ELBA
Eine large-scale Längsschnittstudie zur Kompetenzentwicklung in Englisch während der dualen Berufsausbildung
Wie entwickeln sich die Englischkompetenzen von Auszubildenden während der dualen Berufsausbildung - und welche individuellen, schulischen und betrieblichen Bedingungen fördern einen günstigen Verlauf? Ziel der Studie ELBA (Englischlerngelegenheiten in der dualen Berufsausbildung) ist es, zur Schließung der Forschungslücke zur Kompetenzentwicklung im dualen System beizutragen. Dabei wird in drei Forschungsfeldern das Zusammenspiel schülerseitiger Eingangsbedingungen und berufsschulischer, betrieblicher und sonstiger Lerngelegenheiten für die Entwicklung der Fähigkeit und der Bereitschaft zum Umgang mit der Fremdsprache Englisch beleuchtet.
Forschungsfeld 1: Effekte des Berufsschulenglischunterrichts und der Lernzeit
Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Bestimmung der Auswirkungen des Berufsschulenglischunterrichts. Dabei sollen drei Bedingungen systematisch verglichen werden: verpflichtender einstündiger Englischunterricht, kein Englischunterricht und Wahl(pflicht)unterricht. Durch den großen Schulversuch in Baden-Württemberg liegt derzeit ein natürliches Experiment zur Bedeutung der Lernzeit vor. Dies stellt eine hervorragende Ausgangsbasis zur Identifikation von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen dar. Des Weiteren gilt es, die Generalisierbarkeit der Befunde über einen kaufmännischen und einen gewerblich technischen Beruf zu prüfen.
Forschungsfeld 2: Bedingungsfaktoren eines erfolgreichen Berufsschulenglischunterrichts
Innerhalb der beiden Bedingungen, in denen in der Berufsschule Englisch unterrichtet wird, gilt es, die Bedingungsfaktoren eines effektiven Berufsschulenglischunterrichts zu identifizieren. Dabei wird Bezug genommen auf die Unterrichtsforschung und die Forschung zu professionellen Kompetenzen von Lehrkräften.
Forschungsfeld 3: Personenunterschiede in der Veränderung und Wechselwirkungen zwischen Person und Lerngelegenheiten
Dieser Bereich eröffnet eine Vielzahl von Forschungsfragen, wie etwa die nach differentiellen Entwicklungsverläufen innerhalb der Gruppe der Auszubildenden, die keinen Berufsschulenglischunterricht erhalten. Wie entwickeln sich diese jungen Erwachsenen in Abhängigkeit von ihrem Ausgangsniveau und ihren betrieblichen und sonstigen Lerngelegenheiten? Des Weiteren sollen in diesem Bereich vor dem Hintergrund zentraler Motivationstheorien Fragen von Wechselwirkungen zwischen betrieblichen Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse und der Nutzung des Berufsschulenglischunterrichts gestellt werden.
In ELBA sollen 78 Klassen aus zwei Ausbildungsberufen dreimal im Laufe der dualen Berufsausbildung untersucht werden. Die Studie befindet sich derzeit in Vorbereitung und soll im November 2014 starten. Die Leitung der ELBA-Studie liegt im Lehrgebiet Bildungspsychologie der FernUniversität. Die ELBA-Studie wird im Rahmen der Tübinger Forschergruppe "Analyse und Förderung effektiver Lehr-Lernprozesse" von der DFG gefördert und ist mit der Exzellenzgraduiertenschule LEAD assoziiert.