Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Georg Simmels Philosophie des Geldes
- Veranstaltungstyp:
- Präsenz
- Zielgruppe:
- BA KuWi: Modul 25402/P2; Modul 25406/P6; BA PVS: Modul 25407/PHIL; MA Phil: Modul 26402/II; Modul 26410/X; AP Phil; Alle am Thema Interessierten
- Ort:
- Berlin
- Adresse:
- Campus Berlin
- Termin:
- 19.07.2024
bis
21.07.2024 - Zeitraum:
- Freitag 16.00 Uhr bis 21.00 Uhr
Samstag 10.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Sonntag 10 Uhr bis 14.30 Uhr - Leitung:
-
Dipl. Soz. Wiss. Ludwig Krüger, M.A.
Helge Christian Köttgen, M.A.
Georg Simmels Philosophie des Geldes (1900) zählt zu den Grundlagenwerken der Sozialphilosophie und Soziologie. Geprägt durch die Kant-Lesart des Neukantianismus entwickelt Simmel eine Sicht auf das Geld, in dem er eine zentrale kulturprägende Kraft der Moderne sieht. Simmel untersucht hierbei zum einen, welche Eigenschaften das Geld hat bzw. im Verlauf der Geschichte bekommen hat, damit es diese kulturprägende Rolle einnehmen konnte. Er untersucht zum anderen die Auswirkungen, welche Auswirkungen Geld auf Kultur und Individuum hat. Es zeigen sich zwei Seiten einer primär geldvermittelten Gesellschaft – für die Individuen entstehen neue Freiheiten, aber auch Verluste.
Textgrundlage
Simmel, Georg: Philosophie des Geldes. Frankfurt a.M. 1989 oder später (Suhrkamp).
Dies ist der Band 6 der 24-bändigen Simmel-Gesamtausgabe (GSG) – kostenlos über Proxy oder VPN für Fernuni-Studierende downloadbar – siehe die Hinweise ganz unten.
Beim Seminar müssen alle Teilnehmenden den Grundlagentext vorliegen haben. Hierbei empfiehlt es sich, eine Ausgabe zu kaufen oder den Text auszudrucken.
Wenn Sie an dem Seminar teilnehmen möchten, sollten Sie bereit sein, ein Referat vorzubereiten.
Mögliche Referatsthemen sind:
A. Kap. I,1-I,2 (S. 23-92)
B. Kap. I,3-II,1 (S. 93-172)
C. Kap. II,2-II,3 (S. 173-253)
D. Kap. III,1-III,2 (S. 254-337)
E. Kap. III,3-IV,1 (S. 338-404)
F. Kap. IV,2-IV,3 (S. 405-481)
G. Kap. V,1-V,2 (S. 482-562)
H. Kap. V,3-VI,1 (S. 563-616)
I. Kap. VI,2-VI,3 (S. 617-716)
Es kann sein, dass bei der Anmeldung Ihr Wunschreferatsthema schon vergeben ist, so dass Sie am besten bei der Anmeldung schon Alternativen für Ihr Wunschreferat mit angeben. Gegebenenfalls wird Ihnen dann ein noch freies Thema zugeteilt.
Hinweise zu den Referaten:
Für das Referat, in dem der angegebene Abschnitt zusammengefasst und die Argumentation nachgezeichnet werden soll, sollten 20-30min angepeilt werden. Sie können frei entscheiden, wie Sie den Text präsentieren wollen - ob mit PPP, einem Handout oder ganz ohne. Sehen Sie aber auf jeden Fall von unnötigen Zusatzinformationen (Biographie des Autors) ab – dafür ist die Zeit zu knapp! Empfohlen wird einen ausformulierten Vortrag zu schreiben. Das mag erst einmal ungewohnt klingen - oft gilt das freie Vortragen, ggf. unterstützt mit ein paar PPP-Stichworten, als der Goldstandard. In der Philosophie ist es aber überhaupt keine Schande, einen Vortrag auszuformulieren - Sie werden sogar merken, dass das schwieriger ist als eine PPP zu erstellen. Häufig läuft es ja so: Man hat einen schwierigen Text, arbeitet sich ein und schreibt parallel ein paar Stichpunkte mit PPP. Was einem während der Erstellung der PPP noch recht klar schien, ist dann häufig beim Vortrag gar nicht mehr so klar und der Vortrag wird dann schnell eine ermüdende Sache für alle, die zuhören. Ein gut geprobter Vortrag kann für die Zuhörenden stattdessen sehr viel angenehmer und fruchtbarer sein. Zudem zwingt einen das Ausformulieren eines Vortrags sehr viel mehr, sich wirklich dahingehend zu prüfen, ob einem die Sache klar ist. Sie werden merken, dass das Verfassen eines Vortrags große Vorteile hat. Und gerade, wenn der Stoff komplex ist, was in der Philosophie ja häufiger einmal vorkommt, ist es sehr viel wichtiger, die Gedanken vorab gut auf den Begriff gebracht zu haben als irgendetwas auf Krampf zu visualisieren oder mit freiem Sprechen beeindrucken zu wollen. Auf Philosophie-Kongressen beispielsweise werden in der Regel alle Vorträge vom Blatt vorgetragen (gut geprobt und gut intoniert natürlich, so dass es kein einfaches Ablesen ist). Probieren Sie das daher ruhig einmal aus!
Prinzipiell gilt, dass eine Zusammenfassung nicht einfach eine Wiedergabe des Textabschnittes ist. Mitunter gibt es Referate, die 1:1 den Text wiedergeben, allenfalls umgeschrieben auf indirekte Rede, dabei genau dem Aufbau des Textes folgen und jede Argumentationsverästelung wiedergeben. Sie sollen stattdessen die Argumentation eigenständig zusammenfassen - dazu müssen Sie ggf. gewichten und Begriffe klären. Sie sollten mit einem analytischen Blick an die Sache gehen: Was soll hier gezeigt werden, wie ist die Argumentation aufgebaut, welche argumentative Rolle spielen die einzelnen Punkte? Ein solcher Blick auf Texte hilft ungemein bei dem Verfassen eigener Texte.
Ein und weiterführende Literatur auch mit Blick auf Hausarbeiten (*für den Einstieg besonders empfehlenswert)
- Backhaus, Jürgen G. / Stadermann, Hans-Joachim (Hrsg.): Georg Simmels Philosophie des Geldes. Einhundert Jahre danach. Marburg 2000 (Metropolis).
- *Bohr, Jörn et al. (Hrsg.): Simmel-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Berlin 2021 (Metzler).
- Hartung, Gerald / Koenig, Heike / Steinbach, Tim-Florian (Hrsg.): Der Philosoph Georg Simmel. Baden-Baden 2021 (Alber).
- *Hartung, Gerald / Steinbach, Tim-Florian (Hrsg.): Georg Simmel, Philosophie des Geldes. Berlin/Boston 2020 (de Gruyter). [= Reihe Klassiker auslegen 71]
- Klattenhoff, Timo: Geld, eine symbolische Form. Perspektiven mit Ernst Cassirer und Georg Simmel. Würzburg 2016 (Königshausen & Neumann).
- Koslowski, Peter: „I shop, therefore I am“. Produktivistische und konsumistische Aspekte des Selbst. In: Peter Koslowski / Birger P. Priddat (Hrsg.): Ethik des Konsums. Paderborn/München 2006 (Fink), S. 23-33.
- Lichtblau, Klaus / Moebius, Stephan: Zur Aktualität von Georg Simmel. Einführung in sein Werk. Wiesbaden 22019 (Springer VS).
- Liebrucks, Bruno: Über den logischen Ort des Geldes. Vorbereitende Bemerkungen. In: Kant-Studien (61/2) 1970, S. 159-189.
- *Müller, Hans-Peter / Reitz, Tilman (Hrsg.): Simmel-Handbuch. Begriffe, Hauptwerke, Aktualität. Berlin 2018 (Suhrkamp).
- Oakes, Guy: Metaphilosophy and Metaphysics in Simmel's Philosophy of Money. In: Simmel Studies (13/1) 2003, S. 185-203.
- Georg-Lauer, Jutta: Das tauschende Tier. Simmels Philosophie des Geldes erklärt die Dependenz zwischen Begehren und Weltzugang. In: Perspektiven der Philosophie. Neues Jahrbuch (35)2009, S. 9-43.
- Rammstedt, Otthein (Hrsg.): Georg Simmels Philosophie des Geldes. Aufsätze und Materialien. Frankfurt a.M. 2003 (Suhrkamp).
- *Röß, Johannes: Zwischen Freiheit und Entfremdung. Eine Sozialphilosophie des Geldes nach Georg Simmel. Frankfurt/New York 2023 (Campus).
- Schlitte, Annika: Die Macht des Geldes und die Symbolik der Kultur. Georg Simmels Philosophie des Geldes. Paderborn 2012 (Fink).
- Weber, Max: Georg Simmel als Soziologe und Theoretiker der Geldwirtschaft. In: Max Weber-Gesamtausgabe (MWG). Hrsg von Horst Baier et al. Tübingen 1984-2020 (Mohr Siebeck), hier: MWG I,12.
Vorarbeiten Simmels
- Simmel, Georg: Zur Psychologie des Geldes. In: GSG 2, S. 49-65.
- Simmel, Georg: Das Geld in der modernen Cultur. In: GSG 5, S. 178-196.
- Simmel, Georg: Fragment aus einer „Philosophie des Geldes“. In: GSG 5, S. 479-528.
- Simmel, Georg: Fragment aus einer „Philosophie des Geldes“ (Aus dem Kapitel: „Das Geld und die individuelle Freiheit“). In: GSG 5, S. 373-405.
Literaturrecherche
Alle Seminarteilnehmenden werden gebeten, sich die Literatur eigenständig zu besorgen. Nutzen Sie neben der Fernleihe, Internetantiquariaten, Ihren örtlichen Hochschul- und Staatsbibliotheken auch die digitalen Angebote der Verlage! Die Fernuniversität hat Lizenzen für viele Zeitschriften und für ganze Bücher vieler Verlage. Darunter auch von de Gruyter, Suhrkamp, Springer: siehe hierzu die UB-Datenbanken Philosophie und die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB). Als Angehörige der Fernuniversität haben Sie kostenlosen Zugriff auf viele dieser Angebote. Am einfachsten geht das von zu Hause über einen Proxy oder einen VPN-Client. Zur Beschaffung einzelner Zeitschriftenaufsätze oder Buchkapitel ist zudem der elektronische Dokumentenlieferdinest der Fernuni oder Subito hilfreich (kostenpflichtig). Auf Seiten wie archive.org oder Google Books finden sich Digitalisate älterer Bücher. Auch Projekte wie Digi20 sind oft sehr nützlich.