Online-Seminar

Thema:
Soziologisch denken. Zugänge zur soziologischen Theorie
Zielgruppe:
MA Soz: Modul 26601/1;
Ort:
Zoom
Termin:
07.05.2025 bis
02.07.2025
Zeitraum:
07.05.; 20.05.; 04.06.; 18.06.; 02.07.2025, jeweils von 17:00 bis 20:00 Uhr
Leitung:
Prof. Dr. Frank Hillebrandt
Anmeldefrist:
25.04.2025
Anmeldung:
Ihre Anmeldung richten Sie bitte, unter Angabe Ihrer Postanschrift, Matr.Nr., des Studienganges und Ihres Studienstatus an Frau Doris Meyer im Sekretariat des Lehrgebietes Soziologie 1: sekretariat.soziologie1@fernuni-hagen.de

Kommentar

Die Denkweise der Soziologie unterscheidet sich von der des Alltags grundlegend. Dieser Unterschied wird vor allem dann spürbar, wenn ein vertiefendes Studium der Soziologie im Master angestrebt wird, das eine wissenschaftliche Perspektive der Soziologie in den Mittelpunkt des soziologischen Arbeitens rückt. Dazu wird eine soziologische Denkweise benötigt, die sich von den Gewissheiten des Alltags löst und das Selbstverständliche als eine unwahrscheinliche Möglichkeit unter vielen anderen denken kann. Erfahrungsgemäß fällt es schwer, sich diese Denkweise über die Lektüre von Einführungen in die Soziologie anzueignen. Sie muss immer wieder neu trainiert werden. Das Seminar wendet sich an alle Studierenden, die durch ein solches Training, Sozialität in neuer, soziologisch fundierter Weise verstehen wollen. Unter diesem Gesichtspunkt wenden wir uns im Seminar zunächst einer klassischen Ausformung des soziologischen Denkens zu, die sehr einflussreich ist: Max Webers Studie über den „Geist des Kapitalismus“. Neuere Formen des soziologischen Denkens liefern uns Pierre Bourdieu, der mit seiner Praxissoziologie sozialer Ungleichheit neue Wege der soziologischen Ungleichheitsforschung geebnet hat, Judith Butler, deren Genderbegriff völlig neue Formen des soziologischen Denkens der Geschlechterverhältnisse ermöglicht. Zum Abschluss diskutieren wir den Versuch von Frank Hillebrandt zu einer „Ereignistheorie für eine Soziologie der Praxis“, der Sozialität als sich ereignende Praxis denkt und dabei die Pop-Musik als Beispiel wählt. Bei der Diskussion dieser Ansätze geht es um die Fragen, wie soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge gedacht, analysiert und beschrieben werden können. Zudem werden Schlüsselbegriffe soziologischen Denkens vorgestellt, die vor allem eine Distanzierung zu herkömmlichen Alltagsverständnissen von sozialen Ereignissen erleichtern und damit eine systematisch-wissenschaftliche Herangehensweise ermöglichen sollen.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, sich auf das soziologische Denken einzulassen und die kurz vor der ersten Sitzung bereitgestellten Texte zu lesen. In der ersten Sitzung am 7.5. diskutieren wir die Vorstellung der Teilnehmenden zum soziologischen Denken, sodass die Lektüre erst für die Sitzung am 20.5. relevant wird. Fügen Sie Ihrer Anmeldung bitte eine Worddatei mit Antworten zu den folgenden Fragen bei:

  1. Was ist nach Ihrer Auffassung Sozialität? Nennen Sie Situationen, in denen Ihnen Sozialität begegnet ist, und erläutern Sie diese Begegnung mit der Sozialität.
  2. Wozu benötigt die Soziologie soziologische Theorien mit spezifischen Fachbegriffen, warum reicht ihr die Alltagssprache nicht, um soziologische Forschung zu betreiben?
  3. Was sind Ihre ganz persönlichen Gründe dafür, Soziologie weiterführend zu studieren?

Literatur: Hillebrandt, Frank. 2018. Soziologisch denken. Grundlagen und Theorien. Wiesbaden: Springer VS.

02.04.2025