Kolloquium
- Thema:
- Erinnerungslandschaften. La Sala dei Sette Colli in der Villa Giulia, Rom
- Referent/-in:
- Isabella Augart
- Adresse:
- FernUniversität Hagen Neubau KSW, Universitätsstraße 33 Gebäudeteil B, Raum B 0.025
- Termin:
- 06.09.2016, 18:15 Uhr
Die Villa Giulia wurde in Rom zwischen 1551-53 als päpstliche Residenz für Julius III (Giovanni Maria Ciocchi del Monte) von Vignola, Vasari und Ammanati errichtet. Im Zentrum des Vortrages steht das komplexe Ausstattungsprogramm der Sala dei Sette Colli, welche von Taddeo Zuccari, Prospero Fontana und Michiel Gast mit allegorischen Figuren, päpstlichen Wappen sowie acht Landschaftsdarstellungen freskiert wurde:
Diese umfassen eine Ansicht der Villa Giulia und der Aqua Vergine sowie die Sieben Hügel Roms (Sette Colli). In den Sette Colli, diesem vielbemühten Topos zu den Anhöhen innerhalb der Stadtmauern, steht der geographischen Permanenz der Bergformationen zugleich ein Moment der Veränderung gegenüber. Naturalistische Landschaftsveduten, Antikenzeugnisse und Personen interagieren in den gemalten „Erinnerungslandschaften“ (Assmann, Halbwachs). Dies macht deutlich, dass Topographie als beschreibbarer und dadurch auch umschreibbarer Raum zu verstehen ist. In zahlreichen zeitgenössischen Gedichten und Texten wurde etwa die Aspiration von Papst Julius III „del Monte“ reflektiert, sich selbst in die Stadtlandschaft einzuschreiben. In der Auseinandersetzung mit dem Programm der Sala dei Sette Colli werden die Einschreibung des Menschen in die Landschaft durch deren Kategorisierung, Gestaltung und Deutung und an Materialität rückgebundene Memorialisierungspraktiken beleuchtet.