Kolloquium

Thema:
Ein Audiowalk für die Bundeswehr in Litauen. Die jüdische Geschichte der Stadt Jonava in acht Hörstationen
Referent/-in:
Anika Olbrisch, Greifswald/Wien / Felix Ackermann, Hagen
Adresse:
FernUniversität, Universitätsstraße 33, Gebäude 2, Raum 6
Sofern Sie an einer TN per Zoom interessiert sind, wenden Sie sich bitte an karin.gockel@fernuni-hagen.de
Termin:
01.04.2025, 18:15 Uhr

Anika Olbrisch und Felix Ackermann stellen den unter „www.rukla-jonava.org“ veröffentlichten Audioguide über Jonava als litauisches Schtetl vor. Er bietet den im Ortsteil Rukla stationierten Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr die Möglichkeit, sich vor Ort mit der Geschichte des Holocaust by Bullets vertraut zu machen und kritisch auseinandersetzen. Die acht Hörstationen des Audioguides sind für Interessierte auch von Zuhause aus nachzuhören. Anika Olbrich stellt im Audioguide gemeinsam mit Tomek Rydel und Benjamin Brown Stationen jüdischen Lebens in Jonava vor, um die Geschichte dieses exemplarischen litauischen Schtetls näher zu bringen, das im Zuge des deutschen Angriffs auf die Sowjetuion weitgehend zerstört wurde. Um die Komplexität der lokalen Geschichte aufzufächern, beleuchtet der Audioguide die jüdische Vergangenheit und die Mikrogeschichte des Holocausts, der diese beendete. Darüber hinaus macht er deutlich, warum die Gründung der Republik Litauen 1918 ein wichtiger Meilenstein war.

Der Audioguide wurde mithilfe von Feedback deutscher Soldaten und Soldatinnen entwickelt, die im heutigen Jonava im Rahmen der Enhanced Forward Presence der NATO als Angehörige der Bundeswehr stationiert sind. Ziel ist, dass neben der Gegenwart Litauens auch der historischen Kontext des Ortes nachvollziehbar wird. Der Audioguide kann sowohl vor Ort in Jonava als auch online auf der Website rukla-jonava.org genutzt werden. Die Entstehung wurde vom Lehrgebiet Public History und von der Studienstiftung des Deutschen Volkes unterstützt.

Anika Olbrisch ist Masterstudentin an der Universität Greifswald und am Programm für Jüdische Studien an der Central European University in Wien angebunden. Sie hat einen Bachelor in Geschichte und Ostslawistik der Universität Leipzig und im Ausland in Vilnius und St. Petersburg studiert.

Felix Ackermann ist seit 2022 Professor für Public History an der FernUniversität in Hagen. Er lehrte von 2011 bis 2016 an der European Humanities University in Vilnius und forschte von 2016 bis 2022 am Deutschen Historischen Institut Warschau.

Karin Gockel | 10.03.2025