Seminar "Performancemessung von Investmentfonds"
Seminarleiter: Prof. Dr. Rainer Baule
Semester: SS 2016
Ort: Katholische Akademie Schwerte
Die Übernachtung in der Akademie ist möglich und wird empfohlen. Näheres erfahren Sie nach der Zulassung.
Inhalt:
Manager von Investmentfonds (genauso wie Vermögensverwalter und allgemein Portfoliomanager) werden regelmäßig an ihrem Anlageerfolg gemessen. Ein einfacher Renditevergleich ist dabei wenig zielführend, da etwa ein Geldmarktfonds hinsichtlich der erzielten Rendite kaum mit einem Aktienfonds vergleichbar ist. Grundsätzlich ist die erzielte Rendite daher immer relativ zum eingegangenen Risiko zu sehen. Eine Performancemessung von Investmentfonds erfolgt daher unter Verwendung geeigneter Benchmarks mithilfe statistischer Auswertungsmethoden. Neben der Performancemessung im engeren Sinne gehören zu diesem Themenfeld weitere Analyseaufgaben wie etwa die Güte der Nachbildung eines Index bei passiven Fonds, die Performance Attribution oder die Untersuchung von Investmentstilen.
In dem Seminar sollen ausgewählte Aspekte der Performancemessung untersucht werden. Bestandteil jeder Seminararbeit ist dabei eine eigene empirische Untersuchung. Das heißt, jede Seminargruppe ist angehalten, reale Daten, insbesondere Zeitreihen von Fonds, auszuwerten. Voraussetzung hierfür sind grundlegende statistische Kenntnisse, wie sie etwa in den A-Modulen „Statistische Methodenlehre“ bzw. „Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“ vermittelt werden. Ferner sollte man in der Lage sein, mithilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms wie Microsoft Excel Daten aufzubereiten und auszuwerten. Eine Einführung in das empirische Arbeiten wird parallel zur Vorbesprechung im Rahmen eines zweitägigen Intensivkurses gegeben.
Die Bearbeitung der empirischen Untersuchung kann gemeinsam in einer Zweiergruppe erfolgen. Die Untersuchung ist Kernbestandteil der Seminararbeit. Jeder Teilnehmer muss eine individuelle Arbeit anfertigen.
Beispielhafte Fragestellungen könnten sein:
- Renditemessung relativ zu systematischem und unsystematischem Risiko (Sharpe Ratio und Treynor Ratio)
- Outperformance von Benchmarks (Jensen-Alpha und Appraisal Ratio)
- Größen- und Unternehmenstypeffekte (Fama-French-Modell)
- Momentum-Effekte (Carhart-Modell)
- Performance-Attribution: Selektivität und Timing
- Nachbildung von Benchmarks für passive Fonds (Tracking Error)
- Performancemessung für Fonds im Fixed-Income-Bereich
- Analyse von Investmentstilen
Literatur:
Einen ersten groben Überblick findet man in Lehrbüchern zum Portfolio- und Investmentmanagement, etwa in:
Steiner, M.; Bruns, C.; Stöckl, S.: Wertpapiermanagement, 10. Auflage, Schäffer-Poeschel 2012 (Kap. 9);
Bodie, Z.; Kane, A.; Marcus, A. J.: Investments. 10th edition, McGraw-Hill 2014 (Kap. 24).
Weitere Literatur wird im Rahmen der Vorbesprechung bekanntgegeben.
Geforderte Leistungen:
- Teilnahme an der Vorbesprechung,
- Durchführung einer empirischen Untersuchung,
- Vorlage und Besprechung eines Gliederungskonzepts,
- Anfertigung einer Seminararbeit,
- Präsentation der Seminararbeit,
- Halten eines Koreferats,
- Teilnahme an der Diskussion zu allen Seminarthemen.
Voraussetzungen:
Das Seminar ist geeignet für Bachelor-, Master- und Diplomstudenten der Studiengänge Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsinformatik und Volkswirtschaft sowie für Studenten im Zusatzstudiengang und im Nebenfach.
Neben Lehrinhalten des Lehrstuhls werden insbesondere Mathematik- und Statistikkenntnisse im Umfang des A-Moduls 31101 vorausgesetzt. Ferner sollte der Umgang mit einem Tabellenkalkulationsprogramm beherrscht werden.
Zeitplan:
15./16.02.2016 | Erste Präsenzphase in Hagen
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23.05.2016 | Abgabe Seminararbeit |
20.–21.06.2016 | Zweite Präsenzphase in Schwerte |