COMBIH - Eine large-scale Längsschnittstudie zu den Effekten des bilingualen Geschichtsunterrichts

COMBIH ("Competences and Motivation in Bilingual Instruction - History") ist eine interdisziplinäre Längsschnittstudie, die Fragestellungen aus der Bildungspsychologie und der Englisch- und Geschichtsdidaktik aufgreift. Das Projekt erforscht den deutsch-englisch bilingualen Unterricht (CLIL - Content and Language Integrated Learning), der vor allem im letzten Jahrzehnt sowohl deutschland- als auch europaweit einen außerordentlichen Boom erfahren hat, dem jedoch auch in den letzten Jahren eine mangelnde empirische Basis bescheinigt wurde. In diesem Sinne ist es das Ziel von COMBIH den bilingualen Unterricht exemplarisch am Fach Geschichte möglichst umfassend zu untersuchen. Hierbei stehen drei Forschungsfragen im Mittelpunkt: In welchem Ausmaß unterscheiden sich die Lernausgangslagen von bilingual und einsprachig unterrichteten Schülerinnen und Schülern schon zu Beginn des bilingualen Unterrichts, zum Beispiel hinsichtlich des familiären Hintergrunds oder kognitiver Grundfähigkeiten? Wie entwickeln sich die Fähigkeiten und die Motivation der bilingual unterrichteten Lerner im Vergleich zu denen der einsprachig unterrichteten Schülerinnen und Schüler, wenn man die unterschiedlichen Lernausgangslagen berücksichtigt? Unter welchen methodisch-didaktischen Bedingungen gelingt der bilinguale Unterricht besonders gut?

Zur Beantwortung der Fragen nahmen 1806 bilingual und einsprachig unterrichtete Schülerinnen und Schüler der 8. Klassenstufe aus Gymnasien in Baden-Württemberg an COMBIH teil. Sie füllten zu zwei Messzeitpunkten, am Anfang und Ende eines Schuljahres, verschiedene Leistungstests zu Englisch, Geschichte und kognitiven Grundfähigkeiten sowie einen umfangreichen Fragebogen zu Motivation, Unterrichtsqualität und familiärem Hintergrund aus. Darüber hinaus wurden 72 an der Studie beteiligte Geschichtslehrkräfte zu ihrer Person und zu ihrem Werdegang sowie zu methodisch-didaktischen Aspekten des Geschichtsunterrichts mittels eines Fragebogens befragt.

Bildungspychologie | 10.05.2024