Informationen zur Betreuung von Bachelorarbeiten
Eine Bachelorarbeit am Lehrgebiet Community Psychology umfasst die eigenständige Bearbeitung einer Fragestellung sowie die schriftliche Dokumentation dieser Leistung nach den Regeln des Fachs. Im Folgenden finden Sie alles Wichtige zur Anfertigung und Ausarbeitung Ihrer Bachelorarbeit.
Thema der Bachelorarbeit
Das Thema der Bachelorarbeit sollte einem der am Lehrgebiet vertretenen Forschungs- oder Expertiseschwerpunkten zuzuordnen sein.
- Akkulturation
- Interkulturelle Kommunikation
- Intervention und Evaluation im Kontext von Städten und Gemeinden
- Diskriminierung und Empowerment von sozialen Minoritäten
- (In)Direkter Intergruppenkontakt
- Intergruppenversöhnung
- Methoden der (partizipativen) Evaluationsforschung
- Gendergerechte Sprachformen
- Theorie-Praxis-Transfer (z.B. im Kontext von Trainings)
- Inklusion von marginalisierten Geschlechtergruppen
- Auswirkungen von persönlicher Kontrolle und Kontrollüberzeugungen im Alter
Anfertigung und Ausarbeitung
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Wir bieten vier unterschiedliche Formate der Aufgabenstellung an. Jedes dieser Formate setzt in gleichem Maße fundiertes (community-)psychologisches Fachwissen und gute Methodenkenntnisse voraus. Allerdings werden durch jedes Format spezifische Schwerpunktsetzungen im Hinblick auf individuelle Interessen oder die Arbeitsmarktorientierungen eröffnet.
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Bei der Literaturarbeit handelt es sich um ein systematisches Review der einschlägigen theoretischen und empirischen Forschungsliteratur zu einem Thema. Sie geben einen systematischen und kritischen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand, indem Sie die Literatur strukturiert darstellen und im Hinblick auf die Fragestellung auswerten und kommentieren. Die Stärken und Schwächen unterschiedlicher theoretischer und methodischer Ansätze (inkl. ihrer empirischen Bewährung) werden anhand von Originalliteratur systematisch herausgearbeitet und mittels wissenschaftlicher Kriterien bewertet. Es werden Schlussfolgerungen im Hinblick auf Forschungsdesiderate und potentielle Anwendungsmöglichkeiten gezogen. Die zentralen Ergebnisse werden adressatenorientiert zusammengefasst. Dies kann beispielsweise als Empfehlung für politische Entscheidungstragende oder als „Pressemitteilung“ erfolgen.
Beispiele für B.Sc.-Arbeitsthemen aus früheren Semestern:
- Interaktive Modelle und Prozesse in der Akkulturationsforschung
- Kritische Auseinandersetzung mit der Operationalisierung des Konstrukts „Sense of Community“
- Nicht intendierte Nebenwirkungen von Diversity Initiativen
- Auswirkungen von Kontrolle und persönlicher Verantwortung in Alters- und Pflegeheimen
- Mikroaggressionen im multikulturellen Klassenzimmer: Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen
- Wirkung von Feedback im Lern- und Lehrkontext: Das multikulturelle Klassenzimmer
- Risiko- und Schutzfaktoren für das Wohlergehen von Migrantinnen und Migranten: Individuen im Kontext von Communities
- Versöhnungsfördernde Faktoren für Individuen und Communities in Liberia
- Selbstbestimmung über Liebe, Partnerschaft und Sexualität im Alter(-sheim)
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Diese Form der Konzeptarbeit beinhaltet die konzeptionelle Planung einer Präventions- oder Interventionsmaßnahme im Bereich der Community Psychology. Sie erläutern anhand eines aktuellen Fallbeispiels relevante Schritte der Bedarfsanalyse (und/oder der Zielformulierung); Sie kennzeichnen die Adressatinnen und Adressaten der Maßnahme, die relevanten Kooperationspartnerinnen und -partner sowie die sozial-kontextuellen, organisationalen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Auf der Grundlage einschlägiger theoretischer und empirischer Befunde werden zwei alternative Präventions- oder Interventionsmaßnahmen zur Zielerreichung skizziert, deren Stärken und Schwächen systematisch miteinander verglichen werden. Auf der Grundlage dieser Abwägung werden für die als überlegen erachtete Maßnahme anschließend die Schritte der Implementierung, Realisierung und Evaluierung ausgearbeitet. Die zentralen Elemente werden in einer an einen fiktiven Entscheidungsträger adressierten Projektskizze zusammengefasst.
Beispiele für B.Sc.-Arbeitsthemen aus früheren Semestern:
- Interventionsmodell zur Bindung ehrenamtlicher Mitarbeiter am Krisentelefon
- Freiwillige vor! Ein kombiniertes Interventionsverfahren zur Förderung ehrenamtlichen Engagements bei Jugendlichen
- Diversity durch gesteigerte Wahrnehmung von Komplexität? Entwicklung eines Diversity Trainingsmoduls basierend auf dem Ingroup Projection Model
- Förderung von Empathie als Baustein eines Trainings gegen Cyberbullying
- Interventionskonzept: Empowerment im Kontext "Menschen mit Psychiatrieerfahrungen"
- "Ohne Eltern geht es nicht!" – Ein Interventionskonzept zur Förderung der Partizipation von Eltern mit Migrationshintergrund in Grundschulen
- Entwicklung einer Trainingsmaßnahme für Führungskräfte zur Förderung der Inklusion von Trans*Personen am Arbeitsplatz
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Diese Form der Konzeptarbeit beinhaltet sämtliche Schritte der Planung einer grundlagenwissenschaftlichen Forschungsarbeit zu Themen der Community Psychology. Sie leiten aus einem Forschungsartikel auf der Grundlage einer systematischen theoretischen und empirischen Begründung weiterführende Hypothesen ab und erläutern, welcher theoretische Erkenntnisgewinn durch die Prüfung dieser Hypothesen für das Forschungsgebiet zu erwarten ist. Sie entwerfen zwei alternative Forschungsdesigns zur Prüfung der Hypothesen und arbeitet die Vor- und Nachteile beider Designs heraus. Auf der Grundlage dieser Abwägung werden für das als überlegen erachtete Design anschließend sämtliche Schritte der Operationalisierung, Durchführung und Datenauswertung ausgearbeitet. Die zentralen Elemente werden in einer an eine fiktive Forschungsförderungsinstitution gerichteten Projektskizze zusammengefasst.
Beispiele für B.Sc.-Arbeitsthemen aus früheren Semestern:
- Konzeption der Entwicklung einer deutschen Skala zur Erfassung von Mikroaggressionen gegenüber Homosexuellen
- Wie beeinflusst die Gestaltung des öffentlichen Raums das psychologische Erleben und Verhalten von Personen?
- Wie beeinflusst Verhaltenswissen Intergruppeneinstellungen und intergruppale Kontaktbereitschaft?
- Fühlen Männer sich inkludiert, wenn nur die weibliche Sprachform genannt wird?
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Diese Form der empirischen Arbeit beinhaltet entweder (a) die Realisierung und Evaluierung eines community-psychologischen Konzepts in der Praxis oder (b) das empirische Überprüfen von theoretisch abgeleiteten Hypothesen zu einem aktuellen Forschungsthema der Community Psychology.
Ad (a): Sie entwickeln auf der Grundlage von bewährten Theorien und empirischen Befunden (z.B. Intergruppenkontakt, Stereotype) ein Konzept für eine soziale Intervention (z.B. ein Trainingsmodul für ein Diversity Training) oder setzen ein bereits vorliegendes community-psychologisches Konzept in die Praxis um. Sie beschreiben das Ziel des Praxiskonzepts, das theoretische Gerüst und die empirische Datenlange, die ihm zugrunde liegen, und wie es praktisch umgesetzt werden kann (z.B. in einer Trainingseinheit). Das Konzept wird in einem angemessen Rahmen praktisch durchgeführt und evaluiert. Die Durchführung und die Ergebnisse der Evaluation sollen kritisch reflektiert werden; Implikationen für die Weiterentwicklung des Konzepts sowie mögliche Implikationen für die Theorie sollen aufgezeigt werden. Die zentralen Elemente werden in einem (Trainings-)Manual oder einem Evaluationsbericht zusammengefasst.
Ad (b): Sie entwickeln theoriegeleitet spezifische Hypothesen zu einem aktuellen Forschungsthema und unterziehen diese Hypothesen einer systematischen empirischen Überprüfung. Die Hypothesenprüfung kann dabei im Rahmen
- selbsterhobener Daten,
- einer Sekundäranalyse in einem bereits vorliegenden Datensatz,
- einer quantitativen Meta-Analyse oder
- einer qualitativen Studie erfolgen.
Sämtliche Schritte des methodischen Vorgehens und der statistischen Auswertung werden gemäß den für die Psychologie geltenden wissenschaftlichen Standards dokumentiert. Die Ergebnisse werden kritisch diskutiert und in das Forschungsfeld eingeordnet. Die zentralen Elemente werden in einem wissenschaftlichen Abstract zusammengefasst.
Beispiele für B.Sc.-Arbeitsthemen aus früheren Semestern:
- Evaluation eines Cross-Cultural Trainings zur Vorbereitung eines Freiwilligendienstes im außereuropäischen Ausland
- Gendern, ein Störfaktor? Der Einfluss von gendergerechter Sprache auf die kognitive Verarbeitung von Texten
- Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland: Ein Feldexperiment
- Sozialer Status als Moderator von stellvertretenen Intergruppenkontakteffekten
- Verbesserte Nutzung psychologischer Ressourcen im Leistungssport – Konzeption, Durchführung und Evaluation einer Intervention
- Exploration von Mediatoren im Kontext des Zusammenhangs zwischen positiven und negativen Intergruppenkontakten und Vorurteilen
- Auswirkungen von positiven und negativen Kontakterfahrungen auf verschiedene Dimensionen von Einstellungen am Beispiel des Kontaktes zwischen Deutschen und Polen
- Validierung einer Skala zur Erfassung der Sozialen Identität im Kontext des Geschlechtsrollenselbstkonzepts
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Wenn Sie Interesse daran haben, eine Bachelorarbeit am Lehrgebiet zu verfassen (und die entsprechenden formalen Voraussetzungen gemäß Studienordnung erfüllen), können Sie dies beim zentralen Registrierungsverfahren für B.Sc.-Arbeiten angeben. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Studienprotal B.Sc.-Psychologie. Wenn Sie einen Betreuungsplatz für Ihre B.Sc.-Arbeit am Lehrgebiet Community Psychology erhalten haben, werden Sie automatisch für die Moodle-Umgebung „B.Sc.-Arbeiten des Lehrgebiets Community Psychology“ freigeschaltet. In der Moodle-Umgebung finden Sie Informationen zu den aktuell ausgeschriebenen Themen, sowie zu der Möglichkeit ein eigenes Thema vorzuschlagen. Es werden zu allen Formaten B.Sc.-Arbeiten angeboten.
Innerhalb einer bestimmten Frist werden Sie gebeten, einen Pool von zehn Bachelorarbeitsthemen auszuwählen, die Sie gerne bearbeiten würden. Auf der Grundlage Ihrer Präferenzen wird Ihnen dann ein Thema zugewiesen. Anschließend erstellen Sie ein Exposé (4-5 Seiten), in dem die zentrale Fragestellung der Abschlussarbeit, deren theoretische Verankerung (bzw. praktische Relevanz), das geplante methodische Vorgehen (ggf. Hinweise zur Auswertungsmethode), ein detaillierter Zeitplan und eine vorläufige Gliederung der Bachelorarbeit spezifiziert werden. Auf Ihr Exposé erhalten Sie eine Rückmeldung von Ihrem/r Betreuer/in. Während der Bearbeitung Ihrer B.Sc.-Arbeit steht Ihnen eine Moodle-Umgebung mit hilfreichen Ressourcen zur Bearbeitung der Bachelorarbeit (z. B. Videopodcasts, Checklisten etc.) zur Verfügung sowie mit der Möglichkeit, sich mit Ihrem/r Betreuer/in sowie Ihren Kommilitonen auszutauschen.
Bitte konsultieren Sie bezüglich Umfang und Bearbeitungsdauer der Bachelorarbeit die Prüfungsordnung (§ 17); für die formale Gestaltung sind die üblichen Richtlinien zur Manuskriptgestaltung verbindlich (APA). Die B.Sc.-Arbeit wird im Einklang mit der Prüfungsordnung von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin oder einem wissenschaftlichen Mitarbeiter und der Leiterin des Lehrgebiets bewertet.
- Prüfungsordnung (PDF, 1,1 MB)
Hilfe, Tipps und Tricks zum wissenschaftlichen Schreiben:
- Spaeth-Hilbert, T., & Imhof, M. (2013). Bachelorarbeit in Psychologie. München: Reinhardt.
- Sternberg, R. J. (2003). The psychologist's companion: A guide to scientific writing for students and researchers (4th ed.). Cambridge: Cambridge University Press.