KI-Experimentierumgebung an der FernUniversität gestartet: Innovation in der Lehre mit generativer KI

Zum Wintersemester 2024/25 startet an der FernUniversität in Hagen ein spannendes und zukunftsweisenden Projekt: Das Zentrum für Lernen und Innovation (ZLI) und das Forschungszentrum CATALPA haben gemeinsam eine „KI-Experimentierumgebung” entwickelt, die Lehrenden und Studierenden Raum zum Ausprobieren gibt. Lehrende können sowohl ChatGPT als auch OpenSource-Large Language Models (LLMs) nutzen, um ihre didaktischen Konzepte und Ideen direkt in der Praxis zu erproben und innovative Lernformate zu entwickeln. Eng begleitet und mit wissenschaftlichem Blick auf das Projekt, können so auch Erkenntnisse für sinnvolle Einsatzszenarios in der Zukunft gewonnen werden. Denn: „Es geht nicht nur um die Technologie und den Zugang an sich, sondern auch darum, Nutzen zu schaffen und Lehren und Lernen zu verbessern“, erklärt Dr. Annabell Bils.

Warum ist generative KI in der Lehre so wichtig?

KI-Systeme eröffnen völlig neue Perspektiven für die Hochschullehre. KI kann nicht nur als Lernwerkzeug eingesetzt werden, sondern auch dabei helfen, die Lernprozesse neu zu denken und interaktiver zu gestalten. Ob bei der Erstellung von Lernmaterialien, der Unterstützung im Programmierunterricht oder der Entwicklung individueller Lernpfade für Studierende – die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig und das Potenzial enorm.

Eine Umgebung für die Lehrenden der FernUniversität

Das Besondere an der neuen KI-Experimentierumgebung ist, dass sie speziell für Lehrende der FernUniversität bereitgestellt wird. Der Aufruf zur Teilnahme an dieser Initiative stieß auf großes Interesse: Mehr als 20 Lehrende haben sich dazu bereit erklärt, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten generativer KI in ihren Modulen und Lehrveranstaltungen zu erproben. Dabei sollen insbesondere die folgenden didaktischen Szenarien im Fokus stehen:

  • Chatbots für Studieninhalte: Chatbots könnten Studierende bei der Vorbereitung auf Prüfungen unterstützen und gezielte Hilfestellungen geben, wenn Unklarheiten in den Studienmaterialien auftreten.
  • Programmierung leicht gemacht: In Modulen, die sich mit Programmierung beschäftigen, kann die KI Studierende dabei unterstützen, Programmcode zu schreiben oder Lösungen zu überprüfen. Besonders in Programmiersprachen wie Python oder R bietet die KI wertvolle Hilfe, indem sie Studierende bei der Lösung von Aufgaben begleitet und ihnen dabei hilft, effektiver zu lernen und ihre Programmierfähigkeiten zu verbessern.
  • Wissenschaftliches Arbeiten: KI kann beim Erstellen von Gliederungen, der Überarbeitung von Texten und anderen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens Unterstützung bieten. So können Studierende effizienter arbeiten und gleichzeitig ihre Fähigkeiten weiterentwickeln.
  • Generierung von Übungs- und Prüfungsaufgaben: Lehrende könnten die KI nutzen, um maßgeschneiderte Aufgaben zu erstellen, die den Lernfortschritt der Studierenden gezielt fördern und überprüfen.
  • Verbesserung der AI Literacy: Ein besonders spannendes Szenario ist die gezielte Schulung der Studierenden im Umgang mit KI. Sie lernen dabei, wie man mit Hilfe von KI sinnvoll arbeitet (sog. „Prompting“) und verstehen gleichzeitig die Grenzen. So wird nicht nur das technische Verständnis verbessert, sondern auch ein kritischer Umgang mit diesen neuen Technologien gefördert.

Evaluation und Ausblick: Was wir lernen möchten

Die Initiative „KI-Experimentierumgebung” wird von einer umfassenden Evaluation begleitet. Wir möchten nicht nur herausfinden, welche Lehrkonzepte und Ideen gut funktioniert haben, sondern auch, wo es Schwachpunkte gibt, wo stärkere Unterstützung in Alltag und Praxis gefragt sind und welche Konzepte gar nicht aufgingen.

AI Literacy für Studierende

Auf Seiten der Studierenden zielt die Experimentierumgebung in einem ersten Schritt vor allem auf die Verbesserung der AI Literacy ab. Im Mittelpunkt steht, dass Studierende die Möglichkeiten und Grenzen generativer KI aktiv erproben und dabei das sogenannte „Prompten“ erlernen – also die Fähigkeit, präzise und effektive Eingaben für KI-Systeme zu formulieren. Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, KI nicht nur als Werkzeug zu nutzen, sondern auch kritisch zu hinterfragen und ihre Kompetenzen im Umgang mit dieser Technologie nachhaltig zu stärken.

Neue Formen des Lehrens erproben

Die KI-Experimentierumgebung an der FernUniversität bietet Lehrenden die Möglichkeit, die Lehre von morgen schon heute aktiv mitzugestalten. Durch den Einsatz von generativer KI können nicht nur bestehende didaktische Konzepte weiterentwickelt, sondern auch neue Formen des Lernens und Lehrens erprobt werden. Wir sind gespannt auf die kreativen und innovativen Ansätze, die sich aus dieser Zusammenarbeit ergeben werden, und freuen uns darauf, gemeinsam mit den Lehrenden daran zu arbeiten.



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