Statement von Andreas Hofmann

New Learning würde ich als zeitgemäßes Lehren und Lernen bezeichnen, was sich gar nicht ausschließlich auf die Thematik der Digitalität bezieht, aber dadurch natürlich einen Katalysator erfährt. Die Veränderung der Wissensaufnahme, die Vielzahl an Quellen, Wissenszugängen und kulturellen Veränderungen allgemein haben dazu geführt, dass Schule des 20. Jahrhunderts antiquiert wirkt und in vielerlei Hinsicht auch die Schülerinnen und Schüler nicht mehr auffängt in ihrer Lebenswelt. Die Digitalisierung hat ein riesiges Vakuum entstehen lassen, das kaum überbrückbar scheint. Schnelllebigkeit der jugendlichen Lebenswelt vs. Tanker Schule, die Kultur des Teilens vs. veraltete Hierarchiestrukturen, Tafel vs. Tablet.

Deutschlands Schulen stehen vor Problemen nicht nur infrastruktureller Natur, sondern vornehmlich auch vor der Herausforderung, dass viele Jahre lang auf allen Ebenen versäumt wurde, zu handeln. Dabei bringt es nichts, den schwarzen Peter von links nach rechts zu schieben, sondern es muss jetzt und hier auf allen Ebenen (von der Politik zum Individuum) darangesetzt werden, das Konzept Schule neu zu definieren. Dabei darf gerne herauskommen, dass Vieles gut war / ist. Es muss aber definitiv dabei herauskommen, dass die gesellschaftlichen Veränderungen so maßgeblich sind, dass der digitale Wandel derart revolutionär alles um uns herum verändert hat, sodass wir Lehren und Lernen ebenfalls verändern müssen. Die gesellschaftlichen Werte, marktwirtschaftlichen Ansprüche und kulturellen Bedürfnisse müssen angepasst werden, nein, die Schule muss sich diesen anpassen. Dafür braucht es nicht nur neue Beamer, sondern es braucht...

• ein verändertes Verständnis in der Politik und Gesellschaft,
• eine Priorisierung auf politischer Ebene,
• Mut zum Wandel,
• Vernetzung,
• Zeit und Neugierde.

Es geht hier nicht mehr um Adaption, es geht um eine Revolution.