FAQ - Fragen und Antworten | Harvard
Für den Zitationsstil “Harvard” gibt es keine offizielle Regelsammlung. Es haben sich verschiedene Schreibweisen und Formatierungen etabliert. Wenn es keine spezifischen Vorgaben des Lehrgebiets gibt, kannst du aus verschiedenen Möglichkeiten wählen. Dabei solltest du zwei wichtige Grundlagen beachten:
- Es gilt auf jeden Fall das Autor-Jahr-System. Im Kurs zu den Grundlagen erfährst du mehr darüber.
- Wenn du dich für eine Form/Schreibweise entschieden hast, bleibe dabei, damit die Zitation innerhalb deiner wissenschaftlichen Arbeit einheitlich ist.
Die Zitationsbeispiele für Harvard in ZitFIt folgen diesem Prinzip. Sie zeigen eine mögliche Zitationsweise nach Harvard auf. Daneben gibt es aber weitere korrekte Variationen, die du natürlich genauso gut anwenden kannst.
Die Harvard-Zitierweise wird auch amerikanische Zitierweise genannt. Anders als bei den APA-Richtlinien gibt es keine offizielle Regelsammlung. Es haben sich unterschiedliche Formen entwickelt. Neben der in ZitFIt vorgeschlagenen Version sind auch andere Formatierungen möglich und korrekt. Wichtig ist, dass du die gewählte Form einheitlich in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest.
Harvard verwendet das Autor-Jahr-System. Info dazu findest du im Kapitel1-Grundlagen (Teil 1).
Die Harvard-Zitationsweise kann bis auf eine 1881 erschienene Veröffentlichung von Edward Laurens Mark, Leiter des Harvard zoologischen Labors, zurückverfolgt werden. Der Text enthält den ersten Nachweis der Anwendung eines Autor-Jahr-Systems und 1903 wurde Mark in einer Festschrift als Begründer dieser neuen Zitationsweise gewürdigt.
Die Bezeichnung als Harvard-Zitierweise ist ungeklärt. Der Ausdruck wurde nie von der Harvard Universität eingeführt. Man vermutet, dass jemand aus England, der auf das neue System in Harvard aufmerksam wurde, diese Bezeichnung mit nach England genommen hat.
[5] S. 1062-1063
Zur Harvard-Zitationsweise gibt es kein offizielles Regelwerk. Es existiert eine Vielfalt von Anleitungen in Büchern und im Netz. In ZitFIt werden diese Quellen herangezogen:
Gesetze bilden eine eigene Kategorie. Bei Gesetzen gibt es kein Autor-Element; der Titel rückt an die erste Stelle.
Als Beispiel dient das Bayrische Schulgesetz, Artikel 56 “Rechte und Pflichten”. Der Gesetzestext ist online verfügbar: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayEUG
Der Titel lautet: “Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Mai 2000”. Mit diesem vollen Titel muss das Gesetz ins Literaturverzeichnis.
Sowohl das Jahr des ersten Inkrafttretens als auch das Jahr der letzten Fassung gehören dazu.
Gesetze existieren unabhängig von Verlagen und Herausgebern. Die Online-Quelle ist deshalb nicht erforderlich, kann aber als Hilfe für den Leser angegeben werden.
Führe in der In-Text-Zitation bei der ersten Nennung den Titel auf. In Klammern dahinter kannst du eine Abkürzung angeben. Bei nachfolgenden Nennungen kann dann nur die Abkürzung des Titels verwendet werden.
Die Titel von Gesetzen werden nicht kursiv geschrieben.
In-Text-Zitation:
Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG 2000/2020, Art. 56)
(BayEUG 2000/2020, Art. 56)
(vgl. BayEUG 2000/2020, Art. 56)
Artikel 56 des BayEUG (2000/2020)
[8] S. 257-259
Bei einer DOI gehört nie ein Abrufdatum hin. Sie ist direkt und permanent mit dem Werk verknüpft, nicht nur mit dem Bereitstellungsort wie bei einer URL.
Bei einer URL soll das Abrufdatum bei Harvard generell hinzugefügt werden.
Schreibe das Abrufdatum hinter die URL in eckige Klammern, gefolgt von einem Punkt.
[3] S. 29
DOI ist die Abkürzung für Digital Object Identifier. Es handelt sich dabei um einen alphanumerischen Ausdruck, der den Inhalt eindeutig identifiziert und einen permanenten Link zur Online-Information über das Werk liefert.
URL ist die Abkürzung für Uniform Resource Locator. Es handelt sich dabei um die Webadresse, die im Browserfenster sichtbar ist. URLs im Literaturverzeichnis sollten direkt zum zitierten Werk führen, wenn möglich. Die URL eines Blogkommentars z. B. sollte direkt zum Kommentar führen und nicht zum Blogbeitrag.
Eine empfohlene Vorgehensweise im Harvard-Stil ist diese:
- Wenn eine DOI existiert, gib immer die DOI an, auch bei einem gedruckten Werk.
- Wenn es zu einem gedruckten Werk keine DOI gibt, füge nichts ein, weder DOI noch URL.
- Wenn ein Online-Werk sowohl DOI als auch URL besitzt, gib nur die DOI an.
- Wenn es zu einem Online-Werk keine DOI, aber eine URL gibt, entscheidet die Art der Website darüber, ob diese URL angegeben wird oder nicht:
- nicht angeben bei akademischen Datenbanken
- angeben bei anderen Websites
3] S. 29-30; [8] S. 187
DOI ist die Abkürzung für Digital Object Identifier. Es handelt sich dabei um einen alphanumerischen Ausdruck, der den Inhalt eindeutig identifiziert und einen permanenten Link zur Online-Information über das Werk liefert.
URL ist die Abkürzung für Uniform Resource Locator. Es handelt sich dabei um die Webadresse, die im Browserfenster sichtbar ist. URLs im Literaturverzeichnis sollten direkt zum zitierten Werk führen, wenn möglich. Die URL eines Blogkommentars z. B. sollte direkt zum Kommentar führen und nicht zum Blogbeitrag.
Die Abkürzung “et al.” bedeutet “und andere”. Sie wird in der In-Text-Zitation in beiden Formen, narrativ und eingeklammert, verwendet. Der Ausdruck “et al.” kommt ab 3 Autor*innen zum Einsatz und ersetzt in der Regel alle Namen bis auf den ersten.
Im Literaturverzeichnis müssen immer alle Namen aufgeführt werden.
In-Text-Zitation:
(Bücker et al. 2019, S. 102)
(vgl. Bücker et al. 2019, S. 102)
Bücker et al. (2019)
Gibt es mehr als eine Quelle mit identischem ersten Autor und Jahr, werden so viele Autor*innen in der In-Text-Zitation genannt, bis eine Unterscheidung möglich ist.
In-Text-Zitation:
(Dürkop / Elsholz et al. 2013)
(vgl. Dürkop / Elsholz et al. 2013)
Dürkop, Elsholz et al. (2013)
In-Text-Zitation:
(Dürkop / Klaffke et al. 2013)
(vgl. Dürkop / Klaffke et al. 2013)
Dürkop, Klaffke et al. (2013)
[3] S. 9
Zur Position der Beschriftung gibt es in Harvard keine vorgegebene Regel. Verbreitet ist die Praxis, Tabellen oberhalb und Abbildungen unterhalb zu beschriften.
Jede Beschriftung benötigt eine fortlaufende Nummer, einen Titel und eine Quelle mit Seitenangabe.
Zusätzlich muss die Quelle ins Literaturverzeichnis aufgenommen werden.
Tab. 1: Titel Tabelle (Nachname / Auchnachname 2017, S. 1422)
XXX | YYY | ||
---|---|---|---|
aa | bb | ccccc | ddddd |
eeeeeeeeeeee | fffffffffffff | ggggg | hh |
iiiiiiiiiiii | jjj | kkkkkkkkkkk | llllllll |
Hinweis. N=153. Von “Titel des Artikels,” von K. Nachname und B. Auchnachname, 2017, Name Zeitschrift, 53(9), S. 1453 (https://doi.org/44444444). Copyright 2017 Zeitschriftenverlag ABC.
Eintrag ins Literaturverzeichnis
Mehr Beispiele findest Du im Glossar
[8] S. 231-233
Folgende Seite
Das Kürzel “f.” bedeutet “folgende”. Im Zitationsstil Harvard kann es eingesetzt werden, wenn eine Textpassage zitiert wird, die sich über 2 Seiten erstreckt. Die erste Seitennummer wird angegeben, gefolgt von “f.”.
“Wir müssen immer eines Einbruchs des Unbekannten, eines Abenteuers gewärtig sein; wir sind der Dinge nie von vornherein sicher” (Dewey 2010, S. 198f.).
Mehr als zwei Seiten
Das Kürzel “ff” bedeutet “fortfolgende”. Es wird gelegentlich bei einem Quellenhinweis von mehr als 2 Seiten eingesetzt. ZitFIt schließt sich jedoch der allgemeinen Empfehlung an, auf dieses Kürzel zu verzichten, da die Angabe nicht spezifisch genug ist. Stattdessen wird empfohlen, einen Bereich von mehreren Seiten konkret anzugegeben.
Häcker identifiziert drei Portfoliotypen: Beim Individual Portfolio steht der Prozess im Vordergrund; es eignet sich besonders zur Darstellung und Selbststeuerung der eigenen Entwicklung. Bei Showcase Portfolios dominiert das Produkt; sie werden in der Regel zum Zweck einer abschließenden Leistungsüberprüfung erstellt. Das Classroom Portfolio versucht, Prozess und Produkt gleichberechtigt zu berücksichtigen, was jedoch zu Widersprüchen führen kann, wenn der Zweck zu Beginn nicht eindeutig feststeht (vgl. Häcker 2011, S. 134-143).
[3] S. 11
Indirektes Zitat (Paraphrase)
In Harvard erhält die Quellenangabe im Text (in-Text-Zitation) beim sinngemäßen Zitieren mit eigenen Worten (Paraphrasieren) das Kürzel “vgl.” (vergleiche) vor Namen und Jahr. Die Angabe einer Seitenzahl ist beim indirekten Zitieren nicht erforderlich. Die Angabe einer Seitenzahl ist jedoch bei einem umfangreichen Werk (z. B. Buch) sinnvoll, wenn sie dem Lesenden helfen kann, die relevante Passage zu finden. [3] S. 12-13
In Qualifikationsarbeiten (z. B. Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten) ist die Angabe von Seitenzahlen bei indirekten Zitaten überwiegend obligatorisch.
Schulisches und betriebliches Lernen wird in der Wahrnehmung von Auszubildenden kaum miteinander verknüpft; dies wird in der Literatur seit vielen Jahren kritisch begleitet (vgl. Wirth 2013).
In der modernen Erwachsenenbildung muss zwischen pädagogischen Zielen und ökonomischen Kriterien vermehrt balanciert werden (vgl. Hippel 2013, S. 139).
Gleiche Quelle
Wenn du in Harvard eine Quelle aufeinanderfolgend mehrfach indirekt zitierst, kannst du das Kürzel “ebd.” (ebenda) verwenden. [6] S. 48-49
Häcker (2011) identifiziert drei Portfoliotypen: Beim Individual Portfolio steht der Prozess im Vordergrund … Häcker meint, dass … was jedoch zu Widersprüchen führen kann, wenn der Zweck zu Beginn nicht eindeutig feststeht (vgl. ebd., S. 143). Aus einem Portfolio kann im Laufe der Zeit neben kognitiven Aspekten … Dieses metakognitive Wissen kann zur Selbststeuerung des Lernprozesses eingesetzt werden und durch Entwicklung von Selbstlernkompetenz zum selbstgesteuerten Lernen befähigen (vgl. ebd., S. 135).
“Schon aus der Differenz zwischen dem Entstehungsort von Fach- und Expertenwissen und dem Verwendungsort resultiert ein Spannungsverhältnis” (Nittel 2002, S. 256). Für Nittel ist Professionalität ein Synonym für “gekonnte Beruflichkeit”, deren stoffliche Erzeugung im berufspraktischen Vollzug stattfindet (vgl. ebd., S. 257).
In Harvard werden für die Zitation keine Fußnoten verwendet.
[3] S. 5
Eine primäre Quelle enthält Inhalte im Original; eine sekundäre Quelle enthält Inhalt, der vorher woanders publiziert wurde.
Zitiere Sekundärliteratur nur spärlich. Es sollte nut geschehen, wenn das Original-Werk vergriffen, nicht erhältlich oder nur in einer Sprache veröffentlicht wurde, die du nicht verstehst. Wenn möglich, finde die Originalquelle, lese sie und zitiere diese direkt.
Wenn du eine Sekundärquelle zitierst,
- füge für die Sekundärquelle, die du nutzt, einen Eintrag ins Literaturverzeichnis ein.
- Nenne im Text die Originalquelle, füge “zitiert nach” hinzu und gib die Sekundärquelle an.
- Ist das Jahr der Originalquelle bekannt, füge es in den Text ein.
In-Text-Zitation:
(von Langer 1987, zitiert nach Bracker / Umbach 2014, S. 66)
Langer (1987, zitiert nach Bracker / Umbach 2014, S. 66)
Ein festes Verhältnis ist nicht vorgegeben. Aber direkte Zitation sollte nur einen geringen Umfang einnehmen oder am besten ganz vermieden werden.
Zu viele und zu lange direkte Zitate ohne eigene Formulierung und Interpretation gefährden das freie Zitationsrecht nach dem Urhebergesetz. Außerdem stellen sie keine Eigenleistung dar wie Paraphrasen.
Es können verschiedene Versionen eines Werkes im Internet kursieren. Du solltest die Version zitieren, die du benutzt. Idealerweise nutzt und zitierst du die finale veröffentlichte Version. Falls du dich jedoch auf ein Manuskript oder eine aktualisierte Online-Version beziehst, dann zitiere diese.
Bestandteile und Reihenfolge
Eine wissenschaftliche Arbeit besteht aus mindestens diesen Bestandteilen:
-
Titelseite
-
Inhaltsverzeichnis
-
Haupttext
-
Literaturverzeichnis Zusätzliche mögliche Bestandteile, die nicht in jeder Arbeit anfallen, sind:
-
Abstrakt
-
Tabellenverzeichnis
-
Abbildungsverzeichnis
-
Anhang
Ordne die Seiten deiner Arbeit in folgender Reihenfolge an, wobei fett gedruckte Bestandteile auf jeden Fall vorhanden sein müssen, normale gedruckte Bestandteile dazugehören können, wenn entsprechende Inhalte bzw. Vorgaben vorliegen.
- Titelseite
- Abstrakt
- Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Haupttext
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Seitennummerierung
Für die Seitennummerierung wird diese Vorgehensweise empfohlen:
- Alle Seiten einer Arbeit werden durchnummeriert; jede Seite erhält eine Seitennummer.
- Seitennummern werden erst ab dem Inhaltsverzeichnis sichtbar. Die Titelseite und die Seite mit dem Abstrakt zeigen keine Seitennummer, werden aber mitgezählt.
- Die Seiten vor dem Haupttext werden mit kleinen römischen Ziffern nummeriert; mit Kapitel 1 des Haupttextes startet die Nummerierung mit lateinischen Ziffern, beginnend mit 1.
- Die Nummmerierung mit sichtbaren lateinischen Ziffern wird bis zur letzten Seite, auch im Anhang, beibehalten. Seitennummern in Rot werden nicht angegeben.
Titelseite | i | ||
Abstrakt | ii | ||
Inhaltsverzeichnis | iii | ||
Tabellenverzeichnis | iv | ||
Abbildungsverzeichnis | v | ||
Einleitung | 1 | ||
Haupttext | 2-20 | ||
Literaturverzeichnis | 21 | ||
Anhang | 22-25 |
Ins Literaturverzeichnis gehören alle Quellen, die du genutzt hast und die du in deiner Arbeit (Haupttext, Anhang) zitierst.
Nicht ins Literaturverzeichnis gehören
- Herausgeberwerke mit eigenem Eintrag
- Primärquellen aus Sekundärquellen
- Literaturempfehlungen zum Thema
Grundsätzlich gelten im Studium die Regeln, die von Lehrenden und Instituten vorgegeben werden. Wenn du nach Harvard zitieren sollst und es konkrete Handreichungen zu Formen und Formatierungen gibt, dann folge diesen Angaben.
Wenn du Unterschiede zwischen den Vorgaben für deine Hausarbeit und den Angaben hier in ZitFIt feststellst, handelt es sich nicht um Fehler, sondern um unterschiedliche Variationen des Harvard-Zitationsstils. Es gibt bei Harvard kein starres Regelwerk. “Havard” bedeutet in erster Linie, dass das Autor-Jahr-System konsequent angewendet wird.
Wenn klare Regeln von Lehrenden bzw. Instituten vorgegeben werden, bist du gut gerüstet.
Wenn die Vorgabe nur lautet, nach Harvard zu zitieren, kannst du zwischen verschiedenen Formatierungen wählen. ZitFIt zeigt dir (nur) eine mögliche Variante. Wichtig ist, dass du die einmal gewählte Form beibehälst und einheitlich zitierst.
Gehört ein Buch zu einer Schriftenreihe aus konzeptuell zusammenhängenden, eigenständigen Werken, nenne nur den Titel des Buches, nicht aber die Schriftenreihe.
- Handelt es sich um einen Band eines mehrbändigen Werkes, wird der Band genannt. Diese Fälle sind zu unterscheiden:
- Der Band hat keinen eigenen Titel: Die Bandnummer wird hinter den Titel des mehrbändigen Werkes gesetzt.
- Der Band hat einen eigenen Titel: Bandnummer und Bandtitel gehören zum Titel des mehrbändigen Werkes.
[3] S. 26-27
Gibt eine Institution (z. B. das Bundesministerium für Bildung und Forschung) ein Buch heraus und wird nur die Institution auf dem Cover genannt, wird ihre Bezeichnung als Name einer Gruppe von Autor*innen eingeordnet. Im Literaturverzeichnis muss der volle Name eingetragen werden. In der In-Text-Zitation kann eine Abkürzung verwendet werden, wenn sie allgemein bekannt ist und dadurch umständliche Wiederholungen vermieden werden können. Bei der ersten Nennung muss der vollen Name genannt werden. Geschieht dies im Fließtext, wird direkt hinter dem Namen die Abkürzung in Klammern aufgeführt. Erfolgt die erste Nennung des Namens in der eingeklammerten Zitation, wird die Abkürzung in eckige Klammern dahinter gesetzt.
In-Text-Zitation:
(Bundesministerium für Bildung und Forschung 2009)
(Bundesministerium für Bildung und Forschung 2009, S. 7)
(vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2009, S. 7)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (2009)
Alternativen erste In-Text-Zitation:
(Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF] 2009)
(Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF] 2009, S. 7)
(vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF] 2009, S. 7)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF 2009)
Alternativen ab der zweiten In-Text-Zitation:
(BMBF 2009)
(BMBF 2009, S. 7)
(vgl. BMBF 2009, S. 7)
BMBF (2009)
Aufbau
Ein Literaturbeleg besteht in der Regel aus vier Elementen: “Autor”, “Datum”, “Titel” und “Quelle”. Jedes Element beantwortet eine Frage:
- Autor: Wer ist für dieses Werk verantwortlich?
- Datum: Wann wurde dieses Werk veröffentlicht?
- Titel: Wie wird dieses Werk genannt?
- Quelle: Wo kann ich dieses Werk erhalten?
Rohrmann, B. (1978). Empirische Studien zur Entwicklung von Antwortskalen für die sozialwissenschaftliche Forschung.Zeitschrift für Sozialpsychologie, 9(4), 222-245.
Sortierung
Die einzelnen Literaturbelege werden im Literaturverzeichnis alphabetisch nach dem ersten Wort sortiert. Das ist in der Regel der Nachname des/der ersten Autors/Autorin.
- Ignoriere Apostroph und Bindestrich im Namen.
- Ordne Umlaute bei den Grundbuchstaben ein: ä wird wie a eingeordnet, ö wie o, ü wie u. Bei sonst gleicher Schreibung steht erst der Grundbuchstabe.
- Das Eszett wird eingeordnet wie ss. Bei sonst gleicher Schreibung steht ss vor ß.
- Beim Namenszusatz entscheidet die Schreibweise, wie sie behandelt werden und im Literaturverzeichnis stehen: Bei Großschreibung zählen sie zum Nachnamen und werden diesem vorangestellt; bei Kleinschreibung werden sie dem Vornamen nachgeordnet. Das entspricht der Sortierung in Lexika. [7]
- Kleingeschriebene Namenszusätze (de, van, von) werden dem Vornamen nachgeordnet und ausgeschrieben. [9] S. 130,404
- Großgeschriebene Namenszusätze (De, Du) werden dem Nachnamen vorangestellt und bestimmen den Platz in der alphabetischen Sortierung. [9] S. 130,404
Beispiel Reihenfolge im Literaturverzeichnis
Beethoven, L. van
De Vries, R.
Esser, M.
Eßer, E.
Hof-Meier, I.
Hofmeier, J.
Raben, G.
Räben, B.
Roth, S.
Rothmeier, K.
Witt, C. de
Format
Das Literaturverzeichnis beginnt auf einer neuen Seite und erhält eine Kapitelüberschrift “Literaturverzeichnis” oder “Quellenverzeichnis”.
Gestalte jeden Eintrag mit einem hängenden Einzug, sodass ab der zweiten Zeile alle Zeilen eingerückt sind.
[3] S. 24-25
Autor:in und Jahr gleich
Wenn es verschiedene Quellen mit gleichen Autor*in(nen) und gleichem Jahr der Veröffentlichung gibt, muss ein zusätzliches Attribut verwendet werden, damit die Werke in der In-Text-Zitation eindeutig unterschieden werden können. Setze zur Unterscheidung jeweils einen kleinen Buchstaben hinter das Jahr, sowohl im Literaturverzeichnis als auch in der In-Text-Zitation.
- 2020a, 2020b
- Bei Angaben mit “o. J.” (ohne Jahr): o. J.-a, o. J.-b, o. J.-c
Haben Quellen einer/s Autor*in das gleiche Publikationsdatum, ordne sie alphabetisch nach dem Titel an und vergib in dieser Reihefolge die Kleinbuchstaben.
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Für Tabellen- und Abbildungsverzeichnisse wird folgende Vorgehensweise empfohlen:
- Alle Tabellen des Haupttextes werden in einem Tabellenverzeichnis und alle Abbildungen des Haupttextes in einem Abbildungsverzeichnis präsentiert.
- Bezeichnung und Nummer, Titel und Seitennummer sind Bestandteile des jeweiligen Verzeichnisses. Die Sortierung erfolgt nach der Nummerierung.
- Angaben zur Quelle gehören nicht ins Tabellen- bzw. Abbildungsverzeichnis.
- Lege nach dem Inhaltsverzeichnis einen neue Seite an. Füge zuerst die Überschrift “Tabellenverzeichnis” ein, gefolgt von der Liste der Angaben zu den Tabellen im Haupttext.
- Anschließend gehe genauso für das Abbildungsverzeichnis vor. Es ist nicht notwendig, dafür eine neue Seite zu beginnen. Hast du nur wenige Tabellen und Abbildungen verwendet, passen beide Verzeichnisse auf eine Seite.
Beispiel Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis |
|||
Tabelle 1 | Titel von Tabelle 1 | 10 | |
Tabelle 2 | Titel von Tabelle 2 | 15 | |
Tabelle 3 | Titel von Tabelle 3 | 30 | |
Abbildungsverzeichnis |
|||
Abbildung 1 | Titel von Abbildung 1 | 5 | |
Abbildung 2 | Titel von Abbildung 2 | 5 | |
Abbildung 3 | Titel von Abbildung 3 | 17 | |
Abbildung 4 | Titel von Abbildung 4 | 21 | |
Abbildung 5 | Titel von Abbildung 5 | 29 |
Anhang: Inhalt und Quellenangaben
Für Anhänge wird folgende Vorgehensweise empfohlen:
- Hänge generell nur einen Anhang an deine Arbeit an, wenn er den Lesenden bei dem Verständnis deiner Argumentation bzw. Evaluation im Haupttext hilft.
- Für den Anhang sind alle Inhalte geeignet, die sich gut in gedruckter Form darstellen lassen. Dazu zählen Daten, Auswertungsergebnisse und sonstige Unterlagen zur eigenen Studie.
- Beginne für jeden Anhang eine neue Seite. Gib jedem Anhang eine Bezeichnung und einen Titel. Ist nur ein Anhang vorhanden, erhält er die Bezeichnung “Anhang”. Gibt es mehrere Anhänge, ordne jedem Anhang einen Großbuchstaben zu als Kennzeichung, beginnend mit A (Anhang A, Anhang B). Die Reihenfolge wird durch die Erwähnung im Text der Arbeit bestimmt. Jeder Anhang sollte mindestens einmal im Text erwähnt werden.
(siehe Anhang A)
Anhang A
Wird im Anhangstext ein fremdes Werk zitiert, wird wie im Haupttext im Anhang selbst die In-Text-Zitation eingefügt und der entsprechende Vollbeleg ins Literaturverzeichnis aufgenommen.
Anhangsverzeichnis
Erstelle bei mehreren Anhängen ein Anhangsverzeichnis, in dem die einzelnen Anhänge mit Kennzeichnung, Titel und Seitennummer aufgenommen werden.
Anhangsverzeichnis |
|||
Anhang A | Titel von Anhang A | 23 | |
Anhang B | Titel von Anhang B | 24 | |
Anhang C | Titel von Anhang C | 26 |
Das Anhangsverzeichnis stellt die erste Seite deines Gesamtanhangs dar. Im Inhaltsverzeichnis wird nur die Seite des Anhangsverzeichnisses aufgeführt. Die Anzahl, Titel und Seitennummern der einzelnen Anhänge erfährt man auf dieser Seite.
Die Seiten des Anhangsverzeichnisses und der Anhänge werden laufend mit lateinischen Ziffern durchnummeriert.
Im Inhaltsverzeichnis wird auf die erste Seite des Gesamtanhangs verwiesen; das ist bei mehreren Anhängen das Anhangsverzeichnis. Die Bezeichnung im Inhaltsverzeichnis kann “Anhang” oder “Anhangsverzeichnis” lauten. Gibt es nur einen Anhang, entfällt das Anhangsverzeichnis und die Seitenangabe im Inhaltsverzeichnis entspricht der des Anhangs.