Online-Seminar
- Thema:
- Die Neue Globale Sicherheits(un-)ordnung und die Zeitenwende der Deutschen Außenpolitik
- Veranstaltungstyp:
- Online-Seminar
- Zielgruppe:
- BA PVS: Modul 25504/P1; Modul 25506/P3;
- Ort:
- Online
- Termin:
- 06.05.2023
bis
18.06.2023 - Zeitraum:
- Samstag, 06.05.2023, 14:00 – 17 Uhr
Freitag, 16.06.2023, 17:00 – 19:40 Uhr
Samstag, 17.06.2023, 14:00 – 17:00 Uhr
Sonntag, 18.06.2023, 17:00 – 19:15 Uhr - Leitung:
-
Lara Sosa Popovic M.A.
Tim Paul Broszio M.A. - Anmeldung:
- Die Anmeldung erfolgt über den virtuellen Studienplatz. Bei Problemen mit der Anmeldung bitte per Mail melden.
- Leistung :
- Aktive Teilnahme an allen Sitzungen und das Erstellen und Halten einer Präsentation.
Anmeldemodalitäten: ab dem 15.03.2023 00:01 Uhr über den folgenden Link: Zum Virtuellen Studienplatz.
Beschreibung:
Bereits Monate vor Kriegsbeginn wies der damalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, auf die massivste Truppenbewegungen Russlands seit dem Zweiten Weltkrieg hin. Während westliche Nationen die Diplomatie mit Russland bemühten, offenbarte sich am 24. Februar 2022 die neue Realität eines brutalen, konventionellen Angriffskrieges. Die bestehende globale Sicherheitsordnung wandelte sich schlagartig in eine neue Sicherheitsunordnung. Die Reaktionen auf den russischen Angriff gegen die Ukraine divergierten dabei sowohl transatlantisch als auch inner-europäisch. Auf der einen Seite ergriffen Staaten wie Großbritannien, die USA und Polen die Initiative bei Waffenlieferungen und Sanktionen gegenüber der russischen Wirtschaft und Einzelpersonen. Auf der anderen Seite zeigten Staaten wie Deutschland, Ungarn oder Österreich initial zögernde Haltungen sowohl gegenüber Waffenlieferungen als auch gegenüber Sanktionen. Trotz der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik hat es Deutschland im Vergleich zu anderen EU- und NATO Staaten versäumt, eine führende Rolle innerhalb westlicher Bündnisse einzunehmen. Der nunmehr ein Jahr dauernde Krieg in der Ukraine bedeutet dennoch ipso facto einen historischen Wendepunkt für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Alte Denkmuster wurden aufgebrochen und der deutsche Sonderweg der deutsch-russischen Beziehungen verlassen. Doch auch über Deutschland hinaus zeigen sich massive politische Veränderungen. Von neuen potentiellen Beitritten in die NATO und in die EU, der temporären Rückorientierung der USA auf Europa, hin zu der Neubewertung der Rolle regionaler Akteure, wie der Türkei, bedeutet der Krieg eine Zeitenwende über Deutschland hinaus. In welcher Weise westliche Staaten, aber auch aufstrebende Mächte wie China und Indien die neue Sicherheitsunordnung bewerten bzw. sich daran orientieren, bleibt mithin noch offen. Der thematische Referenzrahmen bietet daher viele Anknüpfungspunkte für die Inhalte der Module P1 und P3.
Ziele:
Das Online-Blockseminar soll Sie dazu befähigen, innerhalb von Arbeitsgruppen eine eigene, wissenschaftlich fundierte und theoriegeleitete Analyse der Empirie vorzunehmen. Hierdurch wird einerseits eine Transferleistung, die über die bloße Reproduktion gelernter Inhalt hinausgeht, gefördert. Andererseits werden durch vorgesehene Gruppenarbeiten Ihre Team- und Präsentationsfähigkeit betont. Darüber hinaus wird durch die Verbindung von Theorie und Empirie der Inhalt beider Module (P1 und P3) miteinander verknüpft.
Organisation:
Das Online-Blockseminar ist mit vier Sitzungen geplant. Für einen Teilnahmenachweis ist eine aktive Teilnahme an allen Sitzungen erforderlich! Im Folgenden beschreiben wir Ihnen den Verlauf des Seminars und Ihre entsprechenden Arbeitsaufträge.
Verbindlicher Anmeldeschluss über den virtuellen Studienplatz für das Online-Blockseminar ist Sonntag, der 16. April 2023. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt.
Nach Anmeldeschluss werden Sie durch die Seminarleitung in Gruppen aufgeteilt, die jeweils einem Fallbeispiel und zwei Theorieansätzen (s.u.) zugeordnet werden. Die Gruppenaufteilung wird am Montag, den 17. April 2023 über Moodle bekannt gegeben. Ihre erste Aufgabe ist es nun, sich mit Ihren Gruppenpartner*innen in Verbindung zu setzen und bis zur Einführungsveranstaltung am Samstag, den 6. Mai 2023 die Ihnen zugeteilten Theoriekapitel zu lesen.
In der Einführungsveranstaltung wird seitens der Seminarverantwortlichen eine Einführung in ausgewählte Theorieansätze der Außenpolitikanalyse gegeben. Anschließend geben wir Ihnen eine beispielhafte Analyse einer Fallstudie anhand bestimmter Theorieansätze. Die Einführungsveranstaltung soll also neben dem theoretischen Input auch eine erste Orientierung für Ihre eigenen Präsentation liefern.
Anschließend sind Sie als Gruppe verpflichtet, sich zusätzlich in Ihren empirischen Fall einzuarbeiten. Dafür sind in der Moodle-Lernumgebung erste Informationen hinterlegt. Es ist jedoch Ihre Aufgabe, sich weiter einzuarbeiten und gemeinsam als Gruppe Ihre Präsentation vorzubereiten.
Wie bereits als Lehrziel definiert, liegt es an Ihnen, innerhalb von Arbeitsgruppen theoriegeleitete Analysen vorzunehmen. Die Arbeitsgruppen werden dabei als Expert*innenpuzzle organisiert. Pro Gruppe sollen sich jeweils Vertreter*innen zweier Theorieansätze wiederfinden, die eine ausgewählte Fallstudie bearbeiten. Teilen Sie die Ihnen zugeteilten Theorieansätze also so unter Ihnen auf, dass jeweils zwei Personen Expert*innen eines Theorieansatzes werden.
Die Fallstudien sind so konzipiert, dass sie auf ein „empirisches Puzzle“ oder „Rätsel“ hinweisen. Das Puzzle kann sich in divergierenden Regierungspositionen zwischen Staaten oder innerhalb eines Staates äußern. Durch die Konzeption der Arbeitsgruppen als Expert*innenpuzzle haben Sie anschließend die Möglichkeit, die Fallstudien aus zwei unterschiedlichen theoretischen Blickwinkeln zu erklären und die Erklärungsstrategien in Bezug auf deren Erklärungskraft gegenüberzustellen und zu beurteilen.
In Ihrer Präsentation sollen Sie Ihre wesentlichen Erkenntnisse (kurze thematische Einordnung, Erklärungskraft Ihrer beiden Theorieansätze und deren Limitationen) darstellen. Die Präsentation sollte einen Umfang von etwa 30 Minuten haben, und anschließende Diskussionsfragen beinhalten (etwa 15 Minuten).