Präsenz-Seminar

Kommentar:

Das Anliegen post- und dekolonialer Perspektiven ist es, darauf aufmerksam zu machen, wie wirkmächtig die im Rahmen von Kolonialismus und Imperialismus geschaffenen Hierarchien und sozialen Ungleichheiten bis heute auf verschiedenen Ebenen der globalen Gesellschaft fortwirken. Auch in soziologische Wissensproduktionen sind diese Machtverhältnisse in verschiedener Weise eingeschrieben: Obgleich die Soziologie als wissenschaftliche Disziplin zur Hochzeit des Imperialismus entstanden ist, beschreibt die europäischen Klassiker der Soziologie das Aufkommen der modernen Gesellschaft als eine endogen europäische Entwicklungen, während die durch Kolonialismus und Imperialismus geschaffenen Ausbeutungs- und Ungleichheitsverhältnisse und deren ungleicher Einfluss auf die Moderneentwicklung keine Berücksichtigung finden. Post- und dekoloniale Theoretiker problematisieren jedoch nicht nur die eurozentrischen Wissensproduktionen, sondern erweisen sich auch in der Debatte zum Klimawandel als wichtige Stimmen.

Durch die gemeinsame Lektüre zentraler Texte der post- und dekolonialen Theoriebildung sollen Ihnen diese Perspektiven nicht nur nähergebracht werden, es soll auch danach gefragt werden, wie diese die soziologischen Wissensproduktionen herausfordern kann und welch interessante Überlegungen sie in Hinblick auf die Gegenwartsgesellschaft eröffnen.

Voraussetzungen für die Teilnahme:

Vorbereitung der Seminarlektüre, Übernahme von Referaten, bzw. Beteiligung an Gruppenarbeiten, Diskussionsbereitschaft.