Abschlussarbeit

Diese Bachelorarbeit widmet sich dem Thema "Variable Forgetting" – einer Technik der Aussagenlogik und der Künstlichen Intelligenz. Aussagenlogik ist eine der grundlegendsten Logiken, die in der Informatik sowie darüber hinaus eine zentrale Rolle spielt. In der KI findet sie Anwendung in den Bereichen der Wissensrepräsentation, des Belief Revision sowie in Multiagentensystemen. Da Wissen einem ständigen Wandel unterliegt, ist eine kontinuierliche Revision und Verfeinerung der formalen Repräsentation von Wissen notwendig. Des Weiteren stellt die Reduktion wachsender Komplexität von logischen Sätzen oder Wissensbasen ein weiteres Problem dar. Variable Forgetting bietet einen Ansatz zur Reduktion dieser Komplexität durch Fokussierung oder Aktualisierung der Wissensdarstellung.

Das klassische Variable Forgetting in der Logik geht auf die Arbeit von George Boole aus dem Jahr 1854 zurück, mit bedeutenden Beiträgen von Lin und Reiter in ihrem wegweisenden Paper "Forget It!" von 1994. Diese Bachelorarbeit stellt einen "zurückhaltenden" Ansatz zum Variable Forgetting vor, genannt "Skeptical Variable Forgetting". Eine Besonderheit des Variable Forgetting im Allgemeinen ist, dass es in bestimmten Szenarien zu drastischen Ergebnissen wie Tautologien oder Kontradiktionen führen kann, was ein zentrales epistemisches Interesse dieser Arbeit darstellt. Wir untersuchen Skeptical Variable Forgetting im Vergleich zum klassischen Variable Forgetting und heben dabei Eigenschaften und Unterschiede hervor. Die Studie beginnt mit einer syntaktischen Analyse und geht dann zu einer semantischen Untersuchung und Charakterisierung des Skeptical Variable Forgetting über. Darüber hinaus werden verwandte Themen kurz angeschnitten, um ein holistischeres Bild zu vermitteln.