Präsenzveranstaltung

Thema:
Kants Kritik der Urteilskraft
Veranstaltungstyp:
Präsenz
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25402/P2; MA Phil: Modul 26402/II; Modul 26403/III; Modul 26409/IX; AP Phil; Alle am Thema Interessierten
Ort:
Berlin
Adresse:
Campus Berlin
Termin:
15.11.2024 bis
17.11.2024
Zeitraum:
Freitag 16.00 Uhr bis 21.00 Uhr
Samstag 10.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Sonntag 10 Uhr bis 14.30 Uhr
Leitung:
Dipl. Soz. Wiss. Ludwig Krüger, M.A.

Kants „Kritik der Urteilskraft“, oft auch als Kants „dritte Kritik“ oder „drittes Hauptwerk“ bezeichnet, ist Kants Versuch, sein System der Vernunftkritik zu vollenden und die systematische Einheit von theoretischer und praktischer Vernunft aufzuzeigen. Die Urteilskraft war in den beiden vorherigen Hauptwerken schon eingeführt worden, nun wird ihr als Vermittlerin zwischen (theoretischem) Verstand und (praktischer) Vernunft ein eigenes Werk gewidmet. Hierbei spielen Ästhetik und teleologische Naturbetrachtung eine zentrale Rolle – zwei Bereiche, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen und deren Stellung im transzendental-aprioristischen System Kants zu klären ist. In dem Seminar soll diesen und anderen Aspekten nachgegangen und die dritte Kritik in das Gesamtsystem Kants einzuordnen versucht werden.

Wenn Sie an dem Seminar teilnehmen möchten, sollten Sie zur Übernahme eines Referats bereit sein.

Mögliche Referatsthemen sind:

  1. Analytik des Schönen, erstes und zweites Moment des Geschmackurteils, §§ 1-9
  2. Analytik des Erhabenen, §§ 23-29
  3. Deduktion der ästhetischen Urteile, §§ 30-42
  4. Deduktion der ästhetischen Urteile, §§ 43-54 [über Kunst und Genie]
  5. Die Dialektik der ästhetischen Urteilskraft, §§ 55-60
  6. Analytik der teleologischen Urteilskraft, §§ 61-68
  7. Dialektik der teleologischen Urteilskraft, §§ 69-78
  8. Methodenlehre der teleologischen Urteilskraft, §§ 79-83
  9. Methodenlehre der teleologischen Urteilskraft, §§ 84-91

Bitte tragen Sie Ihren Referatsthemenwunsch direkt bei der Anmeldung in das entsprechende Feld ein. Es kann sein, dass bei der Anmeldung Ihr Wunschreferatsthema schon vergeben ist, so dass Sie am besten bei der Anmeldung schon Alternativen für Ihr Wunschreferat mit angeben. Gegebenenfalls wird Ihnen dann ein noch freies Thema zugeteilt.

Hinweise zu den Referaten:

Für das Referat, in dem der angegebene Abschnitt zusammengefasst und die Argumentation nachgezeichnet werden soll, sollten 20-30min angepeilt werden. Sie können frei entscheiden, wie Sie den Text präsentieren wollen - ob mit PPP, einem Handout oder ganz ohne. Sehen Sie aber auf jeden Fall von unnötigen Zusatzinformationen (Biographie des Autors) ab – dafür ist die Zeit zu knapp! Empfohlen wird einen ausformulierten Vortrag zu schreiben. Das mag erst einmal ungewohnt klingen - oft gilt das freie Vortragen, ggf. unterstützt mit ein paar PPP-Stichworten, als der Goldstandard. In der Philosophie ist es aber überhaupt keine Schande, einen Vortrag auszuformulieren - Sie werden sogar merken, dass das schwieriger ist als eine PPP zu erstellen. Häufig läuft es ja so: Man hat einen schwierigen Text, arbeitet sich ein und schreibt parallel ein paar Stichpunkte mit PPP. Was einem während der Erstellung der PPP noch recht klar schien, ist dann häufig beim Vortrag gar nicht mehr so klar und der Vortrag wird dann schnell eine ermüdende Sache für alle, die zuhören. Ein gut geprobter Vortrag kann für die Zuhörenden stattdessen sehr viel angenehmer und fruchtbarer sein. Zudem zwingt einen das Ausformulieren eines Vortrags sehr viel mehr, sich wirklich dahingehend zu prüfen, ob einem die Sache klar ist. Sie werden merken, dass das Verfassen eines Vortrags große Vorteile hat. Und gerade, wenn der Stoff komplex ist, was in der Philosophie ja häufiger einmal vorkommt, ist es sehr viel wichtiger, die Gedanken vorab gut auf den Begriff gebracht zu haben als irgendetwas auf Krampf zu visualisieren oder mit freiem Sprechen beeindrucken zu wollen. Auf Philosophie-Kongressen beispielsweise werden in der Regel alle Vorträge vom Blatt vorgetragen (gut geprobt und gut intoniert natürlich, so dass es kein einfaches Ablesen ist). Probieren Sie das daher ruhig einmal aus!

Prinzipiell gilt, dass eine Zusammenfassung nicht einfach eine Wiedergabe des Textabschnittes ist. Mitunter gibt es Referate, die 1:1 den Text wiedergeben, allenfalls umgeschrieben auf indirekte Rede, dabei genau dem Aufbau des Textes folgen und jede Argumentationsverästelung wiedergeben. Sie sollen stattdessen die Argumentation eigenständig zusammenfassen - dazu müssen Sie ggf. gewichten und Begriffe klären. Sie sollten mit einem analytischen Blick an die Sache gehen: Was soll hier gezeigt werden, wie ist die Argumentation aufgebaut, welche argumentative Rolle spielen die einzelnen Punkte? Ein solcher Blick auf Texte hilft ungemein bei dem Verfassen eigener Texte.


Textgrundlage des Seminars:

Kant, Immanuel: Kritik der Urteilskraft. Mit Einleitung und Bibliographie hrsg. von Heiner F. Klemme. Mit Sachanmerkungen von Piero Giordanetti. Hamburg 2009 (Meiner) [PhB 507].

Sie können aber auch andere Studienausgaben verwenden (Suhrkamp, Reclam oder ältere Meiner-Ausgaben). Bitte beachten Sie jedoch, dass nur die neuere Meiner-Ausgabe auch die Paginierung der Akademie-Ausgabe enthält, nach der dieses Werk beim wissenschaftlichen Schreiben zu zitieren ist. Sollten Sie noch keine Ausgabe dieses Werks besitzen und damit vor einer Neuanschaffung stehen, wird Ihnen deshalb diese Ausgabe empfohlen.


Für den ersten Einstieg:

  • Euler, Werner: Natur und Freiheit. Kommentar zu den Einleitungen in Kants Kritik der Urteilskraft. Hamburg 2017 (Meiner).
  • Fischer, Kuno: Immanuel Kant und seine Lehre. II. Theil: Das Vernunftsystem auf der Grundlage der Vernunftkritik [Reihe: Geschichte der neuern Philosophie]. Heidelberg mehrere Auflagen (Winter). Digitalisat der Ausgabe von 1899: https://archive.org/details/geschichtederne07unkngoog
  • Höffe, Otfried (Hrsg.): Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft. München 2008 (Akademie) [= Klassiker Auslegen 33].
  • Irrlitz, Gerd: Kant-Handbuch. Leben und Werk. Stuttgart/Weimar 32015 (Metzler).
  • Kulenkampff, Jens (Hrsg.): Materialien zu Kants Kritik der Urteilskraft. Frankfurt a.M. 1973 (Suhrkamp).
  • Teichert, Dieter: Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft. Ein einführender Kommentar. Paderborn et al. 1992 (Schöningh).
  • Willaschek, Marcus/Stolzenberg, Jürgen/Mohr, Georg/Bacin, Stefano (Hrsg.): Kant-Lexikon. 3 Bände. Berlin/New York 2015 (de Gruyter).

Weitere Literaturhinweise sind in dieser Liste (PDF 174 KB) zusammengestellt.


Literaturrecherche

Alle Seminarteilnehmenden werden gebeten, sich die Literatur eigenständig zu besorgen. Nutzen Sie neben der Fernleihe, Internetantiquariaten, Ihren örtlichen Hochschul- und Staatsbibliotheken auch die digitalen Angebote der Verlage! Die Fernuniversität hat Lizenzen für viele Zeitschriften und für ganze Bücher vieler Verlage. Darunter auch von de Gruyter, Suhrkamp, Springer: siehe hierzu die UB-Datenbanken Philosophie und die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB). Als Angehörige der Fernuniversität haben Sie kostenlosen Zugriff auf viele dieser Angebote. Am einfachsten geht das von zu Hause über einen Proxy oder einen VPN-Client. Zur Beschaffung einzelner Zeitschriftenaufsätze oder Buchkapitel ist zudem der elektronische Dokumentenlieferdinest der Fernuni oder Subito hilfreich (kostenpflichtig). Auf Seiten wie archive.org oder Google Books finden sich Digitalisate älterer Bücher. Auch Projekte wie Digi20 sind oft sehr nützlich.

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Ludwig Krüger | 05.11.2024