Affektive Öffentlichkeiten und digitale Gewalt

Dieser Forschungsstrang beschäftigt sich mit affektiven Öffentlichkeiten und Phänomenen differentieller Gewalt im Kontext von ‚Sozialen Medien' und Plattformen.

Über Prozesse der digitalen Konstitution von Subjektivität hinaus fokussiert dieser Forschungsstrang die (potentiell) gewaltvollen und destruktiven Effekte digitaler Transformationen. Zugleich geht es um die Frage nach widerständigen Praktiken und der Möglichkeitshorizonte solidarischer Vergemeinschaftungen. Dabei spielen plattformkapitalistische Ökonomien, die Transformation von Freiheitsverstädnissen, politische Diskurse zur Redefreiheit sowie den Grenzen des Sagbaren ebenso eine Rolle wie plattformspezifische Ästhetiken und Praktiken. In diesem Kontext geht es immer auch um die Frage, wie eben jene Grenzen verhandelt und abgesteckt werden. Ein so verstandener, relationaler Ansatz fokussiert auf komplexe wechselseitige Bedingungsgefüge mediatisierter Missachtung bzw. digitaler Gewalt und setzt ökonomische Interessen entlang algorithmisierter Aufmerksamkeitsmärkte, Politisierungen von Öffentlichkeit entlang (rechts)libertärer Freiheitsverständnisse und ihrer autoritären, ausschließenden Effekte sowie rechtliche Rahmenbedingungen und die Grenzbestimmungen von Regulierungsinstrumenten (insbesondere Content Moderation samit ihrer Prekarisierungseffekte) miteinander in Bezug, um nach den Bedigungen für Räume des Lebbaren in digitalen Kulturen zu fragen.

Im Rahmen der Wissenschaftskommunikationsreihe "Theorie|Apparate" des Forschungsschwerpunktes digitale_kultur wurde gemeinsam mit Dr. Thorben Mämecke und in Kooperation mit dem ZLI eine Episode mit dem Titel "Hate Speech" produziert, die ausführlich in die Komplexität der Thematik einführt und unterschiedliche disziplinäre Zugänge miteinander ins Gespräch bringt. Neben dem frei zugänglichen Film stellen wir einen ausführlichen wissenschaftlichen Handapparat zur Verfügung, der eine vertiefende Auseinandersetzung und Lektüre anregen soll.

11.01.2025