Dr. Klaus Honrath
Lebenslauf
geboren 1954 | |
1972 - 1977 | Studium der Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Abschluss: Diplom Volkswirt |
1978 - 1994 | Tätigkeiten in der Privatwirtschaft im Bereich Organisation und Logistik |
1995 - 1996 | verschiedene Auslandsaufenthalte |
1996 - 2000 | Gasthörer an der Friedrich Wilhelms Universität Bonn |
2000 - 2009 | Studium der Philosophie und Geschichte an der Friedrich Wilhelms Universität Bonn |
2009 | Promotion zum Dr. phil. im Fach Philosophie |
Forschungsprojekte
Einführung in die Wirtschaftsphilosophie
Das Projekt soll der Herausgabe eines neuen Studienbriefs dienen, der die Ökonomie als Moment der Entfaltung der Freiheit des Menschen darstellt. Es soll einen geschichtlichen Teil als Geschichte der (Volks)Wirtschaftslehre seit der Antike enthalten, aber auch vor allem einen systematischen Zugang eröffnen in das Denken in wirtschaftlichen Kategorien und seine logischen Voraussetzungen. Hier soll eine philosophische Reflexion auf eine Urbedingung menschlichen (Zusammen)Lebens durchgeführt werden. Einerseits soll die geschichtliche Gewordenheit der Leitvorstellungen des Wirtschaftens als eines Versuchs, die Bedingungen des menschlichen Lebens aus seiner Eingebundenheit zu einem freien Selbstentwurf umzugestalten, darstellt werden, dann aber auch die Notwendigkeit der Entfaltung dieses so orientierten Denkens als eines Momentes der Freiheit aufzeigt werden, wobei zugleich aber auch die Gefahr einer Vereinseitigung und damit der Grenzen dieses Denkens deutlich werden soll.
Die ökonomischen Lehren der Deutschen Romantik
Gegen die oft unreflektierte Dominanz ökonomischer Lehren aus dem angelsächsischen Bereich sollen die theoretischen Bemühungen um einen eigenständigen Zugang zu wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen zu Beginn des 19. Jahrhundert im Deutschen Sprachraum wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Dabei soll deutlich werden, dass die verbreitete Einseitigkeit der herrschenden Lehre den Blick auf mögliche andere Fragestellungen und damit auch Lösungen in bezug auf das Wirtschaften in der heutigen Zeit globaler Krisen verstellt. Der in Vergessenheit geratene Standpunkt der Romantik kann hier für heutige Problemlagen durchaus seine Fruchtbarkeit zeigen.
Vortragsvideos
"Freiheit der Märkte oder Freiheit der Menschen?"
Beitrag zur Vortragsreihe "forum philosophicum"
Die Leitvorstellungen des Wirtschaftens pendeln in den vergangenen Jahrhunderten zwischen einem extremen oder auch nicht so extremen Staatsdirigismus und einem ebenso nuancierten Laissez-faire-Liberalismus. Auf die Merkantilisten folgten Adam Smith und seine Forderung nach freien Märkten. Die Große Depression führte zur Vorherrschaft Keynesianischen Denkens, wo dem Staat eine stärkere regulierende und vor allem aktive Rolle bei der Förderung von Wirtschaftswachstum eingeräumt wird. Dessen Scheitern im Phänomen der Stagflation leitete die Herrschaft des Monetarismus ein, der sich erneut die vollständige Deregulierung auf seine Fahnen schrieb. Der Vortrag versucht, die Gründe dieser Umschläge des Denkens darzulegen und darüber hinaus die Grenzen und Defizite der jeweiligen Denkhorizonte deutlich zu machen.