Plattformisierung von Kunst und Kultur
Die digitale Entgrenzung von Museumsöffentlichkeiten wirft neue Fragen nach der Sichtbarmachung und Vermittlung von Kunst und Kultur auf. Im Zuge der hiermit zusammenhängen Algorithmisierung bzw. Plattformisierung des Verhältnisses zwischen Museumsobjekten, -subjekten und (institutionalisiertem sowie situativem) Wissen entstehen unsouveräne kuratorische Gefüge, die uns auffordern, historische Verständnisse des Musealen sowie des Kuratorischen zu überdenken. Dies ist nicht zuletzt für eine Betrachtung des Museums als einen politischen bzw. politisierbaren Ort relevant.
Angesichts der fortwährenden Transformation musealer Öffentlichkeiten sowie der Bedeutungszunahme digitaler Öffentlichkeiten, wie Sozialer Medien, scheint es angezeigt, die museale Ausstellung als entgrenzten kuratorischen Apparat neu zu fassen. Dabei haben wir es mit Überlagerungen unterschiedlicher kuratorischer Modi und Praktiken sowie mit Erweiterungen musealer Be-Deutungsgefüge zu tun.
Weiterführende Fragen lauten hier etwa:
- Inwiefern schreiben sich die technischen Funktionsweisen, Interfaces und Ästhetiken digitaler Teilöffentlichkeiten in die Neujustierung musealer Ausstellungen und ihrer Praxis ein?
- Welche (normativen) Verständnisse von Digitalität, Subjektivität, Materialität zeigen sich in der Überlagerung von Museen und Sozialen Medien? Wie uns als was treten Museen und Soziale Medien hier in Erscheinung?
- Wie justieren sich museale Öffentlichkeiten angesichts ihrer Verwicklungen mit algorithmisierten Aufmerksamkeitsmärkten? Welche Ein- und Ausschlüsse kommen hier zum Tragen?