Seminar

Thema:
Risikoorientierte Planung zur Steigerung der Resilienz globaler Lieferketten
Ort:
Campus Hamburg
Termin:
10.07.2025 bis
11.07.2025
Seminarleitung:
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer
Anmeldung und Teilnahme-
voraussetzung:
Informationen zu Anmeldefristen und seminarspezifischen Teilnahmevoraussetzungen finden Sie unter: Mein Studium an der Fakultät WiWi.
Rahmenzeitplan:
21.03.2025 Beginn der Einarbeitungsphase in die Software Vensim bzw. AIMMS
04.04.2025 Kick-off als Online-Veranstaltung (Teilnahme obligatorisch)
- Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- Einführung in die Literaturrecherche
- Themenbekanntgabe (Beginn der Bearbeitungszeit)
18.04.2025 Abgabe von Gliederung und Abstracts
30.05.2025 Abgabe der Seminararbeit
10.–11.07.2025  Präsentationsphase im Campus Hamburg (Teilnahme obligatorisch)
Moodle:
Wichtige Informationen, zusätzliche Materialien und detaillierte Zeitpläne werden im Laufe des Seminars über die Moodle-Lernumgebung bekanntgegeben.
Hinweis:
Die Bearbeitung der Seminarthemen findet in der Regel in Gruppen von je drei Studierenden statt. Jede bzw. jeder Seminarteilnehmende hat im Rahmen der Gruppenarbeit eine eigenständige Leistung zu erbringen, die individuell bewertet wird.
Ansprechpartner:
Allgemeine Fragen zum Seminar
Chantal Lebok

Betreuende
Lea Franze, M. Sc.
Sören Ahlfs, M. Sc.

Beschreibung

In einer zunehmend unsicheren Welt, die u.a. von wirtschaftlichen, klimatischen und geopolitischen Herausforderungen geprägt ist, müssen Unternehmen ihre globalen Lieferketten so gestalten, dass sie nicht nur effizient arbeiten, sondern auch resilient gegenüber verschiedenen Risikoereignissen sind. Diese Risikoereignisse umfassen unter anderem extreme Wetterereignisse, geopolitische Unruhen oder plötzliche Nachfrageänderungen, die Produktionsprozesse und Lieferströme erheblich beeinträchtigen können. Die Anpassung der Planung von Lieferketten ist daher ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen, um auch unter unsicheren Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Seminar untersucht praxisorientierte Methoden zur risikoorientierten Planung von Produktionsstandorten, Transportwegen und Beständen, wobei der Fokus auf der Erhöhung der Resilienz von Lieferketten liegt. Dabei können unter anderem folgende Themen behandelt werden:

  • Risikoorientierte Netzwerkplanung: Festlegung geeigneter Produktionsstandorte und Transportwege, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Risiken zu erhöhen.
  • Risikoorientierte Standort- und Bestandsplanung: Analyse und Planung von Produktionsstandorten in Lieferketten sowie Beständen, um Engpässen und Produktionsausfällen vorzubeugen.
  • Analyse von Störungen in der Lieferkette: Simulation der Auswirkungen von verschiedenen Krisenszenarien auf die Lieferkette und der Wirkung von ausgewählten Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz.
  • Analyse von Treibhausgasemissionen und Kundenreaktionen in Lieferketten: Untersuchung der Dynamik zwischen Treibhausgasemissionen, Kundenreaktionen und der Resilienz von Lieferketten.

In diesem Zusammenhang werden moderne Softwarelösungen wie AIMMS und Vensim zur Optimierung bzw. Simulation von Lieferketten eingesetzt.

Optimierungsmodelle spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsunterstützung im Lieferketten-Risikomanagement. Auf strategischer Ebene unterstützen sie bei der Gestaltung widerstandsfähiger Lieferketten, z. B. durch die Identifikation alternativer Produktionsstandorte und Lieferquellen sowie die Diversifizierung des Lieferantennetzwerks. Taktisch ermöglichen sie z. B. die optimale Gestaltung von Transportrouten, um auf potenzielle Risikoereignisse flexibel reagieren zu können. Auf operativer Ebene bieten sie u. a. effiziente Lösungen für die dynamische Anpassung von Lagerbeständen an unvorhersehbare Risikoereignisse, um vereinbarte Service-Level aufrechtzuerhalten und Kosten zu minimieren.

Die Simulationsmethode System Dynamics kann vor allem zur Modellierung und Analyse komplexer und dynamischer Probleme verwendet werden. Die Methode bietet die Möglichkeit, das zeitliche Verhalten von Regelsystemen zu simulieren. Ziel ist es nicht nur, Systeme mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Modellen zu beschreiben, sondern auch zu verstehen, wie Rückkopplungsstrukturen das Systemverhalten bestimmen. So können beispielsweise Risikoereignisse in Lieferketten simuliert und analysiert werden, aber auch Maßnahmen zur Handhabung dieser Risikoereignisse bewertet werden.

Nach der theoretischen Aufarbeitung der genannten Untersuchungsfelder sind entsprechende Ansätze zu formulieren und mit modernen Softwarelösungen zu implementieren. Dies ermöglicht die Untersuchung aktueller Fragestellungen aus Wissenschaft und Praxis.

Das Seminar kann in allen Studiengängen gewählt werden, ist aber vor allem auch für Studierende des Masterstudiengangs Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur/-innen und Naturwissenschaftler/-innen sowie für Studierende des Masterstudiengangs Wirtschaftswissenschaft mit den Studienrichtungen Risikomanagement oder Unternehmenssteuerung geeignet. Das Seminar kann als Wahlpflichtseminar belegt werden.