Kolloquium

Wie lebte man in Westdeutschland – von der direkten Nachkriegszeit bis zum Beginn der Inklusion in den Jahren der Wiedervereinigung um 1990 – in Haushalten mit behinderten Kindern? Der Vortrag gibt Einblick in ein abgeschlossenes Dissertationsprojekt, das sich aus alltagshistorischer Perspektive dem Leben westdeutscher Familien mit behinderten Kindern widmet. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich innerfamiliäre Aufgaben- und Rollenverteilungen in Hinblick auf die Pflege und Versorgung behinderter Kinder gestalteten und wandelten. Im Rahmen des Vortrags wird unter anderem aufgezeigt, wie veränderte Familienkonzeptionen und Geschlechterbilder sowie der Wandel der Sozial-, Familien- und Rehabilitationspolitik und der gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen in die betroffenen Familien hineinwirkten.