Veranstaltung
Illegale Finanzströme in Afrika
Warum Afrika in Wirklichkeit ein Nettogläubiger der Weltwirtschaft ist
Vorlesung an der BürgerUniversität Coesfeld
Termin(e) | Leitung | Ort/Raum |
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Mi, 06.11.2024
19:00 |
Prof. Dr. Magdalene Silberberger | WBK - Wissen Bildung Kultur |
Globalisierung hat unter anderem zu einer größeren finanziellen Offenheit geführt. Für die afrikanischen Länder gilt sie als entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und als Voraussetzung für den Zufluss ausländischer Direktinvestitionen. Gleichzeitig hat die finanzielle Offenheit die Anfälligkeit der afrikanischen Länder erhöht, die nun erheblichen illegalen Kapitalabflüssen ausgesetzt sind. Illegale Finanzströme sind Gelder, die illegal über eine internationale Grenze verdient, transferiert und/oder verwendet werden. Die Höhe der Abflüsse wird für den Zeitraum zwischen 2010 und 2015 auf 836 Milliarden Dollar geschätzt. Die Schulden des Kontinents beliefen sich im Jahr 2018 auf 770 Milliarden Dollar. Dies zeigt, dass Afrika tatsächlich ein Gläubiger gegenüber der Welt ist. In dieser Veranstaltung werden wir auf das Ausmaß des Problems und seine verheerenden Auswirkungen auf die Entwicklung der ärmsten Länder eingehen.
Prof. Dr. Magdalene Silberberger ist Professorin für Entwicklungsökonomie an der Universität Witten/Herdecke. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Makro- und internationale Ökonomie afrikanischer Länder. Ihr besonderes Interesse gilt dem Handel und der nachhaltigen Entwicklung sowie den negativen Auswirkungen der finanziellen Offenheit in Form von illegalen Finanzströmen auf Länder in Subsahara-Afrika.