Veranstaltung
Die Gegenwart der Kolonialgeschichte
(Un-)sichtbare Spuren in Westfalen
Termin(e) | Leitung | Ort/Raum |
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Mi, 24.01.2024
19:00 |
Dr. Fabian Fechner | WBK - Wissen Bildung Kultur |
Wie wenig die Kolonialgeschichte vergangen ist, zeigen die öffentlichen Debatten der letzten drei Jahre. Denkmäler und Straßennamen, die auf „Kolonialhelden“ verweisen, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Prokoloniale Vereinigungen, ethnologische Sammelobjekte, die Rolle der Mission und wirtschaftliche Verflechtungen gehören ebenfalls zum Themenkreis.
Die bundesweite Berichterstattung legt nahe, dass die kolonialen Spuren vor allem in Berlin und Hamburg zu suchen seien. Weit gefehlt. Gerade der Geschichtsraum Westfalen ist seit 20 Jahren eine überdurchschnittlich gut erforschte Region, die mehr Aufmerksamkeit verdient. An konkreten Beispielen aus dem Münsterland und ganz Westfalen soll aufgezeigt werden, welche Spuren im öffentlichen Raum bereits debattiert und sichtbar gemacht wurden. Doch ebenso soll zur Sprache kommen, was bislang noch unbeachtet ist. Das gilt vor allem für ländlich geprägte Gebiete, die in der Forschung noch völlig unterrepräsentiert sind.
Dr. Fabian Fechner promovierte nach dem Geschichtsstudium in Tübingen und Buenos Aires über die Selbstorganisation der Jesuiten in Paraguay. Von 2012 bis 2015 arbeitete er im Tübinger Sonderforschungsbereich „Bedrohte Ordnungen“. Seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität in Hagen am Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt. Er forscht vor allem zu zentralafrikanischer Kartographie und dem „Kolonialismus vor Ort“.