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Werner Daum | 15.10.2024