Umgang mit Texten
Texte fürs Web zu schreiben, bedeutet: anders schreiben. Überschriften und Vorspänne müssen unsere Leserinnen und Leser aufmerksam und neugierig machen. Sie vermitteln erkennbar, worum es im folgenden Beitrag geht. Die Texte müssen so strukturiert sein, dass man sie gerne am Bildschirm lesen bzw. ihren Inhalt auf einen Blick scannen kann. Und bestenfalls sind sie auffindbar in Suchmaschinen, weil SEO-Kriterien beim Schreiben erfüllt wurden.
Wie geht das? Worauf ist beim Texten fürs Web zu achten?
Überschriften schreiben
Klassiker unter den journalistischen Lehrbüchern bezeichnen die Überschrift als „Nachricht über der Nachricht”. Sie sei das primäre Selektionskriterium und der Schlüssel zur Rezeption eines Textes. Was damals rein auf Printtexte bezogen war, gilt heute für Webtexte um so mehr: Nutzerinnen und Nutzer werden nur dann auf eine Beitragsüberschrift klicken, wenn die Überschrift erkennen lässt, um was es im folgenden Beitrag geht.
Überschriften sind ein Versprechen: Leserinnen und Leser klicken, nachdem sie die Überschrift gelesen haben, mit einer Erwartungshaltung in den Beitrag. Das schlimmste, was dann passieren kann, ist diese Erwartung zu enttäuschen.
Überschriften im Web sind deshalb in der Regel nachrichtlich und so präzise wie möglich zu verfassen; von Wortspielen oder feuilletonistischen Metaebenen ist dringend abzuraten. Und Überschriften müssen stets ohne Kontext (ohne den Verbund mit Teaser und Vorschaubild) funktionieren, denn im Web werden Überschriften häufig alleinstehend in sozialen Medien geteilt, verschickt oder verlinkt.
Beispiele:
Studierenden neue Anlaufstelle bieten
besser:
Neues Regionalzentrum in Stadt XY eingerichtet
Fit fürs Fernstudium
besser:
Alle Start-it-Up-Veranstaltungen im Wintersemester
Vorspänne formulieren
Gute Vorspänne sind schwierig zu schreiben. Viel Platz ist nicht: In maximal 180 Zeichen fasst ein Vorspann die Kernaussage des folgenden Beitrags zusammen. In dieser Kürze handelt es sich oftmals um keinen Vorspann im eigentlichen Sinn, sondern um eine „one-sentence-summary”, die Nutzerinnen und Nutzer neugierig aufs Lesen macht.
Nach dem Webrelaunch sind Vorspänne im FernUni-Web nicht ausschließlich auf Übersichtsseiten im Verbund mit ihrer verlinkten Überschrift zu finden: Auf jeder Beitragsseite sind nun Überschrift und Vorspann dem restlichen Fließtext vorangestellt (automatisch abgetrennt durch eine dünne, graue Linie).
Beim Schreiben ist darauf zu achten, dass Überschrift und Vorspann mit dem Texteinstieg harmonieren. Ein Vorspann, der dem ersten Satz des Textkörpers entspicht, wäre problematisch.
Artikel strukturieren
Lesen am Monitor oder auf dem Smartphone-Display ist anstrengender als auf Papier. Studien haben gezeigt, dass Online-Leserinnen und -Leser Texte auf elektronischen Geräten deutlich langsamer erfassen. Sie scannen zudem häufiger über die Webseite und versuchen, ihren Informationsbedarf beim Überfliegen schnell zu stillen.
Es handelt sich um eine völlig andere Art der Rezeption als bei Print-Lesegeschichten. Vom dort üblichen linearen Aufbau (Hypothesen, Argumentationen und Ergebnisse) ist online eher abzuraten: Eine Beitragsstruktur, die das Wichtigste an den Anfang stellt, ist hingegen zielführender.
Tipps zum Strukturieren des Fließtextes:
Kurze und verständliche Sätze schreiben.
Absätze sollten maximal 100 Wörter enthalten.
Spätestens nach jedem zweiten Absatz einen Zwischentitel (Formatierung „Zwischen H2” aus dem Dropdown wählen) einfügen, der den folgenden Inhalt in zwei, drei Worten prägnant zusammenfasst. Idealerweise lässt sich der Inhalt eines Textes anhand der Überschrift, des Vorspanns und der Zwischentitel grundsätzlich erfassen.
Infoboxen können das Auffinden von wichtigen Informationen beim Überfliegen erleichtern, sollten aber so kurz wie möglich sein. Beachte, dass Infokästen auf Smartphones auf die volle Inhaltsbreite aufgezogen werden. Lange Boxen stören dort das Lesen des eigentlichen Fließtextes erheblich!
Statt einzelne Begriffe oder Phrasen im Text zu verlinken, bietet sich die neue Linkliste (Liste mit Linien) an, die mithilfe eines Flexmoduls am Ende eines Absatzes oder am Ende des Fließtextes eingebaut wird.
Dateien richtig benennen
Sprechende Dateinamen sind verpflichtend! Nutzerinnen und Nutzer von Webseiten mögen gut lesbare URLs – und Suchmaschinen erst recht: Relevante Stichwörter, die im Dateinamen genannt werden, helfen der Suchmaschine zu verstehen, um welchen Inhalt es sich im Beitrag handelt.
https://www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2017/12/am-altrektor-helmut-hoyer-erhaelt-verdienstorden
https://www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2017/12/am-hoy-nrw-preis
Weitere Regeln:
- Der Dateiname wird vollständig klein geschrieben.
- Einzelne Wörter in der URL trennen wir mit Bindestrichen.
- Umlaute und Sonderzeichen haben in einer URL nichts zu suchen. Wir schreiben „ae” statt „ä” usw.
Anleitungen
Zwölf Schreibregeln fürs Texten im Web
(Grundlagen für Einsteigerinnen und Einsteiger, Wiederholung für Fortgeschrittene)
Suchmaschinenoptimierung
(Informationen im Imperiaportal: Was kann ich redaktionell tun, damit Google und Co. meinen Beitrag finden?)
Barrierefreiheit
(Informationen im Imperiaportal)