Online-Seminar

Thema:
Soziologisch denken. Zugänge zur soziologischen Theorie
Zielgruppe:
MA Soz: Modul 26601/1; Interessent*innen aus dem BA PVS
Ort:
Zoom
Termin:
15.05.2024 bis
17.07.2024
Zeitraum:
15.05.; 05.06.24; 19.06.; 03.07.; 17.07.2024,
jeweils von 17:00 bis 20:00 Uhr
Leitung:
Prof. Dr. Frank Hillebrandt
Anmeldefrist:
29.04.2024
Anmeldung:
Ihre Anmeldung richten Sie bitte, unter Angabe Ihrer Postanschrift, Matr.Nr., des Studienganges und Ihres Studienstatus` an Doris Meyer im Sekretariat des Lehrgebietes Soziologie 1: sekretariat.soziologie1@fernuni-hagen.de

Kommentar

Die Denkweise der Soziologie unterscheidet sich von der des Alltags grundlegend. Dieser Unterschied wird vor allem dann spürbar, wenn ein vertiefendes Studium der Soziologie im Master angestrebt wird, das eine wissenschaftliche Perspektive der Soziologie in den Mittelpunkt des soziologischen Arbeitens rückt. Dazu wird eine soziologische Denkweise benötigt, die sich von den Gewissheiten des Alltags löst und das Selbstverständliche als eine unwahrscheinliche Möglichkeit unter vielen anderen denken kann. Erfahrungsgemäß fällt es schwer, sich diese Denkweise über die Lektüre von Einführungen in die Soziologie anzueignen. Sie muss immer wieder neu trainiert werden. Das Seminar wendet sich an alle Studierenden, die durch ein solches Training, Sozialität in neuer, soziologisch fundierter Weise verstehen wollen. Unter diesem Gesichtspunkt werden im Seminar zunächst eine klassische Sicht auf die Sozialität von Max Weber diskutieren, die sich aus einer kultursoziologischen Analyse des Kapitalismus (Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus) ergibt. Mit der Soziologie der Konventionen nach Luc Boltanski diskutieren wir einen Ansatz, der den „neuen Geist“ des Kapitalismus zu erfassen versucht. Danach beschäftigen wir uns mit dem radikal soziologischen Verständnis der Sozialität in Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Zum Abschluss diskutieren wir den Ansatz von Andreas Reckwitz zum Kreativitätsdispositiv. In den vier diskutieren Ansätzen geht es um die Fragen, wie soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge gedacht, analysiert und beschrieben werden können. Zudem werden Schlüsselbegriffe soziologischen Denkens vorgestellt, die vor allem eine Distanzierung zu herkömmlichen Alltagsverständnissen von sozialen Ereignissen erleichtern und damit eine systematisch-wissenschaftliche Herangehensweise ermöglichen sollen. Das Seminar ist eine Fortführung aus dem Wintersemester 2023/24. Ein Neueinstieg ist aber problemlos möglich, weil keine Kenntnisse aus dem Vorläuferseminar vorausgesetzt werden.

Voraussetzungen für die Teilnahme: Grundkenntnisse der Soziologie (das Seminar richtet sich vor allem an Masterstudierende der Soziologie), Kenntnisse der nach Ihrer Anmeldung zugänglich gemachten Literatur und Bereitschaft, sich auf die Soziologie als Wissenschaft einzulassen.

Bitte fügen Sie Ihrer Anmeldung eine Word-Datei mit Antworten auf die folgenden drei Fragen bei:

1. Was ist nach Ihrer Auffassung Sozialität? Nennen Sie Situationen, in denen Ihnen Sozialität begegnet ist, und erläutern Sie diese Begegnung mit der Sozialität.

2. Wozu benötigt die Soziologie soziologische Theorien mit spezifischen Fachbegriffen, warum reicht ihr die Alltagssprache nicht, um soziologische Forschung zu betreiben?

3. Was sind Ihre ganz persönlichen Gründe dafür, Soziologie weiterführend zu studieren?

10.05.2024