Projekt
KOMMVZ-INNO: Medizinische Versorgungszentren in kommunaler Trägerschaft – Etablierungsbedingungen und Innovationspotenziale
- Projektleitung:
-
Dr. Renate Reiter
Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger (Universität Bielefeld)
Prof. Dr. Kerstin Hämel (Universität Wien) - Mitarbeitende:
-
Phillip Florian Schmidt, MSc (Universität Bielefeld)
Mascha Ertel, MA (Universität Wien) - Status:
- laufend
- Laufzeit:
- 03/2025 - 02/2028
- fördernde Einrichtungen:
- Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland
- Projektbeteiligte:
-
FernUniversität in Hagen (Konsortialpartner)
Universität Bielefeld (Konsortialführung)
Universität Wien (Konsortialpartner)
Projektseite [externer Link]

Kurzbeschreibung
Seit 2015 können auch Kommunen Träger Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) in Deutschland sein. Bisher haben aber nur wenige von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Die Nähe zur Kommunalverwaltung eröffnet Möglichkeiten, die unmittelbar medizinischen Versorgungsaufgaben gemäß Gesetzlicher Krankenversicherung mit kommunal getragenen sozialen Hilfen wie der Kinder- und Jugendhilfe, der Altenhilfe, der Sozialberatung und der sozialen Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verknüpfen. Langfristige Innovationspotenziale erwarten wir in der Gestaltung von Schnittstellen der Gesundheitsversorgung im engeren Sinn mit der Gesundheitsförderung und Prävention, der Langzeitpflege und der Rehabilitation im Kontext kommunalen Engagements in diesen Bereichen.
Ziele der Studie sind es, die Etablierungsbedingungen und Verstetigungsperspektiven sowie die Innovationspotentiale von kommunalen MVZ zu analysieren. Auf dieser Basis sollen Erkenntnisse für die Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenversicherung und deren Kooperation mit den Kommunen generiert und Handlungsempfehlungen für die Etablierung und Weiterentwicklung kommunaler MVZ abgeleitet werden.
Leitfragen des Projekts:
- Welche Bedingungen fördern oder hemmen die Etablierung und nachhaltige Entwicklung kommunaler MVZ?
- Welche Innovationspotenziale bieten kommunale MVZ sowohl als Modell für eine multiprofessionelle, integrierte ambulante Versorgung als auch für die Vernetzung mit anderen Akteuren auf kommunaler Ebene?
Methodisches Vorgehen
Das Mixed-Methods-Design mit qualitativem Schwerpunkt kombiniert mehrere aufeinander abgestimmte empirische Teilstudien:
- Eine Policy-Analyse mittels Dokumentenauswertung sowie Experteninterviews mit relevanten Akteuren der überregionalen Gesundheitspolitik.
- Eine Online-Vollerhebung zur Analyse organisatorischer Merkmale, struktureller Rahmenbedingungen sowie Entwicklungstrends und Perspektiven bestehender kommunaler MVZ.
- Vertiefende Fallstudien zu ausgewählten kommunalen MVZ, die Experteninterviews, Begehungen und Dokumentenanalysen umfassen.
- Fokusgruppen mit Ärzt:innen und weiteren Gesundheitsfachberufen die in kommunalen MVZ tätig sind sowie relevanten Institutionen zur Diskussion und Validierung der gewonnenen Erkenntnisse.