Veranstaltungen
Symposion Constitutional Change
Termin: 15.06.2007 - 16.06.2007 / 14:00 Uhr
Ort: Arcadeon – Haus der Wissenschaft und Weiterbildung Lennestr. 91, 58093 Hagen
Veranstalter: Institut für Europäische Verfassungswissenschaften (IEV)
Förderer: Fritz-Thyssen-Stiftung
Programm
Freitag
14.00 Uhr - Begrüßung
- Prof. Dr. Helmut Hoyer, Rektor der FernUniversität in Hagen
- Prof. Ingrid Josephs, Prodekanin der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
- Prof. Arthur Benz, FernUniversität in Hagen
Panel I
Moderation: Prof. Peter Brandt, FernUniversität in Hagen
14.30 Uhr
Constitutional Change in comparative perspective (Prof. Richard Simeon, Harvard University, USA)
15.30 Uhr
Constitutional Change aus historisch vergleichender Perspektive (Prof. Arthur Schlegelmilch, FernUniversität in Hagen)
16.30 Uhr - Kaffeepause
Panel II
Moderation: Prof. Stefan Huster, Universität Bochum
17.00 Uhr
Constitutional Change aus juristischer Perspektive (Prof. Karl-Peter Sommermann, Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer)
18.00 Uhr
Constitutional Change aus institutionenökonomischer Perspektive (Prof. Reinhard Zintl, Universität Bamberg)
19.30 Uhr - Gemeinsames Abendessen
Samstag
Panel III
Moderation: Junior-Prof. Christian Martin, Universität Hamburg
9.00 Uhr
Reforming the constitution without constitutional reform: identity accommodation and decentralization demands in the current round of reform of the regional statutes in Spain (Dr. César Colino, Universidad Nacional de Educación a Distancia, Madrid, Spanien)
Kommentar: Prof. Salvador Parrado, Universidad Nacional de Educación a Distancia, Madrid, Spanien
10.00 Uhr
Great Britain: constitutional change – problems of asymmetrical devolution in a lopsided state (Prof. Charlie Jeffery, University of Birmingham , Großbritannien)
Kommentar: Prof. Roland Sturm, Universität Erlangen
11 Uhr - Kaffeepause
Panel IV
Moderation: Prof. Markus Kaltenborn, Universität Siegen
11.30 Uhr
Schweiz: Exekutive Verfassungsreform zur Neuverteilung von Aufgaben und Finanzen (Prof. Dietmar Braun, Université de Lausanne, Schweiz)
Kommentar: Dr. Nathalie Behnke, FernUniversität in Hagen
12.30 Uhr
Deutschland: Das Bundesverfassungs-gericht als eigenständiger Akteur in Verfassungsreformen (Prof. Hans-Peter Schneider, Universität Hannover)
Kommentar: Prof. Georg Vanberg, University of North Carolina at Chapel Hill , USA
13.30 Uhr - Mittagspause
Panel V
Moderation: Prof. Katharina Holzinger, Universität Hamburg
14.30 Uhr
EU: Verfassungsfortentwicklung in einem komplexen Mehrebenensystem (Prof. Wolfgang Wessels, Universität Köln)
Kommentar: Prof. Christine Landfried, Universität Hamburg
15.30 Uhr
Forschungsperspektiven zu Constitutional Change (Dr. Nathalie Behnke, Prof. Arthur Benz, FernUniversität in Hagen)
16.00 Uhr- Abschlussdiskussion
16.30 Uhr - Ende der Tagung
Bericht
Internationale Tagung des IEV der FernUniversität
Bedeutende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nahmen am Symposion „Constitutional Change“ teil, den das Institut für Europäisches Verfassungsrecht der FernUniversität in Hagen am 15. und 16. Juni durchführte. Nicht nur Expertinnen und Experten aus verschiedenen deutschen Universitäten hatten den Weg ins Hagener Arcadeon – Haus der Wissenschaft und Weiterbildung gefunden, sondern auch Professoren aus Harvard und Chapel Hill (USA), Madrid (Spanien), Birmingham (Großbritannien) und Lausanne (Schweiz).
Für Prof. Dr. Arthur Benz, IEV-Vorstandsmitglied, ist „Constitutional Change“ ein aktuelles Thema. Das sehe man z. B. am „für mich unbefriedigenden Verlauf der Föderalismusreform in Deutschland“. Ähnliches stellt er in anderen Ländern in Europa und der Welt fest. Mit der Problematik von Verfassungen würden sich viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassen: „Warum dann noch dieses Symposion?“ Die Antwort gab Benz selbst: „Es gibt relativ wenige gesicherte Erkenntnisse darüber, wie Inhalte von Verfassungen zustande kommen und wie sie geändert werden.“ Unklar sei z. B., wie sich Mehrheiten erreichen lassen. Diskutiert werden müsse über Organisation und Verfahren der Reform, nicht allein darüber, was inhaltlich besser und was schlechter sei.
Rektor Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung der interdisziplinären Arbeit des Instituts für die FernUniversität. Getragen wird es von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften. Solche Forschungscluster würden zum Gewicht der Forschung mit der modernen Fernlehre beitragen: „Das Institut leistet Beispielhaftes durch die Kooperation über Fach- und Fakultätsgrenzen hinweg“, unterstrich Prof. Hoyer. Besonders, wenn es um die Betrachtung von Verfassungsreformen aus verschiedenen Perspektiven gehe, vor allem historisch und rechtlich. In diesem Zusammenhang sprach er die Anpassung des Grundgesetzes an neue Technologien wie das Internet an. So freute er sich, dass ein „so hochkarätiges Symposion an unserer FernUniversität stattfindet“.
Stellvertretend für die Dekane der beiden beteiligten Fakultäten begrüßte die KSW-Prodekanin Ingrid Josephs das Auditorium. Die Psychologin betonte, dass auch in ihrem Fach das Change-Konzept eine große Rolle spielt. Veränderung gehe dabei oft mit Krisen einher, die Unsicherheit oder auch Stagnation zur Folge haben können, das gelte für Individuen wie für Verfassungen. Ähnliches finde man auch bei den gegenwärtigen Reformen im Hochschulbereich wieder. Die Einführung der neuen Studiengänge, die den Bologna-Kriterien entsprechen, habe z. B. einen hohen Druck zur Folge. Die FernUniversität jedenfalls habe sich diesen Herausforderungen früh und erfolgreich gestellt. Nicht zuletzt sei gerade sie ja auch ein ausgezeichneter Platz für internationale Wissenschaftskommunikation, wie der ESEMP-Kongress im März in Essen und aktuell das Institut für Europäische Verfassungswissenschaften zeigten. Prof. Josephs wünschte zwei interessante Tage, bei denen es darum gehe, neue Sichtweisen auf Veränderungsprozesse zu gewinnen.
Am ersten dieser beiden Tage wurden die theoretischen Hintergründe des Verfassungswandels ausführlich beleuchtet. Der zweite Tag war Länderstudien gewidmet. An praktischen Beispielen wurden die Veränderungsprozesse, z. B. zur Verfassungsreform in der Schweiz und zur Rolle des Bundesverfassungsgerichts in Verfassungsreformen, diskutiert. „Diese Erkenntnisse waren dann noch mal besonders spannend. Alles in allem war die Veranstaltung ein voller Erfolg und wir haben auch schon viel positives Feedback erhalten“, so Mitorganisatorin Nathalie Behnke.
Das Symposion wurde von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.