Begleitforschung zum Aufbau eines Mint+ Bildungsprojektes in ländlich geprägter Region

unter gemeinsamer Leitung von Prof. Dr. Julia Schütz und Prof. Dr. Thomas Ludwig, Forschungsprofessor für Bildungstechnologien für die digitale Transformation

Projektbeschreibung:

Das 2025 in Lüdenscheid eröffnende TUMO+lernfab Zentrum will Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ermöglichen, digitale, technische und kreative Interessen und Potenziale zu entfalten. Die Realisierung des Zentrums ebenso wie die wissenschaftliche Begleitforschung werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Das digitale Bildungsprojekt ‚TUMO (Center for Creative Technologies)‘ ist nach dem Ort des ersten TUMO-Zentrums benannt: dem Tumanyan-Park in der Hauptstadt Armeniens, der den Namen des Schriftstellers Tumanyan (umgangssprachlich „TUMO“) trägt. TUMO Zentren gibt es inzwischen weltweit. Darunter in Städten wie Berlin, Paris oder Los Angeles.

Die Einrichtung in Lüdenscheid versteht sich als ‚MINT+‘-Zentrum: Es lädt Jugendliche ein, ihre Fähigkeiten und Kreativität in klassischen MINT-Bereichen ebenso wie in darüberhinausgehenden Lernfeldern wie Grafikdesign oder Filmproduktion zu entwickeln. Damit will das Zentrum auch zur Berufsorientierung und zur Erleichterung des Übergangs in zunehmend digitale Arbeits- und Berufsfelder beitragen. Das Zentrum verfolgt zugleich klassische Prinzipien und Ziele der Kinder- und Jugendarbeit: Die Angebote sollen soziale Kompetenzen ebenso stärken wie das Selbstwirksamkeitserleben (d.h. positive Lernerfahrungen bei der selbständigen Aneignung von neuen Themen) sowie die Eigenverantwortlichkeit der Jugendlichen. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, zu ‚Gestaltenden‘ in der digitalen Welt zu werden.

Zum wissenschaftlichen Begleitforschungsprojekt gehören eine prozessbegleitende und anwendungsbezogene Evaluation des Gesamtkonzepts und der darauf basierenden Aktivitäten. Zugleich erfolgt über partizipative Methoden eine Begleitung bei der nachhaltigen Etablierung von MINT+-Bildung in Lüdenscheid. Am Lehrgebiet für Empirische Bildungsforschung stehen zunächst zwei Schwerpunkte im Zentrum der Begleitforschung: die bestehenden Lebenswelten der Jugendlichen in Lüdenscheid einerseits und die Anforderungen an die Gestaltung des pädagogischen Arbeitsbündnisses im Kontext des MINT+-Zentrums andererseits.

Im Fokus der Zielgruppenanalyse steht die breite Ermittlung und Erkundung der Aktionsräume von Jugendlichen. Gefragt wird etwa, welche Orte und Aktionsräume für sie bedeutsam sind und welche Praktiken und Orientierungen dort zu beobachten sind. Nach Eröffnung des Zentrums wird eruiert, wie die Angebote von den Jugendlichen genutzt und erlebt werden. Darauf aufbauend werden Herausforderungen, Hemmfaktoren und Verbesserungspotenziale identifiziert.

Daneben ist die pädagogische Beziehungsgestaltung zwischen dem pädagogisch handelnden Personal und den Jugendlichen Fokus der Betrachtung. Dazu gehört die Analyse von notwendigen Kompetenzen und Qualifizierungsmaßnahmen ebenso wie die Beobachtung von Interaktionsgestaltungen im Alltagsbetrieb der Einrichtung.

Laufzeit:

bis 08/2027

Förderer:

BMBF

Annika Reigl | 11.09.2024