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Symposion: Lernt Europa aus seinen Krisen?

Termin: 18.11.2022 - 19.11.2022 / 09:45 Uhr

Ort: Gebäude 2 der FernUniversität, Raum 1-3 (EG), Universitätsstr. 33, 58097 Hagen.

Veranstalter: Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften der FernUniversität in Hagen


Es handelt sich um eine Hybridveranstaltung. Sie können in Präsenz oder per Zoom teilnehmen.

Der Zoom‐Link lautet: https://fernuni-hagen.zoom.us/j/65010606301?pwd=RjdUOHY0K3pucTkxQ0ROWGlIL0xJUT09
Webinar‐ID: 650 1060 6301
Kenncode: 66880839

Die Veranstaltung wird öffentlich gestreamt und aufgezeichnet. Es ist beabsichtigt, eine Aufzeichnung im Nachgang zu veröffentlichen. Mit Betreten des virtuellen Raumes erklären Sie sich mit der Aufzeichnung und deren Veröffentlichung einverstanden.

Videostream

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Begrüßung und Einführung durch Prof. Dr. Andreas Haratsch, Direktor des DTIEV

1. Panel: Europa in einer sich wandelnden Weltordnung

2. Panel: Historische Entwicklungszusammenhänge der politischen Ordnung in Europa

Moderation: Prof. Dr. Ewald Grothe

3. Panel: Wie konnte das passieren? - Psychologische Erklärungsansätze europäischer Krisen

Moderation: Prof. Dr. Andrea Edenharter

4. Panel: Kann die Europäische Union aus ihren Krisen lernen?

Moderation: Prof. Dr. Peter Schiffauer

5. Panel: Perspektiven einer Außen- und Sicherheitspolitik in und für Europa

Moderation: Prof. Dr. Peter Brandt

Allgemeiner Überblick und Leitfragen

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Wenn die Frage nach der Lernfähigkeit Europas in solcher Allgemeinheit aufgeworfen wird, so ist dies eine Reaktion auf den Krieg, den die Russische Föderation seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine führt. Vorbereitende Überlegungen für das Symposion hatten sich zunächst auf die Lehren aus dem Brexit, der letzten Großkrise der Europäischen Union, konzentriert. Der Ausbruch des Krieges brachte Fehler und Versäumnisse ganz anderer Dimension zum Bewusstsein. Sie werfen generell die Frage auf: Wie lernfähig sind demokratische Verfassungsordnungen? Dabei geht es nicht mehr um die Europäische Union und ihr Verhältnis zu einem – ohne Zweifel bedeutenden – europäischen Staat. Es geht um Lehren für die konstitutionelle und politische Ordnung in ganz Europa und die Einbettung dieser Ordnung in eine rechtlich geordnete globale Staatenwelt.

Dabei soll weder die Chronologie aufeinander folgender europäischer Krisen nacherzählt noch eine Theorie über Krisen entworfen werden. Denn dazu wurde mehr als genug geschrieben und noch mehr gesagt. Vielmehr sollen Krisensituationen mit einem Blick auf die Gestaltung der Zukunft untersucht werden. Ziel ist es besser zu verstehen, welche tiefer liegenden Ursachen solche Krisen und die von ihnen bewirkten nachteiligen Folgen haben. Damit soll das Symposion sowohl Erkenntnisse über die Lernfähigkeit demokratischer Politik als auch Anregungen dafür liefern, wie problematischen Entwicklungen frühzeitig gegengesteuert werden könnte.

Einleitend werden drei Vorträge die Perspektiven beleuchten, die sich aus der politischen Großwetterlage der Gegenwart für die Entwicklung der Stellung Europas im globalen Kontext ergeben. Diese Vorträge werden die Lernfähigkeit Europas, seine Entwicklungsperspektiven und geopolitische Zusammenhänge behandeln.

Historische Entwicklungszusammenhänge sind Thema eines zweiten Panels. Drei namhafte Historiker werden das Phänomen von Lernprozessen in der Geschichte, das schwierige Verhältnis zwischen Großbritannien und dem Kontinent sowie den Expansionismus Russlands von Iwan III. bis Putin in den Blick nehmen.

Ein drittes Panel thematisiert psychologische Erklärungsansätze europäischer Krisen. Einzelne Vorträge untersuchen die Macht der Angst als Motor europäischer Konflikte, die Rolle von Kirche und Religion in den Konflikten Ost- und Mitteleuropas und entwerfen eine Massenpsychologie des Brexit.

Die Frage, ob und gegebenenfalls was die Europäische Union aus ihren Krisen lernen kann, erörtern die vier Referate eines vierten Panels am Beispiel von Problemkreisen, die in jüngerer Vergangenheit aktuell geworden sind: Unter welchen Bedingungen ist es glaubwürdig, dass wirtschaftliche Integration zur Schaffung einer Friedensordnung beiträgt? Welche Reformen braucht die europäische Währungsunion, damit die Freiheit der Wirtschaftstätigkeit eine Quelle ständig wachsenden Wohlstands bleibt? Kann bei bedeutenden Migrationsbewegungen der Friede in der Gesellschaft erhalten werden? Können Rechtsstaatsdifferenzen und staatlich organisierte Korruption aus dem gemeinsamen europäischen Rechtsraum eliminiert werden?

Die drei Referate des abschließenden fünften Panels sind den Perspektiven einer Außen- und Sicherheitspolitik in und für Europa gewidmet. Wie ist das Vorgehen von NATO und EU gegenüber der Sowjetunion und der Russischen Föderation aus politischer Sicht zu bewerten? Wie gestaltet sich angesichts des Krieges der Russischen Föderation gegen die Ukraine die Rolle von NATO und EU im internationalen Krisenmanagement? Wie stärkt die westliche Welt ihre Verteidigungsfähigkeit als Antwort auf diesen Krieg?


Die Referent*innen der Tagung

1. Panel: Europa in einer sich wandelnden Weltordnung

 

Prof. Dr. Martin Hochhuth, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, Aachen

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Prof. Dr. Martin HochhuthFoto: Rolf Haid

Hochhuth, Martin, geboren 1960 in Eschwege, aufgewachsen in Basel und Gaienhofen am Bodensee, Schauspielschule in Hamburg, Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie, Geschichte und Politik in Hamburg, Konstanz und Freiburg im Breisgau, dort Staatsexamina und Promotion zum Dr. iur. mit der Arbeit: „Kantianischer Partisan / Umriss und Gründe einer Relativitätstheorie des Öffentlichen Rechts, eingefügt in Vorstudien zur Phänomenologischen Staats- und Entscheidungslehre“, die 2000 als „Relativitätstheorie des Öffentlichen Rechts“ bei Nomos (Baden-Baden) erschien. 2005 Habilitation in Freiburg für die Fächer öffentliches Recht sowie Rechts- und Staatsphilosophie mit: „Die Meinungsfreiheit im System des Grundgesetzes“, Tübingen (Mohr) 2007, zweite, unveränderte Auflage 2008; Prozessvertretungen vor dem Bundesverfassungsgericht; Lehrstuhlvertretungen u.a. in Göttingen, Heidelberg und Hagen; heute Professor für Öffentliches Recht an der Hochschule für Polizei und Verwaltung Nordrhein-Westfalen in Aachen, apl. Professor für Öffentliches Recht sowie für Rechts- und Staatsphilosophie an der Universität Freiburg im Breisgau und ständiger Lehrbeauftragter für Rechtsphilosophie und Rechtstheorie an der Universität Kassel. Weitere Veröffentlichungen: „Widerstandspflicht. Carl Schmitt in den Schrecken der Autonomie“. Abgedruckt als: „Carl Schmitt entmythologisieren. Begriffliches und Existentielles im Staatsdenken am Beispiel eines Scheiterns“, abgedruckt in: Martina Wittkopp-Beine, Ingeborg Villinger, Hans A. Pühl und Stadtarchiv der Stadt Plettenberg (Hrsg.), „Carl Schmitt in der Diskussion“, Band 4 der „Beiträge zur Plettenberger Stadtge­schichte“, Plettenberg (Selbstverlag der Stadt) 2006, S 45-57; „Verteidigung der Demokratie gegen ein irregeleitetes Finanzwesen“ in dem Sammelband (M. Hochhuth [Hrsg.]) „Rückzug des Staates und Freiheit des Einzelnen – Die Privatisierung existenzieller Infrastrukturen“, Berlin (Duncker und Humblot) 2012, S. 271-299; „Die Methodenlehre zwischen Staatsrecht und Rechtsphilosophie — und als Verschleierung des Theorie-Praxis-Bruches“. In: Rechtstheorie 2001, S. 227-238 (Titel im Druck leider verkehrt); „Die Bedeutung der neuen Willensfreiheitsdebatte für das Recht“, in: Juristenzeitung 2005, S. 745-753; „Die Rechtsphilosophie als Einführung in die Philosophie überhaupt“. In: Waldemar Schreckenberger (Hg.), „Allgemeine Grundlagen…“, Speyerer Arbeitsheft Nr. 198, Speyer 2009, S. 101-123; „Schwächung der Demokratie durch verrechtlichte Mehrebenen-Systeme. Die Globalisierung als Chance und Gefahr.“ In: Appel u.a., (Hg.), „Öffentliches Recht im offenen Staat“, Fs. Wahl, Berlin 2011, S. 723-740; „Die Aufgaben der Moderne und der Stachel der Postmoderne“. In: Heckmann u.a. (Hg.): „Verfassungsstaatlichkeit im Wandel“ Fs. Würtenberger, Berlin 2013, S. 63-82; „Die legitime Gesellschaft und ihr Staat zwischen Nachgiebigkeit und Härte“, in: „Zeitschrift für Rechtsphilosophie“ 2015, Heft 4, S. 419-437; u.v.a.


Marc Saxer, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin

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Marc SaxerFoto: Marc Saxer

Marc Saxer koordiniert das asienweite Regionalprojekt zu Weltordnung und Geopolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bangkok. Zuvor leitete er das Referat Asien und Pazifik in Berlin und vertrat die Friedrich-Ebert-Stiftung in Indien und in Thailand. Marc Saxer beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Transformationen und der Frage, wie man sie politisch gestalten kann. Seine Analysen sind in mehr als zwanzig Sprachen erschienen, und werden regelmäßig von internationalen Medien aufgegriffen. Sein Buch „Transformativer Realismus. Zur Überwindung der Systemkrise“ ist im April 2021 im Dietz Verlag erschienen. Der Sozialdemokrat ist Mitglied der SPD Grundwertekommission. Marc Saxer ist Diplom-Politologe und Jurist.


Prof. Dr. Andreas Paulus, Richter am Bundesverfassungsgericht a. D., Georg-August-Universität Göttingen

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2. Panel: Historische Entwicklungszusammenhänge der politischen Ordnung in Europa

 

Prof. Dr. Holger Afflerbach, University of Leeds

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Prof. Dr. Holger AfflerbachFoto: Prof. Dr. Holger Afflerbach

Holger Afflerbach ist Professor für moderne europäische Geschichte an der University of Leeds in Großbritannien und lehrte vorher an der Emory University (Atlanta, USA). Er war Senior Fellow am Historischen Kolleg in München und Member am Institute for Advanced Study in Princeton. Zu seinen Büchern gehören eine Biografie von Erich von Falkenhayn, eine Studie über den Dreibund, eine Edition von Quellen aus dem deutschen Hauptquartier im Ersten Weltkrieg, eine Geschichte der Kapitulation von der Steinzeit bis in die Gegenwart und ein Buch über Deutschland im Ersten Weltkrieg.


Prof. Dr. Michael Maurer, Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Prof. Dr. Michael MaurerFoto: Privat

1954-1974: Geboren am 13.11.54 in Tennenbronn/Schwarzwald. Gymnasien in Rastatt und Schramberg. Abitur 1974. Scheffel-Preis für beste Leistungen in Deutsch. Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes. 1974-1981: Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, unterbrochen durch 16 Monate Zivildienst im Sanatorium Hirschhalde bei Bad Dürrheim und ein Studienjahr an der University of London (Queen Mary College). Studentische und Wissenschaftliche Hilfskraft am Deutschen und am Historischen Seminar. 1981 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch und Geschichte. 1981-1986: Arbeit an der Dissertation „Aufklärung und Anglophilie in Deutschland“, zeitweilig als Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in London, dann der Studienstiftung des deutschen Volkes. Daneben Arbeit als Übersetzer (Klett-Verlag, Stuttgart), Redakteur (Bayerischer Schulbuch-Verlag, München) und Hörfunkautor (Südwestfunk, Baden-Baden). 1986 Promotion zum Dr. phil. durch die Geschichtswissenschaftliche Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1986-1993: Hochschulassistent bzw. Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Gesamthochschule Essen. 1991 „Bennigsen-Foerder–Preis zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nordrhein-Westfalen“ (vergeben durch das Ministerium für Wissenschaft und Forschung) für das Habilitationsprojekt „Die Biographie des Bürgers. Lebensformen und Denkweisen in der formativen Phase des deutschen Bürgertums (1680-1815)“. 1993 Habilitation mit dieser Arbeit an der Universität GHS Essen. 1993-1997: Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Göttingen, daneben Privatdozent an der Universität GHS Essen, im Sommersemester 1994 und Wintersemester 1994/95 unterbrochen durch Lehrtätigkeit am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena als „Friedrich-Schiller-Dozent für Geschichte“. Seit 1997: Im WS 1997/98 zunächst Vertreter, ab SS 1998 Inhaber der Professur für Kulturgeschichte (C3) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Aufbau des neuen Studiengangs und Instituts für Volkskunde/Kulturgeschichte. 1999-2001: Projektleiter Edition der Gothein-Korrespondenz (Projekt der Fritz Thyssen Stiftung). 2001-2010: Teilprojektleiter „Zeitkultur: Feste und Feiern“ im DFG-Sonderforschungsbereich 482: „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800“. Mehrfach Lehraufträge an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar (Sommersemester 2002, Sommersemester 2010). Langjähriges Mitglied im DAAD-Auswahlausschuß Großbritannien, Bonn. Vielfältige Tätigkeit für die Studienstiftung des deutschen Volkes als Gutachter, Mitglied in Auswahlausschüssen und Dozent bei Ferienakademien und Doktorandentreffen im Ausland. 2005-2007 Vizepräsident, 2007-2009 Präsident der International Herder Society. Organisator der Vortragsreihe „Herder im Gespräch“ im Goethe-Nationalmuseum Weimar (seit 2012).


Prof. Dr. Stefan Plaggenborg, Ruhr-Universität-Bochum

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Prof. Dr. Stefan PlaggenborgFoto: Privat

Stefan Plaggenborg, Dr. phil., Universitätsprofessor, 2007-2022 Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, davor Lehrstühle in Jena und Marburg; Fellow am Freiburg Institute of Advanced Studies 2009-10 und am Historischen Kolleg München 2015-16. Bücher u. a.: Revolutionskultur. Menschenbilder und kulturelle Praxis in Sowjetrussland zwischen Oktoberrevolution und Stalinismus (1996); Experiment Moderne. Der sowjetische Weg (2007), Ordnung und Gewalt. Kemalismus – Faschismus – Sozialismus (2012), Pravda. Gerechtigkeit, Herrschaft und sakrale Ordnung in Altrussland (2018).


3. Panel: Wie konnte das passieren? - Psychologische und politische Erklärungsansätze europäischer Krisen

 

Prof. Dr. Frank Biess, University of California, San Diego

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Prof. Dr. Frank BiessFoto: Privat

Geboren 1966 in Brackenheim. Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft in Marburg, Tübingen, Washington University, Brown University. Promotion 1999, seit 2000 Professor für deutsche und europäische Geschichte an der University of California-San Diego. Veröffentlichungen vor allem zur Geschichte der Bundesrepublik. Das Buch Republik der Angst. Eine andere Geschichte der Bundesrepublik (Rowohlt 2019) war 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Die englische Version German Angst. Fear and Democracy in the Federal Republic of Germany erhielt den Norris Hundley Award der Pacific Branch der American Historical Association. Derzeitiges Projekt ist eine Globalgeschichte der Weimarer Republik.


Dr. Wilhelm Skogstad, Psychoanalytiker, British Psychoanalytical Society, London

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Dr. Skogstad ist Psychiater und Psychoanalytiker (British Psychoanalytical Society, IPA). Er absolvierte seine medizinische, psychiatrische und psychotherapeutische Ausbildung in München und lebt seit 1993 in London, wo er die Ausbildung zum Psychoanalytiker machte. Er arbeitet in Privatpraxis und ist Lehr- und Kontrollanalytiker am Institute for Psychoanalysis in London.

Er war 20 Jahre lang als Oberarzt und später Chefarzt tätig am Cassel Hospital in Richmond, einer psychoanalytischen Einrichtung zur stationären und ambulanten Behandlung von schweren Persönlichkeitsstörungen. Er ist seit über 10 Jahren regelmäßig in Deutschland zu klinischer Supervision und Vorträgen. Er ist einer der Gründer und Organisatoren des British German Colloquium, einer seit 2006 etwa alle zwei Jahre stattfindenden Tagung von deutschen und britischen Analytikern.

Er hat Artikel in englisch- und deutschsprachigen Fachzeitschriften veröffentlicht, zur stationären psychoanalytischen Behandlung, zu Aspekten psychoanalytischer Theorie und Technik sowie zur psychoanalytischen Institutionsbeobachtung und -dynamik. Zum letzteren Thema hat er auch gemeinsam mit Bob Hinshelwood ein Buch herausgegeben.

Sein Interesse an politischen Themen und dem psychoanalytischen Verständnis politischer Entwicklungen hat seit 2016 zu regelmäßigen Rundbriefen über die Lage in Großbritannien und zu Vorträgen in Deutschland über politisches Engagement aus psychoanalytischer Sicht und über Brexit geführt.


Prof. Dr. Detlef Pollack, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

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Prof. Dr. Detlef PollackFoto: Lena Giovanazzi

Detlef Pollack studierte Theologie in Leipzig. Auf die Promotion an der Universität Leipzig im Jahr 1984 folgte 1994 die Habilitation an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Von 1995 bis 2008 war er Professor für vergleichende Kultursoziologie an der Viadrina in Frankfurt/Oder. Danach wechselte er auf die Professur für Religionssoziologie an der Universität Münster, wo er von 2015 -2018 Sprecher des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ war. Von 2003 bis 2005 bekleidete er den Max-Weber Chair an der New York University. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen: Religionssoziologie, Politische-Kultur-Forschung und Systemtheorie. Unter seinen neueren Veröffentlichungen sind zu nennen: Religion and Modernity: An International Comparison. Oxford: Oxford University Press, 2017 (mit Gergely Rosta; 2022 bei Campus in zweiter Auflage auf Deutsch); Das unzufriedene Volk: Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute. Bielefeld: transcript, 2020.


Elmar Brok, MdEP a. D.

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Elmar BrokFoto: Elmar Brok
Elmar Brok war von 1980 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments, 13 Jahre Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses des Europäischen Parlaments und Verhandler des Europäischen Parlaments für die Verträge Amsterdam, Nizza, Lissabon und den Verfassungsvertrag. Er war Vorsitzender der EVP-Fraktion im EU-Verfassungskonvent.
Er ist stellvertretender Vorsitzender des Weltverbandes der Christlich-Demokratischen und konservativer Parteien (CDI) und Mitglied des Parteivorstandes der EVP. Er studierte Rechtswissenschaften und Politische Wissenschaften u. a. am Centre of European Governmental Studies der Universität Edinburgh. Er absolvierte eine Ausbildung als Rundfunkjournalist und war neben seiner politischen Laufbahn für Rundfunk und Zeitungen tätig. Von 1991 bis 2011 wird er zum Senior Vice-President Media-Development der Bertelsmann AG berufen. Brok war von 2004-2021 im Bundesvorstand der CDU und war 1984 bis 1987 Vorsitzender des Sozialpolitischen Arbeitskreises und 1987 bis 1994 Sozialpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, danach außenpolitischer Sprecher. Von 1989 bis 2019 führte Brok den CDU-Bundesfachausschuss Außen- und Europapolitik als Vorsitzender. 2012-2019 war Brok Vorsitzender des Boards des European Endowment for Democracy der EU und der Mitgliedsstaaten.

Als Co-Vorsitzender des Transatlantic Legislators‘ Dialogue mit dem EU-Kongress und Co-Vorsitz des Transatlantic Policy Networks, setzte er sich außerdem für die Förderung des politischen Diskurses zwischen europäischen und amerikanischen GesetzgeberInnen ein. Brok ist Ehrenpräsident der Europa Union Deutschlands, Vizepräsident des Kuratoriums des Instituts für Europäische Politik und Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
Ebenso ist er Senior Adviser der Munich Security Conference und Senior Fellow des Aspen-Instituts Deutschland.


4. Panel: Kann die Europäische Union aus ihren Krisen lernen?

 

Prof. Dr. Peter Bofinger, Julius-Maximilian-Universität Würzburg

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Prof. Dr. Peter BofingerFoto: Prof. Dr. Peter Bofinger

Peter Bofinger studierte von 1973 bis 1978 an der Universität des Saarlandes. Dort erlangte er auch die Promotion und die Habilitation. Nach dem Studium war er von 1978 bis 1981 als Mitarbeiter im Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung tätig. Von dort wechselte er an die Universität des Saarlandes als wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Von 1985 bis 1990 war er als Volkswirt bei der Deutschen Bundesbank tätig. Es folgten Gastprofessuren an den Universitäten Kaiserslautern und Konstanz und Forschungsaufenthalte beim Internationalen Währungsfonds und der Federal Reserve Bank of St. Louis. Seit 1992 lehrt er an der Universität Würzburg (als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen von 1992 bis September 2020 und seitdem als Seniorprofessor).
In den Jahren 2003 und 2004 war er 1. Vizepräsident der Universität Würzburg. Von März 2004 bis Februar 2019 war er Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er ist damit in der Geschichte des Rates das Mitglied mit der längsten Amtszeit.
Peter Bofinger ist Research Fellow am Center for Economic Policy Research, London und Senior Research Fellow am Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung, Düsseldorf. Er berät die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit zur Wirtschaftspolitik im Irak. Er ist Mitglied im Hochschulrat der Universität Augsburg, im wissenschaftlichen Beirat des Wirtschaftsforums der SPD und im Scientific Council der Foundation for European Progressive Studies.


Prof. Dr. Petra Bendel, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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Prof. Dr. Petra BendelFoto: Nico Tavalai

Prof. Dr. Petra Bendel, Professorin für Politische Wissenschaft, Leiterin des Forschungsbereichs Migration, Flucht und Integration (MFI) am Institut für Politische Wissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Vorsitzende des Sachverständigenrates für Integration und Migration (SVR) gGmbH.


Prof. Dr. András Jakab, Paris Lodron Universität Salzburg

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Prof. Dr. András JakabFoto: Prof. Dr. András Jakab

Jakab András, geb. 1978 in Budapest, ist seit 2017 Universitätsprofessor für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Universität Salzburg. Nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften und Philosophie in Budapest, Heidelberg und Salzburg, sowie der empirischen Sozialwissenschaften in Bamberg und Essex, forschte er am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg (als wissenschaftlicher Mitarbeiter 2003-2004, bzw. als Schumpeter Fellow der Volkswagenstiftung 2011-2016) und am Centro de Estudios Políticos y Constitucionales in Madrid (als investigador contratado M. García-Pelayo 2008-2010). Daneben unterrichtete er als Lecturer in Law in Nottingham und Liverpool (2004-2006, bzw 2006-2008) und als Universitätsprofessor an der Katholischen Universität Pázmány Péter in Budapest (2016-2017). Von 2013 bis 2017 war er als Forschungsprofessor und Direktor des Instituts für Rechtswissenschaften an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften tätig. Insgesamt veröffentlichte er in neun verschiedenen Sprachen mehr als 270 wissenschaftliche Werke. Publikationsauswahl: European Constitutional Language (als Autor, Cambridge University Press 2016); The Enforcement of EU Law and Values (als Mitherausgeber mit Dimitry Kochenov, Oxford University Press 2017); Comparative Constitutional Reasoning (als Mitherausgeber mit Arthur Dyevre und Giulio Itzcovich, Cambridge University Press 2017); Methoden und theoretische Grundfragen des österreichischen Verfassungsrechts. Eine Einführung für Fortgeschrittene (als Herausgeber, Nomos Verlag/Verlag Österreich 2021). Mitherausgeber der Zeitschrift für öffentliches Recht (mit Sebastian Schmid).


5. Panel: Perspektiven einer Außen- und Sicherheitspolitik in und für Europa

 

Dr. Klaus Wittmann, Brigadegeneral a. D., Berlin

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Dr. Klaus WittmannFoto: Dr. Klaus Wittmann

Brigadegeneral a. D. Dr. Klaus Wittmann, geb. 1946 in Lübeck, trat im Oktober 2008 nach 42 Jahren Bundeswehrdienst in den Ruhestand. Seine Laufbahn beinhaltete Truppenkommandos (Bataillons- und Brigadekommandeur), akademische Abschnitte (Geschichts- und Politikstudium mit Promotion zum Dr. phil. und Forschungsaufenthalt am International Institute for Strategic Studies in London), militärpolitische Arbeit im BMVg und im NATO-Hauptquartier sowie höhere Offiziersausbildung national (Direktor Lehre an der Führungsakademie der Bundeswehr) und international (Director Adademic Planning and Policy am NATO Defense College, Rom). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischen, strategischen und NATO-Themen. W. war Mitglied der 10. Synode der EKD und der Kammer für Öffentliche Verantwortung, in der die Friedensdenkschrift des Rates der EKD von 2007 entstand. Er war bis 2021 Senior Fellow des Aspen Institute Deutschland, lehrt Zeitgeschichte an der Universität Potsdam und hat zahlreiche zivilgesellschaftliche und kirchliche Ehrenämter (u. a. im Kuratorium der Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und im Advisory Board des American Jewish Committee in Berlin).


PD Dr. habil. Markus Kaim, Stiftung für Wissenschaft und Politik, Berlin

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Dr. Markus KaimFoto: Dr. Markus Kaim

Dr. Markus Kaim ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Er war von August 2019 bis Juli 2020 Helmut-Schmidt-Fellow beim German Marshall Fund of the United States in Washington. Er hat als Visiting Scholar am Institute of European, Russian, and Eurasian Studies der Carleton University, Ottawa, als DAAD Professor for German and European Studies an der University of Toronto sowie als Vertretungsprofessor für Außenpolitik und Internationale Beziehungen an der Universität Konstanz gelehrt. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität Zürich, an der Hertie School of Governance, Berlin, und der Bucerius Law School, Hamburg.

DTIEV | 17.10.2024