Quantitative Methoden
Lehre und Forschung können heute nicht mehr ohne das Kommunikationsmedium Internet auskommen. In unserem Web finden Sie folgendes Angebot:
Studium und Lehre
Forschung
Das wirkliche Gespräch kann das Internet nicht ersetzen. Für Fragen über die Internetpräsenz hinaus stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Nachricht.
Aktuelles
-
Forschungsergebnissen zur geschlechtsspezifischen politischen Sozialisation zufolge internalisieren Kinder politische Geschlechterrolleneinstellungen, indem sie geschlechtsspezifisches Verhalten in ihrer Umgebung beobachten. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Erfahrungen, die Kinder im Elternhaus machen. Der vorliegende Artikel untersucht daher, wie die elterliche Arbeitsteilung die politischen Geschlechterrolleneinstellungen von Kindern beeinflusst.
Für die Analyse werden Daten aus dem Forschungsprojekt „Demokratie Leben Lernen 2.0: Politische Sozialisation zu Beginn der Sekundarstufe I“ herangezogen, an dem über 1.000 Fünftklässlerinnen und Fünftklässler teilnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die zuhause eine traditionelle Arbeitsteilung erleben, eher zu traditionellen politischen Geschlechterrolleneinstellungen neigen als Kinder aus Familien mit einer egalitären Aufteilung der Arbeit. Mittels einer Mediationsanalyse wird außerdem herausgearbeitet, dass der Einfluss der elterlichen Arbeitsteilung auf die politischen Geschlechterrolleneinstellungen der Kinder durch deren allgemeine Geschlechterrolleneinstellungen vermittelt wird. Diese Ergebnisse heben die enge Verbindung zwischen politischer und geschlechtlicher Sozialisation hervor.
Kamper, Patricia (2024): Mommy in the kitchen, Daddy in politics? The influence of parental labour division on children’s political gender role attitudes. In: European Journal of Politics and Gender, https://doi.org/10.1332/25151088Y2024D000000059.
Das Forschungsprojekt „Demokratie Leben Lernen 2.0: Politische Sozialisation zu Beginn der Sekundarstufe I“ wird von Prof. Dr. Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Prof. Dr. Markus Tausendpfund (FernUniversität in Hagen) geleitet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Weitere Informationen zum Projekt unter www.jlug.de/dll
-
Die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Demokratie ist ein wichtiger Indikator der Dauerhaftigkeit (demokratischer) politischer Systeme. Mit Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) wird zum einen die Entwicklung der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland seit der Wiedervereinigung nachgezeichnet und zum anderen die zentralen individuellen Bestimmungsfaktoren dieser Zufriedenheit untersucht. Dabei lassen sich drei zentrale Schlussfolgerungen ziehen: Erstens sinkt nach der Wiedervereinigung die Zufriedenheit mit der Demokratie in beiden Landesteilen, aber über die Zeit ist ein Anstieg der Zufriedenheit mit der Demokratie in den alten und neuen Bundesländern festzustellen. Zweitens belegen die empirischen Befunde eine große Relevanz der wahrgenommenen nationalen Wirtschaftslage und der eigenen ökonomischen Situation für die Zufriedenheit mit der Demokratie. Die Zufriedenheit mit der Demokratie wird aber auch von der Parteiwahl und der politischen Ideologie geprägt, punktuell können auch Effekte der Bildung, des politischen Interesses und der Wertorientierung nachgewiesen werden. Letztlich speist sich die Zufriedenheit mit der Demokratie aus unterschiedlichen Quellen, aber wirtschaftliche Faktoren nehmen dabei eine hervorgehobene Stellung ein. Drittens sind wirtschaftliche Merkmale aber nicht ausreichend, um die Ost-West-Unterschiede zu erklären.
Tausendpfund, Markus. 2024. Zufriedenheit mit der Demokratie. In 40 Jahre ALLBUS – Die deutsche Gesellschaft im Wandel, Hrsg. Oshrat Hochman, Adrian Stanciu und Andreas Hadjar, 109-140. Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-44462-4_4
-
Auf Basis einer eigenen Erhebung wird im Beitrag erstens das Niveau der politischen Wahrnehmung und des politischen Wissens bei Kindern in der fünften Klasse beschrieben. Zweitens werden die Determinanten der politischen Wahrnehmung und des politischen Wissens untersucht. Drittens wird der Zusammenhang von politischer Wahrnehmung und politischem Wissen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass den Kindern zahlreiche politische Sachverhalte bereits in der fünften Klasse bekannt sind, allerdings sind Wahrnehmung und Kenntnisse bereits in diesem Alter nicht gleich verteilt.
Abendschön, Simone, Mical Gerezgiher, Patricia Kamper, und Markus Tausendpfund. 2024. Demokratie, Bundestag, Opposition? Politische Wahrnehmung und politisches Wissen in der fünften Klasse. Gesellschaft, Wirtschaft, Politik 73 (3): 299-312. https://doi.org/10.3224/gwp.v73i3.08
-
Das politische Wissen der Bevölkerung ist in Deutschland immer noch ein relativ wenig bearbeitetes wissenschaftliches Themenfeld. Die in der Regel auf Umfragedaten basierenden Arbeiten konzentrieren sich zudem meist auf das Niveau vorhandener Faktenkenntnisse einerseits im Gegensatz zu den zusammengefassten falschen und „weiß nicht“ Angaben andererseits. Damit wird aber die mögliche und vermutlich wichtige Unterscheidung zwischen „weiß nicht“ Angaben und falschen Antworten vernachlässigt.
Der mittlerweile fünfte Band in der Reihe „Politisches Wissen“ widmet sich dieser Differenzierung. Dabei lassen sich – in Abhängigkeit der verfügbaren Daten – unterschiedliche Strategien unterscheiden. Während in einigen Beiträgen explizit zwischen korrekten Antworten, „weiß nicht“ Angaben und falschen Antworten unterschieden wird, berücksichtigen andere Beiträge die subjektive Sicherheit der Personen bei der Beantwortung der Wissensfragen. Dies ermöglicht eine Unterscheidung von sicherem sowie unsicherem Wissen, überzeugten Fehlvorstellungen und bewusster Ignoranz.
Als Herausgeber sind wir den Autoren für ihre Bereitschaft, die Beiträge nach den vereinbarten Vorgaben zu strukturieren sowie für ihre sorgfältige und mehrfache Überarbeitung ihrer Beiträge zu großem Dank verpflichtet. Neben der Begutachtung durch die beiden Herausgeber haben alle Beiträge ein double-blind Begutachtungsverfahren durchlaufen. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich bei den Gutachtern für ihre Hinweise und Kommentare bedanken: Ursula Hoffmann-Lange, Toni Ihme, Raphael Kruse, Jürgen Maier, Uwe Remer, Rüdiger Schmitt-Beck, Christian Schnaudt, Harald Schoen, Thomas Schübel und Ulrich Sieberer.
Die Beiträge in diesem Band bieten (erste) Antworten auf Fragen zur Erfassung, Determinanten, ausgewählten Folgen politischen Wissens sowie zur Veränderbarkeit politischer Fehlüberzeugungen und blinder Flecken im Bereich politischer Kenntnisse. Die empirischen Befunde werfen aber auch neue interessante Fragen auf und weisen auf Forschungslücken hin, sodass das Themenfeld „Politisches Wissen“ weiterhin ein ergiebiges Feld für Forschende bleiben wird.
Der Band ist bei Springer VS erschienen, siehe unter https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42979-9
-
Vom 6. bis 9. Juni 2024 sind die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union (EU) aufgefordert, zum zehnten Mal das Europäische Parlament (EP) zu wählen. Seit 1979 werden die Abgeordneten des EP direkt gewählt. Ziel war es, über diese Wahlen die Rolle des Parlaments im Institutionensystem der EU zu stärken und dem vielzitiertem Demokratiedefizit des Staatenbundes beizukommen. Dennoch sind die Europawahlen seit ihrer Einführung bekannt für ihren Nebenwahlcharakter.
Im Beitrag „Wie europäisch sind die Europawahlen?“ geben Daniela Braun und Markus Tausendpfund einen Überblick zu den anstehenden Europawahlen. Dabei werden das Wahlrecht, die Europawahlprogramme und die Wählerschaft betrachtet.
Weitere Informationen unter Download unter https://www.deutschlandundeuropa.de
-
In zweiter Auflage ist das Buch „Quantitative Datenanalyse. Eine Einführung mit SPSS“ erschienen. Das Buch bietet eine Einführung in die quantitative Datenanalyse mit dem Statistikprogramm SPSS. Dabei werden Kenntnisse vermittelt, um einfache Analysen selbstständig durchführen zu können. Dazu gehören der Download von Sekundärdatensätzen, die sachgemäße Kodierung von Variablen (Datenaufbereitung), die uni- und bivariate Datenanalyse sowie multivariate Analyseverfahren. Für eine möglichst praxisnahe Darstellung werden die einzelnen Analysen auf Basis der ALLBUS-Daten 2018 illustriert. Dabei werden die zentralen Befehle (Syntax) vorgestellt, die für die Datenanalyse mit SPSS erforderlich sind.
Weitere Informationen unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-37282-8 -
Trotz unterschiedlicher Themen und Fragestellungen sind Forschende und Studierende bei der Durchführung eines Forschungsprojekts immer wieder mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert: eine relevante Forschungsfrage muss entwickelt und der meist umfangreiche Forschungsstand prägnant präsentiert werden. Daran anknüpfend müssen die zentralen Konzepte eines Forschungsprojekts spezifiziert und valide Operationalisierungen dieser Konzepte entwickelt werden. Schließlich müssen Untersuchungsobjekte ausgewählt und die geeignete Untersuchungsmethode festgelegt werden. Dieser Band behandelt die typischen Herausforderungen eines sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekts und bietet Informationen, um diese Herausforderungen (besser) meistern zu können.
Weitere Informationen unter https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-36972-9
-
Während das politische Wissen von Grundschulkindern zunehmend zum Gegenstand wissenschaftlicher Studien avanciert, liegen bislang kaum Forschungsergebnisse zum politischen Wissen bzw. den demokratischen Wertorientierungen von Schülerinnen und Schülern im Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule vor. In der politischen Sozialisationsforschung ist weitgehend unklar, wie sich politisches Wissen und demokratische Wertorientierungen im ersten Jahr der Sekundarstufe I entwickeln und von welchen Faktoren diese Entwicklung abhängt. Weiterhin ist die Frage ungeklärt, ob – und falls ja, wie – die Entwicklung demokratischer Wertorientierungen mit der Entwicklung des politischen Wissens einhergeht. Um diese Forschungslücke zu schließen, werden im Rahmen der Panelstudie „Demokratie Leben Lernen 2.0: Politische Sozialisation zu Beginn der Sekundarstufe I“ Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in der Region Gießen befragt und auf diese Weise mögliche Zusammenhänge sowie Einflussfaktoren identifiziert.
Das Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und PD Dr. Markus Tausendpfund (FernUniversität in Hagen) geleitet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Weitere Informationen zum Projekt unter www.jlug.de/dll
-
Die Fähigkeit, empirische Studien lesen zu können, ist ein zentrales Ziel der sozialwissenschaftlichen Ausbildung. Deshalb macht dieser Band erstens mit der Struktur quantitativer Studien in Fachzeitschriften vertraut und vertieft zweitens die Kenntnisse, die erforderlich sind, um lineare und logistische Regressionsmodelle angemessen interpretieren und bewerten zu können. Dabei werden die erforderlichen Kenntnisse nicht abstrakt vermittelt, sondern anhand empirischer Befunde zu zentralen sozialwissenschaftlichen Fragestellungen.
Tausendpfund, Markus, Hrsg. 2021. Empirische Studien lesen. Einführung in die Praxis der quantitativen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer VS.
-
Was und wie viel wissen die Menschen in Deutschland über Politik? Wie ähnlich oder unterschiedlich sind die Wissensstände in verschiedenen Bevölkerungsgruppen? Was sind hinderliche und was förderliche Faktoren für den Wissenserwerb? Und: Was sind Folgen des politischen Wissensniveaus für Einstellungen gegenüber Politik und Partizipation? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der vorliegende Band zu politischem Wissen auf Grundlage der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften 2018. Auf Basis des ALLBUS 2018 werden politisches Wissen der Bevölkerung erfasst, Wissensniveaus beschrieben, zentrale Bestimmungsfaktoren identifiziert und Folgen politischen Wissens in Deutschland untersucht.
Tausendpfund, Markus, und Bettina Westle, Hrsg. 2020. Politisches Wissen in Deutschland. Empirische Analysen mit dem ALLBUS 2018. Wiesbaden: Springer VS.
-
Regression, Faktorenanalyse, Qualitative Comparative Analysis oder auch Inhaltsanalyse – der Band gibt einen Überblick über wichtige Analyseverfahren, die häufig genutzt werden, um eine sozialwissenschaftliche Forschungsfrage zu bearbeiten. Dabei werden die einzelnen Verfahren nicht abstrakt dargestellt, sondern jeweils an konkreten sozialwissenschaftlichen Fragestellungen illustriert. Zudem werden die Voraussetzungen der Verfahren erläutert sowie Vor- und Nachteile diskutiert. Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Verfahren soll einerseits die passive Methodenkompetenz fördern und andererseits das Interesse wecken, sich intensiver mit den Verfahren zu beschäftigen.
Tausendpfund, Markus, Hrsg. 2020. Fortgeschrittene Analyseverfahren in den Sozialwissenschaften. Ein Überblick. Wiesbaden: Springer VS. Weitere Informationen: https://www.springer.com/de/book/9783658302368
-
Der Beitrag untersucht das Wahlverhalten bei der Europawahl unter besonderer Berücksichtigung der ökonomischen Krise. Es wird geprüft, welche Rolle die individuelle und die landesweite Wahrnehmung der wirtschaftlichen Situation für die Beteiligung und die Wahl einer euroskeptischen Partei haben.
Braun, Daniela, und Markus Tausendpfund. 2020. Electoral behaviour in a European Union under stress. Politics and Governance 8 (1): 28-40.
Online unter: http://dx.doi.org/10.17645/pag.v8i1.2510
-
Im Mai 2019 fanden zum neunten Mal die Wahlen zum Europäischen Parlament (EP) statt, die als sogenannte nationale Nebenwahlen gelten. Der Beitrag informiert über die Rahmenbedingungen der Wahlen des Europäischen Parlaments in Deutschland und richtet den Blick auf Parteien und Bürger. Die empirischen Befunde zeigen, dass zum einen das Thema „Europa“ in den Wahlprogrammen deutlich präsenter ist als allgemein angenommen und zum anderen, dass das Wissen der Bevölkerung über die Staatengemeinschaft weiterhin gering ist. Vor diesem Hintergrund werden Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung bei der Europawahl 2019 diskutiert und Erklärungen präsentiert. Abschließend werden Zusammensetzung des neugewählten Europäischen Parlaments dargestellt und mögliche Implikationen aufgezeigt.
Braun, Daniela, und Markus Tausendpfund. 2019. Die neunten Direktwahlen zum Europäischen Parlament: Rahmenbedingungen, Parteien und Bürger in der Bundesrepublik Deutschland. Zeitschrift für Parlamentsfragen 50 (4): 715-735.
Online unter: https://doi.org/10.5771/0340-1758-2019-4-715
-
Das Buch bietet eine Einführung in die quantitative Datenanalyse mit dem Statistikprogramm SPSS. Es werden Kenntnisse vermittelt, um einfache Analysen selbstständig durchführen zu können. Dazu gehören der Download von Sekundärdatensätzen, die sachgemäße Kodierung von Variablen (Datenaufbereitung), die uni- und bivariate Datenanalyse sowie multivariate Analyseverfahren. Für eine möglichst praxisnahe Darstellung werden die einzelnen Analysen auf Basis der ALLBUS-Daten 2014 illustriert. Dabei werden die zentralen Befehle (Syntax) vorgestellt, die für die Datenanalyse mit SPSS erforderlich sind.
Das Buch steht auf der Plattform von Springer VS zur Verfügung.
-
Für die Wahrnehmung von Politik und die Beteiligung am politischen Leben einer Gesellschaft ist politisches Wissen notwendig. Der Band „Politisches Wissen. Relevanz, Messung und Befunde“ bündelt aktuelle Studien zur Bedeutung, zur Messung sowie zu den Bestimmungsfaktoren und Konsequenzen des politischen Wissens. Die Beiträge geben erste Antworten auf drängende Fragen und weisen auf Lücken in der Forschung zum politischen Wissen in Deutschland hin.
-
Männer verfügen über ein größeres politisches Wissen als Frauen. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied gehört zu den am besten gesicherten Erkenntnissen der empirischen Politikwissenschaft. Als Erklärung für das gender gap im politischen Wissen lassen sich mit dem sozialisationstheoretischen, dem strukturellen und dem biologischen Ansatz drei traditionelle Erklärungsansätze unterscheiden. In diesem Beitrag testen wir einen weiteren Erklärungsansatz, der situative Faktoren der Testsituation als erklärende Größe betont und als Stereotype Threat bezeichnet wird.
-
Beim Bezahlen beim Bäcker, beim Urlaub mit den Eltern in Frankreich oder auch bei den Kindernachrichten von ARD und ZDF: in unterschiedlichen Facetten kommen bereits Grundschüler mit Europa und der Europäischen Union in Berührung. Das frühe Kennenlernen dieses „fernen“ politischen Systems bildet eine wichtige Grundlage, um den Erwerb fundierter Kenntnisse über die Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Was wissen Kinder aber überhaupt von Europa? Verfügen bereits Grundschüler über basale Kenntnisse zur Staatengemeinschaft? Wenn ja, existieren Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund oder in Abhängigkeit der sozialen Herkunft? Diese Fragen beantwortet der Beitrag von Simone Abendschön und Markus Tausendpfund, der jetzt im Band „Europabildung in der Grundschule“ erschienen ist.
Abendschön, Simone, und Markus Tausendpfund. 2018. Was wissen Kinder von Europa? In Europabildung in der Grundschule, Hrsg. Helmar Schöne und Klaus Detterbeck, 71-86. Schwalbach: Wochenschau Verlag.
-
Dr. Markus Tausendpfund (Arbeitsstelle Quantitative Methoden) nimmt vom 25. bis 28. September am 27. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Thema „Grenzen der Demokratie / Frontiers of Democracy“ teil.
Gemeinsam mit Bettina Westle (Universität Marburg) verantwortet der Sozialwissenschaftler das Panel „Politisches Faktenwissen in ,postfaktischen' Zeiten", das sich mit den Konsequenzen politischen Wissens vor dem Hintergrund zunehmender Verbreitung von Fake News beschäftigt. Im Panel „Rekrutierung und Karriereverläufe zwischen Kommunen, Land und Bund“ präsentiert Tausendpfund das Paper „Zufriedenheit mit der Demokratie aus Sicht von Bürgern und Kommunalpolitikern“.
-
Städtepartnerschaften gelten als „größte Friedensbewegung der Welt“ und leisten „einen wichtigen Beitrag zur europäischen Verständigung und Einigung“. Die Europäische Kommission bewertet städtepartnerschaftliche Beziehungen als wichtiges Instrument zur Entwicklung einer aktiven europäischen Bürgerschaft und eines gemeinsamen Identitätsgefühls. Sie vermitteln die Vorzüge der Europäischen Integration auf lokaler Ebene, binden die Bürger ein und fördern aktive Beteiligung. Die angenommenen positiven Effekte von Städtepartnerschaften werden allerdings nur selten empirisch untersucht. Diese Forschungslücke schließt der Beitrag von Lisa Schäfer und Markus Tausendpfund, der jetzt in der Fachzeitschrift „Local Government Studies“ erschienen ist.
-
Auf Grundlage der Daten des Politbarometers untersucht Markus Tausendpfund erstens die Entwicklung der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland von 1977 bis 2016 und analysiert zweitens wichtige (individuelle) Bestimmungsfaktoren der Demokratiezufriedenheit. Dabei deuten die Befunde entgegen der Krisendiagnosen um „Politikverdrossenheit“ und „Vertrauensverlust“ eindeutig eher auf eine zufriedene als auf eine zerrüttete Beziehung der Bürgerinnen und Bürger mit der Demokratie hin.
-
Das Lehrbuch „Quantitative Methoden in der Politikwissenschaft“ bietet eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Forschungslogik und den quantitativen Forschungsprozess. Die einzelnen Phasen des Forschungsprozesses – Forschungsthema und Entwicklung einer Forschungsfrage, Konzeptspezifikation, Hypothesenbildung, Operationalisierung, Forschungsdesign, Auswahlverfahren und Datenerhebung – werden anhand politikwissenschaftlicher Beispiele dargestellt und erläutert. Zudem werden wichtige sozialwissenschaftliche Datensätze vorgestellt und die Bedeutung der Sekundäranalyse herausgearbeitet. Das Buch bietet damit zentrale Informationen, die für ein Verständnis der quantitativen Sozialforschung und die Auseinandersetzung mit empirischen Studien erforderlich sind.
-
Im Beitrag „Europawahlen 2014. Die Wahl euroskeptischer Parteien im Schatten der Wirtschaftskrise“ untersuchen Daniela Braun und Markus Tausendpfund den Einfluss der Wirtschaftskrise auf die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014. Der Aufsatz ist jetzt im Band „Parteien und die Politisierung der Europäischen Union“ (Hrsg. Lisa H. Anders, Henrik Scheller und Thomas Tuntschew) bei Springer VS erschienen.
-
Im Beitrag „Gender Differences in Political Knowledge: Bringing Situation Back In“ testen Toni Ihme und Markus Tausendpfund einen alternativen Ansatz zur Erklärung geschlechtsspezifischer Unterscheide im politischen Wissen. Auf Basis einer Online-Befragung (N = 603) und eines Online-Experiments (N = 377) mit Studierenden der FernUniversität in Hagen können die Autoren erstens die Existenz eines Stereotyps belegen, welches Frauen ein geringeres politisches Wissen zuschreibt als Männern, und zweitens den Einfluss des Stereotyps auf die Leistungsfähigkeit bei einem politischen Wissenstest nachweisen.
-
Im Rahmen des Symposiums „Wählerverhalten und Parteiensystem im Wandel – 40 Jahre Politbarometer“ am 23. November an der Universität Mannheim wird Dr. Markus Tausendpfund, Arbeitsstelle „Quantitative Methoden“ an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften, ein Vortrag zur „Zufriedenheit mit der Demokratie im Wandel der Zeit“ halten. Auf Basis der Daten des Politbarometers wird die Entwicklung der Demokratiezufriedenheit von 1977 bis 2016 analysiert.
-
Der Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger wird von der Kommunalpolitik maßgeblich mitgestaltet. Unser Wissen über die lokalen Entscheidungsträger vor Ort ist allerdings begrenzt. Dies gilt besonders für Unterschiede in den Einstellungen, die sich aus den jeweiligen lokalen Kontexten ergeben. Der Band „Politische Einstellungen von Kommunalpolitikern im Vergleich“, herausgegeben von Markus Tausendpfund und Angelika Vetter, schließt diese Forschungslücke und bietet Einblicke in die Rahmenbedingungen, Arbeitsweisen und Inhalte lokaler Politik aus Sicht von Kommunalpolitikern. Auf Basis einer Befragung von 720 lokalen Repräsentanten in 28 Gemeinden in Hessen wird erstens die lokale Variation ihrer Wahrnehmungen und Einstellungen untersucht und zweitens analysiert, welche Bedeutung lokale Rahmenbedingungen für diese Orientierungen haben.
In 15 Kapiteln auf über 500 Seiten beschäftigen sich die Autorinnen und Autoren unter anderem mit dem Zeitaufwand für das kommunalpolitische Ehrenamt, den Machtstrukturen der lokalen Politik, dem Zusammenspiel von Politik und Verwaltung sowie der Repräsentation von Frauen in der lokalen Politik. Außerdem wird die Haltung zur Bürgerbeteiligung, zur Europäischen Union sowie zur aktuellen Reformen lokaler Politik in den Blick genommen. Schließlich werden auch Fragen der politischen Ideologie, politische Rollenbilder und der Wahrnehmung lokaler Handlungsspielräume im Mehrebenensystem betrachtet.
-
Auf Grundlage eines Drei-Wellen-Designs mit 431 Kindern untersuchen Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Markus Tausendpfund das Niveau und die Entwicklung des politischen Wissens in der Grundschule. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass das politische Wissensniveau bereits bei jungen Kindern nicht gleich verteilt ist. Mädchen, Kinder aus türkischen Familien sowie Kinder, die in einem sozialschwächeren Umfeld leben, haben ein geringes Wissen als Jungen, Kinder ohne Migrationshintergrund sowie Kinder aus Gebieten mit einem höheren sozioökonomischen Umfeld. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im American Behavioral Scientist veröffentlicht.
-
Markus Tausendpfund beteiligte sich am Workshop „Einflüsse auf die politische Vertrauensbildung“, den die Daimler und Benz Stiftung in Ladenburg ausrichtete. In den Ladenburger Diskursen diskutieren Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Experten aus der Praxis, ob sich ein vorgeschlagenes Forschungsthema für eine weitere Förderung eignet. Der Sozialwissenschaftler kommentierte den Beitrag von Marc Debus (Universität Mannheim), der sich mit den Konsequenzen exogener Schocks, Politikwandel und den Konsequenzen für das Vertrauen der Bürger in politische Institutionen repräsentativer Demokratien beschäftigt. Bei dem anschließenden Ergebnisaustausch wurden Ideen für gemeinsame Forschungsaktivitäten erarbeitet.
-
Welche Konsequenzen hatte die Wirtschaftskrise auf die Wahlbeteiligung und die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014? Diese Frage beantworten Daniela Braun (LMU München) und Markus Tausendpfund in ihrem Konferenzbeitrag „Repercussions of the economic crisis on citizen’s voting behavior in the 2014 elections to the European Parliament“ für die Drei-Länder-Tagung in Heidelberg. Die gemeinsame Tagung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW) und der Schweizerischen Vereinigung für Politische Wissenschaft (SVPW) stand unter dem Titel „Regionalismus in einer entgrenzten Welt“ und fand in Heidelberg statt.
-
Wie bewerten Bürger und Politiker die Information und die Beteiligungsmöglichkeiten bei lokalen Planungen? Diese Frage beantworten Sebastian Kuhn und Markus Tausendpfund in einem Beitrag, der jetzt in der Zeitschrift für Parlamentsfragen erschienen ist. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass es erhebliche lokale Unterschiede im Beziehungsmuster zwischen Bürgern und Politikern gibt. Eine über alle Gemeinden existierende Entfremdung lässt sich aber eindeutig nicht feststellen.
-
Welche Rolle spielt die ideologische Kongruenz zwischen Regierung und Bürgern für die Zufriedenheit mit der Demokratie? Diese Frage beantworten Christian Stecker (Universität Mannheim) und Markus Tausendpfund (FernUniversität in Hagen) in einem Beitrag, der jetzt im European Journal of Political Research erschienen ist. Je stärker die Abweichung von Bürgern und Politikern auf wichtigen ideologischen Positionen (z.B. Links-Rechts-Skala, Europäische Integration), desto geringer die Zufriedenheit der Bürger mit der Demokratie.
-
Der Kreisverband Bodenseekreis der überparteilichen Europa-Union Deutschland hat die Dissertation von Dr. Markus Tausendpfund ausgezeichnet. Der Sozialwissenschaftler untersuchte in seiner Promotion „Gemeinden als Rettungsanker der EU?“ den Einfluss individueller und lokaler Faktoren auf die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger zur Staatengemeinschaft. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Festakts im Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee statt. Festredner war Prof. Dr. Dieter Hundt, ehemaliger Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Der 2006 gegründete Kreisverband prämiert alle zwei Jahre wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Verhältnis von Europa und Kommunen auseinandersetzen. Gemeinden gelten gemeinhin zwar als „Keimzelle für das Zusammenleben in Europa“ und als „Fundament der Staatengemeinschaft“, aber für diese Behauptung fand sich bisher keine empirische Überprüfung. Die Studie von Dr. Tausendpfund schließt diese Forschungslücke. -
Eine Antwort auf diese Frage geben Dr. Toni Ihme und Dr. Markus Tausendpfund bei der Jahrestagung des Arbeitskreises Wahlen und politische Einstellungen der DVPW, die am 2./3. Juni 2016 an der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau) stattfindet. Bei ihrem Vortrag präsentieren sie Ergebnisse von zwei Experimenten, die den gender gap im politischen Wissen auf einen situationalen Leistungsdruck zurückführt, der als Stereotype Threat bezeichnet wird. Stereotype Threat entsteht, wenn sich eine Person in einer Situation befindet, in der negative (stereotype) Erwartungen auf ihr Verhalten anwendbar sind. Daraus resultiert ein situativer Druck, der die Leistungsfähigkeit der bedrohten Personen beeinträchtigt.
-
In unterschiedlichen Facetten kommen bereits Grundschüler mit Europa und der Europäischen Union in Berührung. Das frühe Kennenlernen dieses „fernen“ politischen Systems bildet eine wichtige Grundlage, um den Erwerb fundierter Kenntnisse über die Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Was wissen Kinder aber überhaupt von Europa? Verfügen bereits Grundschüler über basale Kenntnisse zur Staatengemeinschaft? Wenn ja, existieren Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund oder in Abhängigkeit der sozialen Herkunft? Diese Fragen beantworteten Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Markus Tausendpfund bei der Tagung „Europabildung in der Grundschule“ an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. In ihrem Vortrag „Was wissen Kinder von Europa?“ konnten sie einen Anstieg des Europa-Wissens von der ersten bis zur vierten Klasse feststellen. Allerdings zeigen sich bereits bei Grundschülern bekannte Gruppenunterschiede. So haben Jungen und Kinder ohne Migrationshintergrund tendenziell ein höheres Europa-Wissen als Mädchen und Kinder mit Migrationshintergrund.
-
Welche Konsequenzen hat die Wirtschaftskrise für die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit der Regierung und der Zufriedenheit mit der Demokratie? Diese Frage beantwortet der Beitrag von Daniela Braun und Markus Tausendpfund, der jetzt im Band „Wirtschaft, Krise und Wahlverhalten“ (Hrsg. Heiko Giebler und Aiko Wagner) in der Reihe „Studien zur Wahl und Einstellungsforschung“ bei Nomos erschienen ist. Der Beitrag ist in der Nomos E-Library verfügbar.
-
Die Fähigkeit, empirische Studien lesen zu können, ist ein zentrales Ziel der sozialwissenschaftlichen Ausbildung. Deshalb macht dieser Band erstens mit der Struktur quantitativer Studien in Fachzeitschriften vertraut und vertieft zweitens die Kenntnisse, die erforderlich sind, um lineare und logistische Regressionsmodelle angemessen interpretieren und bewerten zu können. Dabei werden die erforderlichen Kenntnisse nicht abstrakt vermittelt, sondern anhand empirischer Befunde zu zentralen sozialwissenschaftlichen Fragestellungen.
Tausendpfund, Markus, Hrsg. 2021. Empirische Studien lesen. Einführung in die Praxis der quantitativen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer VS.
-
Was und wie viel wissen die Menschen in Deutschland über Politik? Wie ähnlich oder unterschiedlich sind die Wissensstände in verschiedenen Bevölkerungsgruppen? Was sind hinderliche und was förderliche Faktoren für den Wissenserwerb? Und: Was sind Folgen des politischen Wissensniveaus für Einstellungen gegenüber Politik und Partizipation? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der vorliegende Band zu politischem Wissen auf Grundlage der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften 2018. Auf Basis des ALLBUS 2018 werden politisches Wissen der Bevölkerung erfasst, Wissensniveaus beschrieben, zentrale Bestimmungsfaktoren identifiziert und Folgen politischen Wissens in Deutschland untersucht.
Tausendpfund, Markus, und Bettina Westle, Hrsg. 2020. Politisches Wissen in Deutschland. Empirische Analysen mit dem ALLBUS 2018. Wiesbaden: Springer VS.
-
Regression, Faktorenanalyse, Qualitative Comparative Analysis oder auch Inhaltsanalyse – der Band gibt einen Überblick über wichtige Analyseverfahren, die häufig genutzt werden, um eine sozialwissenschaftliche Forschungsfrage zu bearbeiten. Dabei werden die einzelnen Verfahren nicht abstrakt dargestellt, sondern jeweils an konkreten sozialwissenschaftlichen Fragestellungen illustriert. Zudem werden die Voraussetzungen der Verfahren erläutert sowie Vor- und Nachteile diskutiert. Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Verfahren soll einerseits die passive Methodenkompetenz fördern und andererseits das Interesse wecken, sich intensiver mit den Verfahren zu beschäftigen.
Tausendpfund, Markus, Hrsg. 2020. Fortgeschrittene Analyseverfahren in den Sozialwissenschaften. Ein Überblick. Wiesbaden: Springer VS. Weitere Informationen: https://www.springer.com/de/book/9783658302368
-
Der Beitrag untersucht das Wahlverhalten bei der Europawahl unter besonderer Berücksichtigung der ökonomischen Krise. Es wird geprüft, welche Rolle die individuelle und die landesweite Wahrnehmung der wirtschaftlichen Situation für die Beteiligung und die Wahl einer euroskeptischen Partei haben.
Braun, Daniela, und Markus Tausendpfund. 2020. Electoral behaviour in a European Union under stress. Politics and Governance 8 (1): 28-40.
Online unter: http://dx.doi.org/10.17645/pag.v8i1.2510
-
Im Mai 2019 fanden zum neunten Mal die Wahlen zum Europäischen Parlament (EP) statt, die als sogenannte nationale Nebenwahlen gelten. Der Beitrag informiert über die Rahmenbedingungen der Wahlen des Europäischen Parlaments in Deutschland und richtet den Blick auf Parteien und Bürger. Die empirischen Befunde zeigen, dass zum einen das Thema „Europa“ in den Wahlprogrammen deutlich präsenter ist als allgemein angenommen und zum anderen, dass das Wissen der Bevölkerung über die Staatengemeinschaft weiterhin gering ist. Vor diesem Hintergrund werden Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung bei der Europawahl 2019 diskutiert und Erklärungen präsentiert. Abschließend werden Zusammensetzung des neugewählten Europäischen Parlaments dargestellt und mögliche Implikationen aufgezeigt.
Braun, Daniela, und Markus Tausendpfund. 2019. Die neunten Direktwahlen zum Europäischen Parlament: Rahmenbedingungen, Parteien und Bürger in der Bundesrepublik Deutschland. Zeitschrift für Parlamentsfragen 50 (4): 715-735.
Online unter: https://doi.org/10.5771/0340-1758-2019-4-715
-
Das Buch bietet eine Einführung in die quantitative Datenanalyse mit dem Statistikprogramm SPSS. Es werden Kenntnisse vermittelt, um einfache Analysen selbstständig durchführen zu können. Dazu gehören der Download von Sekundärdatensätzen, die sachgemäße Kodierung von Variablen (Datenaufbereitung), die uni- und bivariate Datenanalyse sowie multivariate Analyseverfahren. Für eine möglichst praxisnahe Darstellung werden die einzelnen Analysen auf Basis der ALLBUS-Daten 2014 illustriert. Dabei werden die zentralen Befehle (Syntax) vorgestellt, die für die Datenanalyse mit SPSS erforderlich sind.
Das Buch steht auf der Plattform von Springer VS zur Verfügung.
-
Für die Wahrnehmung von Politik und die Beteiligung am politischen Leben einer Gesellschaft ist politisches Wissen notwendig. Der Band „Politisches Wissen. Relevanz, Messung und Befunde“ bündelt aktuelle Studien zur Bedeutung, zur Messung sowie zu den Bestimmungsfaktoren und Konsequenzen des politischen Wissens. Die Beiträge geben erste Antworten auf drängende Fragen und weisen auf Lücken in der Forschung zum politischen Wissen in Deutschland hin.
-
Männer verfügen über ein größeres politisches Wissen als Frauen. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied gehört zu den am besten gesicherten Erkenntnissen der empirischen Politikwissenschaft. Als Erklärung für das gender gap im politischen Wissen lassen sich mit dem sozialisationstheoretischen, dem strukturellen und dem biologischen Ansatz drei traditionelle Erklärungsansätze unterscheiden. In diesem Beitrag testen wir einen weiteren Erklärungsansatz, der situative Faktoren der Testsituation als erklärende Größe betont und als Stereotype Threat bezeichnet wird.
-
Beim Bezahlen beim Bäcker, beim Urlaub mit den Eltern in Frankreich oder auch bei den Kindernachrichten von ARD und ZDF: in unterschiedlichen Facetten kommen bereits Grundschüler mit Europa und der Europäischen Union in Berührung. Das frühe Kennenlernen dieses „fernen“ politischen Systems bildet eine wichtige Grundlage, um den Erwerb fundierter Kenntnisse über die Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Was wissen Kinder aber überhaupt von Europa? Verfügen bereits Grundschüler über basale Kenntnisse zur Staatengemeinschaft? Wenn ja, existieren Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund oder in Abhängigkeit der sozialen Herkunft? Diese Fragen beantwortet der Beitrag von Simone Abendschön und Markus Tausendpfund, der jetzt im Band „Europabildung in der Grundschule“ erschienen ist.
Abendschön, Simone, und Markus Tausendpfund. 2018. Was wissen Kinder von Europa? In Europabildung in der Grundschule, Hrsg. Helmar Schöne und Klaus Detterbeck, 71-86. Schwalbach: Wochenschau Verlag.
-
Dr. Markus Tausendpfund (Arbeitsstelle Quantitative Methoden) nimmt vom 25. bis 28. September am 27. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Thema „Grenzen der Demokratie / Frontiers of Democracy“ teil.
Gemeinsam mit Bettina Westle (Universität Marburg) verantwortet der Sozialwissenschaftler das Panel „Politisches Faktenwissen in ,postfaktischen' Zeiten", das sich mit den Konsequenzen politischen Wissens vor dem Hintergrund zunehmender Verbreitung von Fake News beschäftigt. Im Panel „Rekrutierung und Karriereverläufe zwischen Kommunen, Land und Bund“ präsentiert Tausendpfund das Paper „Zufriedenheit mit der Demokratie aus Sicht von Bürgern und Kommunalpolitikern“.
-
Städtepartnerschaften gelten als „größte Friedensbewegung der Welt“ und leisten „einen wichtigen Beitrag zur europäischen Verständigung und Einigung“. Die Europäische Kommission bewertet städtepartnerschaftliche Beziehungen als wichtiges Instrument zur Entwicklung einer aktiven europäischen Bürgerschaft und eines gemeinsamen Identitätsgefühls. Sie vermitteln die Vorzüge der Europäischen Integration auf lokaler Ebene, binden die Bürger ein und fördern aktive Beteiligung. Die angenommenen positiven Effekte von Städtepartnerschaften werden allerdings nur selten empirisch untersucht. Diese Forschungslücke schließt der Beitrag von Lisa Schäfer und Markus Tausendpfund, der jetzt in der Fachzeitschrift „Local Government Studies“ erschienen ist.
-
Auf Grundlage der Daten des Politbarometers untersucht Markus Tausendpfund erstens die Entwicklung der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland von 1977 bis 2016 und analysiert zweitens wichtige (individuelle) Bestimmungsfaktoren der Demokratiezufriedenheit. Dabei deuten die Befunde entgegen der Krisendiagnosen um „Politikverdrossenheit“ und „Vertrauensverlust“ eindeutig eher auf eine zufriedene als auf eine zerrüttete Beziehung der Bürgerinnen und Bürger mit der Demokratie hin.
-
Das Lehrbuch „Quantitative Methoden in der Politikwissenschaft“ bietet eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Forschungslogik und den quantitativen Forschungsprozess. Die einzelnen Phasen des Forschungsprozesses – Forschungsthema und Entwicklung einer Forschungsfrage, Konzeptspezifikation, Hypothesenbildung, Operationalisierung, Forschungsdesign, Auswahlverfahren und Datenerhebung – werden anhand politikwissenschaftlicher Beispiele dargestellt und erläutert. Zudem werden wichtige sozialwissenschaftliche Datensätze vorgestellt und die Bedeutung der Sekundäranalyse herausgearbeitet. Das Buch bietet damit zentrale Informationen, die für ein Verständnis der quantitativen Sozialforschung und die Auseinandersetzung mit empirischen Studien erforderlich sind.
-
Im Beitrag „Europawahlen 2014. Die Wahl euroskeptischer Parteien im Schatten der Wirtschaftskrise“ untersuchen Daniela Braun und Markus Tausendpfund den Einfluss der Wirtschaftskrise auf die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014. Der Aufsatz ist jetzt im Band „Parteien und die Politisierung der Europäischen Union“ (Hrsg. Lisa H. Anders, Henrik Scheller und Thomas Tuntschew) bei Springer VS erschienen.
-
Im Beitrag „Gender Differences in Political Knowledge: Bringing Situation Back In“ testen Toni Ihme und Markus Tausendpfund einen alternativen Ansatz zur Erklärung geschlechtsspezifischer Unterscheide im politischen Wissen. Auf Basis einer Online-Befragung (N = 603) und eines Online-Experiments (N = 377) mit Studierenden der FernUniversität in Hagen können die Autoren erstens die Existenz eines Stereotyps belegen, welches Frauen ein geringeres politisches Wissen zuschreibt als Männern, und zweitens den Einfluss des Stereotyps auf die Leistungsfähigkeit bei einem politischen Wissenstest nachweisen.
-
Im Rahmen des Symposiums „Wählerverhalten und Parteiensystem im Wandel – 40 Jahre Politbarometer“ am 23. November an der Universität Mannheim wird Dr. Markus Tausendpfund, Arbeitsstelle „Quantitative Methoden“ an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften, ein Vortrag zur „Zufriedenheit mit der Demokratie im Wandel der Zeit“ halten. Auf Basis der Daten des Politbarometers wird die Entwicklung der Demokratiezufriedenheit von 1977 bis 2016 analysiert.
-
Der Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger wird von der Kommunalpolitik maßgeblich mitgestaltet. Unser Wissen über die lokalen Entscheidungsträger vor Ort ist allerdings begrenzt. Dies gilt besonders für Unterschiede in den Einstellungen, die sich aus den jeweiligen lokalen Kontexten ergeben. Der Band „Politische Einstellungen von Kommunalpolitikern im Vergleich“, herausgegeben von Markus Tausendpfund und Angelika Vetter, schließt diese Forschungslücke und bietet Einblicke in die Rahmenbedingungen, Arbeitsweisen und Inhalte lokaler Politik aus Sicht von Kommunalpolitikern. Auf Basis einer Befragung von 720 lokalen Repräsentanten in 28 Gemeinden in Hessen wird erstens die lokale Variation ihrer Wahrnehmungen und Einstellungen untersucht und zweitens analysiert, welche Bedeutung lokale Rahmenbedingungen für diese Orientierungen haben.
In 15 Kapiteln auf über 500 Seiten beschäftigen sich die Autorinnen und Autoren unter anderem mit dem Zeitaufwand für das kommunalpolitische Ehrenamt, den Machtstrukturen der lokalen Politik, dem Zusammenspiel von Politik und Verwaltung sowie der Repräsentation von Frauen in der lokalen Politik. Außerdem wird die Haltung zur Bürgerbeteiligung, zur Europäischen Union sowie zur aktuellen Reformen lokaler Politik in den Blick genommen. Schließlich werden auch Fragen der politischen Ideologie, politische Rollenbilder und der Wahrnehmung lokaler Handlungsspielräume im Mehrebenensystem betrachtet.
-
Auf Grundlage eines Drei-Wellen-Designs mit 431 Kindern untersuchen Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Markus Tausendpfund das Niveau und die Entwicklung des politischen Wissens in der Grundschule. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass das politische Wissensniveau bereits bei jungen Kindern nicht gleich verteilt ist. Mädchen, Kinder aus türkischen Familien sowie Kinder, die in einem sozialschwächeren Umfeld leben, haben ein geringes Wissen als Jungen, Kinder ohne Migrationshintergrund sowie Kinder aus Gebieten mit einem höheren sozioökonomischen Umfeld. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im American Behavioral Scientist veröffentlicht.
-
Markus Tausendpfund beteiligte sich am Workshop „Einflüsse auf die politische Vertrauensbildung“, den die Daimler und Benz Stiftung in Ladenburg ausrichtete. In den Ladenburger Diskursen diskutieren Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Experten aus der Praxis, ob sich ein vorgeschlagenes Forschungsthema für eine weitere Förderung eignet. Der Sozialwissenschaftler kommentierte den Beitrag von Marc Debus (Universität Mannheim), der sich mit den Konsequenzen exogener Schocks, Politikwandel und den Konsequenzen für das Vertrauen der Bürger in politische Institutionen repräsentativer Demokratien beschäftigt. Bei dem anschließenden Ergebnisaustausch wurden Ideen für gemeinsame Forschungsaktivitäten erarbeitet.
-
Welche Konsequenzen hatte die Wirtschaftskrise auf die Wahlbeteiligung und die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014? Diese Frage beantworten Daniela Braun (LMU München) und Markus Tausendpfund in ihrem Konferenzbeitrag „Repercussions of the economic crisis on citizen’s voting behavior in the 2014 elections to the European Parliament“ für die Drei-Länder-Tagung in Heidelberg. Die gemeinsame Tagung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW) und der Schweizerischen Vereinigung für Politische Wissenschaft (SVPW) stand unter dem Titel „Regionalismus in einer entgrenzten Welt“ und fand in Heidelberg statt.
-
Wie bewerten Bürger und Politiker die Information und die Beteiligungsmöglichkeiten bei lokalen Planungen? Diese Frage beantworten Sebastian Kuhn und Markus Tausendpfund in einem Beitrag, der jetzt in der Zeitschrift für Parlamentsfragen erschienen ist. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass es erhebliche lokale Unterschiede im Beziehungsmuster zwischen Bürgern und Politikern gibt. Eine über alle Gemeinden existierende Entfremdung lässt sich aber eindeutig nicht feststellen.
-
Welche Rolle spielt die ideologische Kongruenz zwischen Regierung und Bürgern für die Zufriedenheit mit der Demokratie? Diese Frage beantworten Christian Stecker (Universität Mannheim) und Markus Tausendpfund (FernUniversität in Hagen) in einem Beitrag, der jetzt im European Journal of Political Research erschienen ist. Je stärker die Abweichung von Bürgern und Politikern auf wichtigen ideologischen Positionen (z.B. Links-Rechts-Skala, Europäische Integration), desto geringer die Zufriedenheit der Bürger mit der Demokratie.
-
Der Kreisverband Bodenseekreis der überparteilichen Europa-Union Deutschland hat die Dissertation von Dr. Markus Tausendpfund ausgezeichnet. Der Sozialwissenschaftler untersuchte in seiner Promotion „Gemeinden als Rettungsanker der EU?“ den Einfluss individueller und lokaler Faktoren auf die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger zur Staatengemeinschaft. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Festakts im Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee statt. Festredner war Prof. Dr. Dieter Hundt, ehemaliger Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Der 2006 gegründete Kreisverband prämiert alle zwei Jahre wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Verhältnis von Europa und Kommunen auseinandersetzen. Gemeinden gelten gemeinhin zwar als „Keimzelle für das Zusammenleben in Europa“ und als „Fundament der Staatengemeinschaft“, aber für diese Behauptung fand sich bisher keine empirische Überprüfung. Die Studie von Dr. Tausendpfund schließt diese Forschungslücke. -
Eine Antwort auf diese Frage geben Dr. Toni Ihme und Dr. Markus Tausendpfund bei der Jahrestagung des Arbeitskreises Wahlen und politische Einstellungen der DVPW, die am 2./3. Juni 2016 an der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau) stattfindet. Bei ihrem Vortrag präsentieren sie Ergebnisse von zwei Experimenten, die den gender gap im politischen Wissen auf einen situationalen Leistungsdruck zurückführt, der als Stereotype Threat bezeichnet wird. Stereotype Threat entsteht, wenn sich eine Person in einer Situation befindet, in der negative (stereotype) Erwartungen auf ihr Verhalten anwendbar sind. Daraus resultiert ein situativer Druck, der die Leistungsfähigkeit der bedrohten Personen beeinträchtigt.
-
In unterschiedlichen Facetten kommen bereits Grundschüler mit Europa und der Europäischen Union in Berührung. Das frühe Kennenlernen dieses „fernen“ politischen Systems bildet eine wichtige Grundlage, um den Erwerb fundierter Kenntnisse über die Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Was wissen Kinder aber überhaupt von Europa? Verfügen bereits Grundschüler über basale Kenntnisse zur Staatengemeinschaft? Wenn ja, existieren Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund oder in Abhängigkeit der sozialen Herkunft? Diese Fragen beantworteten Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Markus Tausendpfund bei der Tagung „Europabildung in der Grundschule“ an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. In ihrem Vortrag „Was wissen Kinder von Europa?“ konnten sie einen Anstieg des Europa-Wissens von der ersten bis zur vierten Klasse feststellen. Allerdings zeigen sich bereits bei Grundschülern bekannte Gruppenunterschiede. So haben Jungen und Kinder ohne Migrationshintergrund tendenziell ein höheres Europa-Wissen als Mädchen und Kinder mit Migrationshintergrund.
-
Welche Konsequenzen hat die Wirtschaftskrise für die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit der Regierung und der Zufriedenheit mit der Demokratie? Diese Frage beantwortet der Beitrag von Daniela Braun und Markus Tausendpfund, der jetzt im Band „Wirtschaft, Krise und Wahlverhalten“ (Hrsg. Heiko Giebler und Aiko Wagner) in der Reihe „Studien zur Wahl und Einstellungsforschung“ bei Nomos erschienen ist. Der Beitrag ist in der Nomos E-Library verfügbar.
-
Das Buch bietet eine Einführung in die quantitative Datenanalyse mit dem Statistikprogramm SPSS. Es werden Kenntnisse vermittelt, um einfache Analysen selbstständig durchführen zu können. Dazu gehören der Download von Sekundärdatensätzen, die sachgemäße Kodierung von Variablen (Datenaufbereitung), die uni- und bivariate Datenanalyse sowie multivariate Analyseverfahren. Für eine möglichst praxisnahe Darstellung werden die einzelnen Analysen auf Basis der ALLBUS-Daten 2014 illustriert. Dabei werden die zentralen Befehle (Syntax) vorgestellt, die für die Datenanalyse mit SPSS erforderlich sind.
Das Buch steht auf der Plattform von Springer VS zur Verfügung.
-
Für die Wahrnehmung von Politik und die Beteiligung am politischen Leben einer Gesellschaft ist politisches Wissen notwendig. Der Band „Politisches Wissen. Relevanz, Messung und Befunde“ bündelt aktuelle Studien zur Bedeutung, zur Messung sowie zu den Bestimmungsfaktoren und Konsequenzen des politischen Wissens. Die Beiträge geben erste Antworten auf drängende Fragen und weisen auf Lücken in der Forschung zum politischen Wissen in Deutschland hin.
-
Männer verfügen über ein größeres politisches Wissen als Frauen. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied gehört zu den am besten gesicherten Erkenntnissen der empirischen Politikwissenschaft. Als Erklärung für das gender gap im politischen Wissen lassen sich mit dem sozialisationstheoretischen, dem strukturellen und dem biologischen Ansatz drei traditionelle Erklärungsansätze unterscheiden. In diesem Beitrag testen wir einen weiteren Erklärungsansatz, der situative Faktoren der Testsituation als erklärende Größe betont und als Stereotype Threat bezeichnet wird.
-
Beim Bezahlen beim Bäcker, beim Urlaub mit den Eltern in Frankreich oder auch bei den Kindernachrichten von ARD und ZDF: in unterschiedlichen Facetten kommen bereits Grundschüler mit Europa und der Europäischen Union in Berührung. Das frühe Kennenlernen dieses „fernen“ politischen Systems bildet eine wichtige Grundlage, um den Erwerb fundierter Kenntnisse über die Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Was wissen Kinder aber überhaupt von Europa? Verfügen bereits Grundschüler über basale Kenntnisse zur Staatengemeinschaft? Wenn ja, existieren Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund oder in Abhängigkeit der sozialen Herkunft? Diese Fragen beantwortet der Beitrag von Simone Abendschön und Markus Tausendpfund, der jetzt im Band „Europabildung in der Grundschule“ erschienen ist.
Abendschön, Simone, und Markus Tausendpfund. 2018. Was wissen Kinder von Europa? In Europabildung in der Grundschule, Hrsg. Helmar Schöne und Klaus Detterbeck, 71-86. Schwalbach: Wochenschau Verlag.
-
Dr. Markus Tausendpfund (Arbeitsstelle Quantitative Methoden) nimmt vom 25. bis 28. September am 27. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Thema „Grenzen der Demokratie / Frontiers of Democracy“ teil.
Gemeinsam mit Bettina Westle (Universität Marburg) verantwortet der Sozialwissenschaftler das Panel „Politisches Faktenwissen in ,postfaktischen' Zeiten", das sich mit den Konsequenzen politischen Wissens vor dem Hintergrund zunehmender Verbreitung von Fake News beschäftigt. Im Panel „Rekrutierung und Karriereverläufe zwischen Kommunen, Land und Bund“ präsentiert Tausendpfund das Paper „Zufriedenheit mit der Demokratie aus Sicht von Bürgern und Kommunalpolitikern“.
-
Städtepartnerschaften gelten als „größte Friedensbewegung der Welt“ und leisten „einen wichtigen Beitrag zur europäischen Verständigung und Einigung“. Die Europäische Kommission bewertet städtepartnerschaftliche Beziehungen als wichtiges Instrument zur Entwicklung einer aktiven europäischen Bürgerschaft und eines gemeinsamen Identitätsgefühls. Sie vermitteln die Vorzüge der Europäischen Integration auf lokaler Ebene, binden die Bürger ein und fördern aktive Beteiligung. Die angenommenen positiven Effekte von Städtepartnerschaften werden allerdings nur selten empirisch untersucht. Diese Forschungslücke schließt der Beitrag von Lisa Schäfer und Markus Tausendpfund, der jetzt in der Fachzeitschrift „Local Government Studies“ erschienen ist.
-
Auf Grundlage der Daten des Politbarometers untersucht Markus Tausendpfund erstens die Entwicklung der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland von 1977 bis 2016 und analysiert zweitens wichtige (individuelle) Bestimmungsfaktoren der Demokratiezufriedenheit. Dabei deuten die Befunde entgegen der Krisendiagnosen um „Politikverdrossenheit“ und „Vertrauensverlust“ eindeutig eher auf eine zufriedene als auf eine zerrüttete Beziehung der Bürgerinnen und Bürger mit der Demokratie hin.
-
Das Lehrbuch „Quantitative Methoden in der Politikwissenschaft“ bietet eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Forschungslogik und den quantitativen Forschungsprozess. Die einzelnen Phasen des Forschungsprozesses – Forschungsthema und Entwicklung einer Forschungsfrage, Konzeptspezifikation, Hypothesenbildung, Operationalisierung, Forschungsdesign, Auswahlverfahren und Datenerhebung – werden anhand politikwissenschaftlicher Beispiele dargestellt und erläutert. Zudem werden wichtige sozialwissenschaftliche Datensätze vorgestellt und die Bedeutung der Sekundäranalyse herausgearbeitet. Das Buch bietet damit zentrale Informationen, die für ein Verständnis der quantitativen Sozialforschung und die Auseinandersetzung mit empirischen Studien erforderlich sind.
-
Im Beitrag „Europawahlen 2014. Die Wahl euroskeptischer Parteien im Schatten der Wirtschaftskrise“ untersuchen Daniela Braun und Markus Tausendpfund den Einfluss der Wirtschaftskrise auf die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014. Der Aufsatz ist jetzt im Band „Parteien und die Politisierung der Europäischen Union“ (Hrsg. Lisa H. Anders, Henrik Scheller und Thomas Tuntschew) bei Springer VS erschienen.
-
Im Beitrag „Gender Differences in Political Knowledge: Bringing Situation Back In“ testen Toni Ihme und Markus Tausendpfund einen alternativen Ansatz zur Erklärung geschlechtsspezifischer Unterscheide im politischen Wissen. Auf Basis einer Online-Befragung (N = 603) und eines Online-Experiments (N = 377) mit Studierenden der FernUniversität in Hagen können die Autoren erstens die Existenz eines Stereotyps belegen, welches Frauen ein geringeres politisches Wissen zuschreibt als Männern, und zweitens den Einfluss des Stereotyps auf die Leistungsfähigkeit bei einem politischen Wissenstest nachweisen.
-
Im Rahmen des Symposiums „Wählerverhalten und Parteiensystem im Wandel – 40 Jahre Politbarometer“ am 23. November an der Universität Mannheim wird Dr. Markus Tausendpfund, Arbeitsstelle „Quantitative Methoden“ an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften, ein Vortrag zur „Zufriedenheit mit der Demokratie im Wandel der Zeit“ halten. Auf Basis der Daten des Politbarometers wird die Entwicklung der Demokratiezufriedenheit von 1977 bis 2016 analysiert.
-
Der Lebensraum der Bürgerinnen und Bürger wird von der Kommunalpolitik maßgeblich mitgestaltet. Unser Wissen über die lokalen Entscheidungsträger vor Ort ist allerdings begrenzt. Dies gilt besonders für Unterschiede in den Einstellungen, die sich aus den jeweiligen lokalen Kontexten ergeben. Der Band „Politische Einstellungen von Kommunalpolitikern im Vergleich“, herausgegeben von Markus Tausendpfund und Angelika Vetter, schließt diese Forschungslücke und bietet Einblicke in die Rahmenbedingungen, Arbeitsweisen und Inhalte lokaler Politik aus Sicht von Kommunalpolitikern. Auf Basis einer Befragung von 720 lokalen Repräsentanten in 28 Gemeinden in Hessen wird erstens die lokale Variation ihrer Wahrnehmungen und Einstellungen untersucht und zweitens analysiert, welche Bedeutung lokale Rahmenbedingungen für diese Orientierungen haben.
In 15 Kapiteln auf über 500 Seiten beschäftigen sich die Autorinnen und Autoren unter anderem mit dem Zeitaufwand für das kommunalpolitische Ehrenamt, den Machtstrukturen der lokalen Politik, dem Zusammenspiel von Politik und Verwaltung sowie der Repräsentation von Frauen in der lokalen Politik. Außerdem wird die Haltung zur Bürgerbeteiligung, zur Europäischen Union sowie zur aktuellen Reformen lokaler Politik in den Blick genommen. Schließlich werden auch Fragen der politischen Ideologie, politische Rollenbilder und der Wahrnehmung lokaler Handlungsspielräume im Mehrebenensystem betrachtet.
-
Auf Grundlage eines Drei-Wellen-Designs mit 431 Kindern untersuchen Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Markus Tausendpfund das Niveau und die Entwicklung des politischen Wissens in der Grundschule. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass das politische Wissensniveau bereits bei jungen Kindern nicht gleich verteilt ist. Mädchen, Kinder aus türkischen Familien sowie Kinder, die in einem sozialschwächeren Umfeld leben, haben ein geringes Wissen als Jungen, Kinder ohne Migrationshintergrund sowie Kinder aus Gebieten mit einem höheren sozioökonomischen Umfeld. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im American Behavioral Scientist veröffentlicht.
-
Markus Tausendpfund beteiligte sich am Workshop „Einflüsse auf die politische Vertrauensbildung“, den die Daimler und Benz Stiftung in Ladenburg ausrichtete. In den Ladenburger Diskursen diskutieren Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen und Experten aus der Praxis, ob sich ein vorgeschlagenes Forschungsthema für eine weitere Förderung eignet. Der Sozialwissenschaftler kommentierte den Beitrag von Marc Debus (Universität Mannheim), der sich mit den Konsequenzen exogener Schocks, Politikwandel und den Konsequenzen für das Vertrauen der Bürger in politische Institutionen repräsentativer Demokratien beschäftigt. Bei dem anschließenden Ergebnisaustausch wurden Ideen für gemeinsame Forschungsaktivitäten erarbeitet.
-
Welche Konsequenzen hatte die Wirtschaftskrise auf die Wahlbeteiligung und die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014? Diese Frage beantworten Daniela Braun (LMU München) und Markus Tausendpfund in ihrem Konferenzbeitrag „Repercussions of the economic crisis on citizen’s voting behavior in the 2014 elections to the European Parliament“ für die Drei-Länder-Tagung in Heidelberg. Die gemeinsame Tagung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW) und der Schweizerischen Vereinigung für Politische Wissenschaft (SVPW) stand unter dem Titel „Regionalismus in einer entgrenzten Welt“ und fand in Heidelberg statt.
-
Wie bewerten Bürger und Politiker die Information und die Beteiligungsmöglichkeiten bei lokalen Planungen? Diese Frage beantworten Sebastian Kuhn und Markus Tausendpfund in einem Beitrag, der jetzt in der Zeitschrift für Parlamentsfragen erschienen ist. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass es erhebliche lokale Unterschiede im Beziehungsmuster zwischen Bürgern und Politikern gibt. Eine über alle Gemeinden existierende Entfremdung lässt sich aber eindeutig nicht feststellen.
-
Welche Rolle spielt die ideologische Kongruenz zwischen Regierung und Bürgern für die Zufriedenheit mit der Demokratie? Diese Frage beantworten Christian Stecker (Universität Mannheim) und Markus Tausendpfund (FernUniversität in Hagen) in einem Beitrag, der jetzt im European Journal of Political Research erschienen ist. Je stärker die Abweichung von Bürgern und Politikern auf wichtigen ideologischen Positionen (z.B. Links-Rechts-Skala, Europäische Integration), desto geringer die Zufriedenheit der Bürger mit der Demokratie.
-
Der Kreisverband Bodenseekreis der überparteilichen Europa-Union Deutschland hat die Dissertation von Dr. Markus Tausendpfund ausgezeichnet. Der Sozialwissenschaftler untersuchte in seiner Promotion „Gemeinden als Rettungsanker der EU?“ den Einfluss individueller und lokaler Faktoren auf die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger zur Staatengemeinschaft. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Festakts im Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee statt. Festredner war Prof. Dr. Dieter Hundt, ehemaliger Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Der 2006 gegründete Kreisverband prämiert alle zwei Jahre wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Verhältnis von Europa und Kommunen auseinandersetzen. Gemeinden gelten gemeinhin zwar als „Keimzelle für das Zusammenleben in Europa“ und als „Fundament der Staatengemeinschaft“, aber für diese Behauptung fand sich bisher keine empirische Überprüfung. Die Studie von Dr. Tausendpfund schließt diese Forschungslücke. -
Eine Antwort auf diese Frage geben Dr. Toni Ihme und Dr. Markus Tausendpfund bei der Jahrestagung des Arbeitskreises Wahlen und politische Einstellungen der DVPW, die am 2./3. Juni 2016 an der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau) stattfindet. Bei ihrem Vortrag präsentieren sie Ergebnisse von zwei Experimenten, die den gender gap im politischen Wissen auf einen situationalen Leistungsdruck zurückführt, der als Stereotype Threat bezeichnet wird. Stereotype Threat entsteht, wenn sich eine Person in einer Situation befindet, in der negative (stereotype) Erwartungen auf ihr Verhalten anwendbar sind. Daraus resultiert ein situativer Druck, der die Leistungsfähigkeit der bedrohten Personen beeinträchtigt.
-
In unterschiedlichen Facetten kommen bereits Grundschüler mit Europa und der Europäischen Union in Berührung. Das frühe Kennenlernen dieses „fernen“ politischen Systems bildet eine wichtige Grundlage, um den Erwerb fundierter Kenntnisse über die Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Was wissen Kinder aber überhaupt von Europa? Verfügen bereits Grundschüler über basale Kenntnisse zur Staatengemeinschaft? Wenn ja, existieren Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, zwischen Kinder mit und ohne Migrationshintergrund oder in Abhängigkeit der sozialen Herkunft? Diese Fragen beantworteten Simone Abendschön (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Markus Tausendpfund bei der Tagung „Europabildung in der Grundschule“ an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. In ihrem Vortrag „Was wissen Kinder von Europa?“ konnten sie einen Anstieg des Europa-Wissens von der ersten bis zur vierten Klasse feststellen. Allerdings zeigen sich bereits bei Grundschülern bekannte Gruppenunterschiede. So haben Jungen und Kinder ohne Migrationshintergrund tendenziell ein höheres Europa-Wissen als Mädchen und Kinder mit Migrationshintergrund.
-
Welche Konsequenzen hat die Wirtschaftskrise für die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit der Regierung und der Zufriedenheit mit der Demokratie? Diese Frage beantwortet der Beitrag von Daniela Braun und Markus Tausendpfund, der jetzt im Band „Wirtschaft, Krise und Wahlverhalten“ (Hrsg. Heiko Giebler und Aiko Wagner) in der Reihe „Studien zur Wahl und Einstellungsforschung“ bei Nomos erschienen ist. Der Beitrag ist in der Nomos E-Library verfügbar.