Präsenzveranstaltung

Thema:
Das verdatete Tier. Theorien und Phänomene des Mensch-Tier-Technik-Verhältnisses in digitalen Kulturen
Veranstaltungstyp:
präsenz
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul 25403/P3; Modul 25003/W DH; BA PVS: Modul 25603/S1; Modul 25604/S2;
Ort:
Hagen
Adresse:
Campus Hagen
Termin:
01.02.2025 bis
02.02.2025
Leitung:
M.A. Isabelle Sarther
Anmeldefrist:
05.01.2025
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
Auskunft erteilt:
Jutta Kaiser
E-Mail: sekretariat.eickelmann
Telefon: +49 2331 987-4914

Die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren sind schon immer spannungsvoll gewesen. Während René Descartes bereits im 17 Jh. Tiere als Maschine konzeptualisierte, sind die Verhältnisse zwischen Mensch und Tier bis heute von Hierarchisierungen, von karnistischen und speziesistischen Annahmen durchzogen. Zugleich haben wir es mit Spannungsfeldern zu tun: Während die fleischliche Verarbeitung einiger Tieren bis heute weitestgehend normalisiert ist, behandeln wir andere Tiere als geliebte Gefährt*innen und Familienmitglieder, die umsorgt werden.

Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung sowie Datafizierung von Kultur und Gesellschaft transformiert sich zugleich unser Verhältnis zu tierischen Anderen. Dabei schreitet die engmaschige Kontrolle und Überwachung von großen Nutztierbeständen ebenso voran wie die technische Repräsentation und Distribution des Animalischen in alltäglichen Begegnungen mit ‚Cat Content‘ oder niedlichen Schweinchen als tollpatschige Zeitgenossen auf Instagram, TikTok und Co. Vor diesem Hintergrund transformieren sich Mensch-Tier-Technik-Verhältnisse, ihre normativen Grundlagen sowie ihre kulturellen bzw. gesellschaftlichen Funktionen stetig.

Das Seminar widmet sich diesem Komplex, indem in einem ersten Schritt interdisziplinäre Perspektiven der Soziologie, Medienwissenschaft und Philosophie auf das Mensch-Tier-Verhältnis theoretisch ausgelotet werden. Im zweiten Teil des Seminars widmen wir uns theoretischen Zugängen, welche die Digitalisierung und damit Verdatung des Mensch- Tier-Verhältnisses fokussieren. Auf dieser Grundlage spüren wir schließlich ausgewählten, aktuellen Phänomenbereichen des Mensch-Tier-Verhältnis empirisch nach.

Organisatorisches

Verbindlicher Anmeldeschluss für das Präsenz-Blockseminar ist der 05.01.2025. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 25 begrenzt. Bei Überschreitung der maximalen Teilnehmer*innenzahl wird eine Warteliste erstellt. Für Fragen jedweder Art und die Anmeldung senden Sie bitte eine Mail an lehrgebiet-digitalekultur. Zur Vorbereitung des Seminars werden Sie nach Anmeldeschluss für einen Moodle-Raum freigeschaltet, wo Sie alle weiteren Informationen (Ablaufplan, Literatur etc.) finden.

Ich freue mich auf ein spannendes Blockseminar und diskursiven Austausch mit Ihnen!

Literatur und Materialen (vorbereitende Auswahl zur groben Orientierung)

Chimaira Arbeitskreis (2011): »Eine Einführung in gesellschaftliche Mensch-Tier-Verhältnisse und Human-Animal Studies«, in: Ders., Human-Animal Studies. Über die gesellschaftliche Natur von Mensch-Tier- Verhältnissen, S. 7-42. Bielefeld: transcript.

Gabrys, Jennifer (2016). Animals as Sensors. Mobile Organisms and the Problem of Milieus, in: Dies., Program Earth. Environmental Sensing Technology and the Making of a Computational Planet, S. 81-107. Minneapolis/London: Minnesota University Press.

Groth, Karla; Laser, Stefan; Sarther, Isabelle; Schirrmacher, Jennifer (2022). Artenübergreifende Fürsorge? Die Corona-Pandemie und das Mensch-Tier-Verhältnis. Bielefeld: transcript.

Joy, Melanie (2013). Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen, S. 11-39. Münster: Compassion Media.

Mütherich, B. (2015): »Die soziale Konstruktion des Anderen. Zur soziologischen Frage nach dem Tier«, in: R. Brucker/M. Bujok/B. Mütherich/M. Seeliger/F. Thieme (Hg.), Das Mensch-Tier-Verhältnis. Eine sozialwissenschaftliche Einführung, S. 49-78. Wiesbaden: Springer VS.

Singleton, V. (2010): »Good Farming. Control or Care?«, in: A. Mol/I. Moser/J. Pols (Hg.), Care in Practice. On Tinkering in Clinics, Homes and Farms, S. 215-234. Bielefeld: transcript.

Volkart, Yvonne (2020). Spürtechniken. Von den Medien der Naturvermittlung zu den Ästhetiken des Spürens. In: Medienobservationen. https://www.medienobservationen.de/2020/spuertechniken-von-den-medien-der-naturvermittlung-zu-den-aesthetiken-des-spuerens/. Abgerufen am 26.07.2024.

Wild, Markus (2007). Tierphilosophie zur Einführung. Hamburg: Junius Verlag.

Wirth, S. (2011): »Fragmente einer anthropozentrismus-kritischen Herrschaftsanalytik. Zur Frage der Anwendbarkeit von Foucaults Machtkonzepten für die Kritik der hegemonialen Gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnisse«, in: Chimaira – Arbeitskreis für Human-Animal-Studies (Hg.), Human-Animal-Studies. Über die gesellschaftliche Natur von Mensch-Tier-Verhältnissen, S. 43-84. Bielefeld: transcript.

Online-Anmeldung

Bitte füllen Sie das Formular vollständig aus. (Wenn Sie eine verschlüsselte Übertragung der Daten wünschen, wählen Sie in der Adresszeile Ihres Browsers „https://“ statt „http://“ und laden Sie diese Seite neu.) Eine Bestätigung über Ihre Teilnahme senden wir in den nächsten Tagen an Ihre E-Mail-Adresse.

Ich melde mich für: Präsenzveranstaltung Das verdatete Tier. Theorien und Phänomene des Mensch-Tier-Technik-Verhältnisses in digitalen Kulturen (01.02.2025 bis 02.02.2025 in Hagen) verbindlich an.

Kontaktinformationen
Frau Herr
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